Landesliga Hansa

SVNA: Vier Neue und ein Patient, der richtig lange ausfallen könnte

07. Februar 2020, 17:31 Uhr

Bittere Pille: Bei Timo Czech (li.) besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss, sein Coach Daniel Andrade-Gramados müsste dann lange auf den Youngster verzichten. Foto: Bode

Für den SV Nettelnburg-Allermöhe, so viel steht fest, ist die Saison bisher suboptimal verlaufen. Mit gerade einmal einen Punkt Vorsprung auf Rang 16, den derzeit der FC Türkiye inne hat, stehen die Schützlinge von Trainer Daniel Andrade-Granados auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Für wen die Spielzeit bislang so daneben ging, der legt im Winter ordentlich nach – oder doch nicht? Der SVNA hat zwar vier Neuzugänge an Land gezogen – allerdings keine großen Namen wie Konkurrent Türkiye. Und ausgerechnet jetzt muss man nach dem Testspiel gegen den ETSV Hamburg unter der Woche auch noch einen – aller Voraussicht nach sehr langen – Ausfall hinnehmen. Wir haben uns Coach „DAG“ zum Gespräch geschnappt und mit ihm die neuesten Entwicklungen abgearbeitet.

Da wäre zunächst das, was in der zweiten Hälfte des Testspiels vom vergangenen Dienstag passierte: In der Partie gegen den Ost-Bezirksligisten setzte sich der SVNA mit 5:2 durch. Einer der Torschützen dabei: Timo Czech. Doch für den 20-Jährigen nahm das Match kein gutes Ende: Er verletzte sich. „Es gab ein unglückliches Foulspiel und dann kommt eben eins zum anderen. Bei Timo besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss. Das ist allerdings noch nicht endgültig sicher. Die finale Diagnose soll er am Dienstag erhalten“, erklärt Andrade-Granados, dem damit ein weiterer wichtiger Akteur fehlen würde: Kai Erschens und Philipp Sander fallen als Langzeitverletzte so oder so noch aus, hinzu kommt, dass Dominik Schindler die ersten Begegnungen nach der Winterpause aus privaten Gründen verpassen wird. „Und Fabian Reimers hat sich ebenfalls am Knie verletzt“, berichtet „DAG“.

Genaue Diagnose bei Czech am Dienstag

Neuer Mann für die Defensive: Nick Schneider wechselt vom SCVM zum SVNA. Foto: Bode

Da trifft es sich doch nur allzu gut, dass der Club vom Henriette-Herz-Ring innerhalb der Winter-Transferperiode letztlich doch noch mehrfach zugeschlagen hat, nachdem es zunächst nicht danach ausgesehen hatte. Vom VfL Lohbrügge wechselt Nebojsa Brkic, der sich bereits im Laufe der Saison vorzeitig vom Binnenfeldredder verabschiedet hatte, zum SVNA. „Er war bei uns im Probetraining und hat da vielversprechende Ansätze gezeigt“, so Andrade-Granados über den 20-Jährigen, dessen automatische Sperre bereits abgelaufen ist und der damit ab sofort für seinen neuen Club spielen kann. Der zweite Neue für die SVNA-Defensive hört auf den Namen Nick Schneider und stößt seinerseits vom Ost-Bezirksligisten SC Vier- und Marschlande zu den Andrade-„Granaten“. Ebenfalls neu dabei: Mittelfeldspieler Arwid Dykier, der zuletzt für den Eimsbütteler SV vor den Ball trat und zwei Mal in der Landesliga Hammonia eingesetzt wurd, sowie Alperen Ömer Dede, der wie Dykier schon für den ETV spielte und zuletzt vereinslos war. Vor der Phase ohne Club kickte der Stürmer beim ETSV Hamburg in der Bezirksliga Ost.

Türkiye im (Einkaufs-)Vorteil? „Meine Konzentration liegt auf unserem Kader“

Hallo, hier bin ich: Alperen Ömer Dede soll den Angriff der Andrade-Schützlinge verstärken. Foto: Bode

„Er hat ein halbes Jahr nicht mehr gespielt. Aber wenn er sich richtig reinbeißt, dann glaube ich, dass er einer ist, der in der restlichen Saison noch ein paar Tore macht“, sagt Andrade-Granados über den Angreifer und freut sich über die neuen Alternativen, die er ab jetzt in der Hinterhand hat. Dass sein neues kickendes Personal nicht so klangvolle Namen und so viel (Oberliga-)Erfahrung wie zum Beispiel beim FC Türkiye die Zugänge Sascha de la Cuesta (Cordi), Tolga Odabas (BU) und Isaac Akyere (Teutonia) hat, stört den SCNA-Übungsleiter derweil nicht wirklich. „Es freut mich für Türkiye und vor allem für Seweryn Malyk als Manager, wenn sie ihre Wunschspieler verpflichten konnten. Es ist natürlich ein vermeintliches Statement, wenn ein Verein, der unten drin steht, nochmal auf große Einkaufstour geht. Auf der anderen Seite liegt meine Konzentration allerdings auf unserem eigenen Kader“, sagt „DAG“ und schiebt grinsend nach: „Aber die neuen Spieler bei Türkiye sind schon allein deswegen gut, damit keiner unserer direkten Konkurrenten gegen die noch was holt.“ Andrade selbst muss übrigens mit seinem Team am 8. März gegen die Equipe aus Wilhelmsburg ran...

Jan Knötzsch