Corona-Krise
Terminplan-Änderung und später startende neue Saison: „Das ist sicher nicht die Königslösung, aber eine Option“
„Das ist sicher nicht die Königslösung, sondern nur eine Option oder Idee, die man mal ausdiskutieren könnte“, erklärt uns der Ligaobmann des SVA und regt an, dass man – sofern der Hamburger Fußball-Verband (HFV) die laufende Saison tatsächlich noch fortsetzen lassen wolle – „dann vom Rahmenterminplan, wie wir ihn aus den letzten Jahren kennen, abrücken müsste. Man könnte die Saisons danach dann an das Kalenderjahr angleichen und von März bis November spielen.“ Der Vorteil, der sich aus Mohrs Sicht daran anknüpft: „Man würde Spielausfälle und das eine oder andere Nachholspiel, das es aktuell in Monaten wie dem Dezember und dem Februar gibt, dadurch umgehen. Außerdem ist von Mai bis Juli oder August die beste Zeit, um draußen Fußball zu spielen – sowohl für die Kicker als auch für die Zuschauer.“
Mohrs Idee: Saisonstart im März, Saisonende im November
Mohr (li.) will seinen Vorschlag nicht als Vorpreschen, sondern nur als diskussionswürdige Idee verstanden wissen. Foto: Bode
In dieser Zeit „haben wir in Deutschland ja nun auch nicht unbedingt durchgängig tropische Temperaturen“, so Mohr, der auch für den Einwand, dass Fußballer gemeinhin zur arbeitenden Bevölkerung gehören, einen Anspruch auf Urlaub haben und die Tatsache, dass genau in diesen von ihm erwähnten Zeitraum ja auch die Sommerfereien fallen, eine Antwort hat: „Man müsste sich überlegen, ob man da dann nicht vielleicht ein Pause von zwei Wochen zwischenschiebt, dann hätte man die Chance, auch das irgendwie unterzubringen.“ Er wolle diese Anregung, so der SVA-Ligaobmann „nicht als irgendein Vorpreschen“ verstanden wissen: „Es gibt sicher noch genügend andere Leute im Amateurfußball, die andere Ideen haben. Mein Vorschlag ist nur eine Überlegung, die man auch angesichts dessen, dass wir 2022 ja auch die Winter-WM in Katar haben, die sich dann mit dem Amateurfußball überschneidet, mal diskutieren könnte.“ Warum also, so regt Mohr an, „nutzt man die Zeit nicht einfach mal, um das auszuprobieren?“ Der Vorteil des Vorschlags für die laufende Saison: Man könnte die Spiele, die jetzt noch ausstehen, im Zweifelsfall auch nach dem 30. Juni nachholen – vorausgesetzt, die Verbände entscheiden so und die Transferphase im Sommer wird entsprechend auch zeitlich verändert.
„Klar würden wir alle lieber wieder heute als morgen Fußball spielen, weil das unser Hobby ist und es uns Spaß bringt, aber die Gesundheit steht über allem. Ich habe keine Ahnung, was der HFV am Ende in Bezug auf die jetzige Saison entscheiden wird. Zum Glück müssen das andere entscheiden und nicht ich“, erklärt Mohr, der es „für recht unwahrscheinlich hält, dass wir im Profifußball noch in diesem Jahr wieder Spiele mit Zuschauern im Stadion sehen. Wenn, dann werden die Spiele unter Ausschuss der Öffentlichkeit stattfinden.“ Dass man das im Raum stehende Prozedere mit Corona-Schnell-Tests, die bei den Profis vor den Spielen für Teams, Trainer, Funktionäre und Co angedacht sind, „auch auf Amateurspiele anwenden kann, halte ich für fraglich“, sagt „Flippo“, wie Mohr mit Spitznamen genannt wird – und dürfte damit wohl nicht ganz unrecht haben: Wo im Profibereich die Menge der Teams und Spiele überschaubar ist, hätte das Ganze im Amateurfußball ein völlig anderes Ausmaß. Auch, was man nach dem (verspäteten) Ende der jetzigen Saison dann in Mohrs Vorschlag bis März macht, ist offen. „Da habe ich bislang auch noch keine Ahnung“, sagt er, „vermutlich werden deswegen einige bei meinem Vorschlag aufschreien...“