Bei den Zugängen handelt es sich zum einen um Simon Seidel und zum anderen um Nick Kiesling. Während Letzterer zwischen den Pfosten steht, ist Seidel in der Defensive zuhause. Youngster Seidel, der auch bei Altengammes Ligakonkurrent SV Nettelnburg-Allermöhe auf dem Zettel stand und vorspielte, kommt aus der A-Jugend des SV Eichede. Kiesling spielt derzeit noch für den SC Vier- und Marschlande in der Bezirksliga Ost, ist dort aber nur die Nummer zwei und kommt an Marc Brockmöller nicht vorbei.

Für Mohr ist das kein Ausschlusskriterium. „Wir wollen ihn schon seit ein paar Jahren, zuletzt hat er sich aber immer wieder für das Projekt beim SCVM entschieden“, erklärt der Ligaobmann des aktuellen Tabellenneunten der Landesliga Hansa, und verrät, dass Kiesling am Gammer Weg nicht nur auf neue Gesichter treffen wird: „Er hat beim SV Curslack-Neuengamme zu jenem A-Jugend-Verbandsliga-Team gehört, in dem auch Marvin Behr, Jonas Buck und Jannis Reinhardt gespielt haben, die jetzt ja bei uns sind.“ Zuvor war Kiesling im Nachwuchs von Bergedorf 85 aktiv. Nach seiner Zeit in der Jugend des SVCN ging der heute 21-Jährige für einige Zeit ins Ausland, ehe er beim SCVM anheuerte. Die Frage, die sich mit der Verpflichtung eines neuen Torhüters stellt: Steht nun einer aus dem „Goalie“-Duo Alexander Golinske und Matthias Schwartz vor dem Abschied im Sommer?

„Da haben wir noch keine Klarheit. Dass wir auf kurz oder lang aber einen neuen Torhüter brauchen werden, ist klar“, stellt Mohr mit dem Blick auf das fortgeschrittene Karriere-Stadium seiner beiden derzeitigen Schlussmänner fest. Und damit zum zweiten Zugang: Simon Seidel. Ein Name, der in Hamburgs Amateurfußball nicht unbedingt der geläufigste sein dürfte. „Er spielt noch in der A-Jugend in Eichede. Simon kommt aus Escheburg, hat dort und beim SVNA im Nachwuchs gespielt. Sein Vater ist Altengammer. Er hat bei uns für die Herren gespielt, kickt jetzt bei den Senioren“, berichtet Mohr über den „Stallgeruch“, den der Youngster hat und sich sicher, einen guten Griff getätigt zu haben: „Simon hat uns in einer einzigen Trainingseinheit überzeugt. Er ist flink, technisch gut und beidfüßig.“ Rein positionstechnisch ist Seidel in der Defensive vielseitig einsetzbar, in Eichedes A-Jugend spielt er als Innenverteidiger.

Sowohl Seidel, der gerade einmal 17 Jahre alt ist, als auch Kiesling werden ab dem Sommer, wenn sie in den SVA-Dress schlüpfen, auf Philip Alpen und Sandro Schraub treffen. Das ist insofern nicht überraschend, als dass Mohr zuletzt bereits die Verlängerung der Verträge vermeldet hatte – allerdings nur für die kommende Spielzeit. Das aber ist inzwischen hinfällig, denn Alpen und Schraub haben die Laufzeit ihrer Kontrakte noch einmal ausgedehnt – und das gleich extrem, wenn man so will. Genauer gesagt: Beide haben Verträge bis 2024 am Gammer Weg unterschrieben, wie Mohr erklärt: „Philip ist ein Altengammer Urgestein, der wechselt den Verein vermutlich gar nicht mehr. Er kam zu mir und meinte, er würde bis 2024 bleiben und sich das Ganze dann auf einem Foto einrahmen.“

Und Schraub? Der scheint sich am Gammer Weg ebenso pudelwohl zu fühlen. Nachdem er bereits im Januar seine Zusage für eine weitere Spielzeit im Altengamme-Trikot gegeben hatte, bleibt auch er jetzt länger. Und das, obwohl, wie Mohr bestätigt, zuletzt sogar noch einmal ein Oberligist beim SVA wegen einer Verpflichtung des Stürmers angefragt hatte. Ein Wechsel aber wird „nach jetzigem Stand nicht von statten gegen“, sagt Mohr, denn: „Sandro hat in der letzten Woche auch bis 2024 verlängert. Er sagte zu mir, dass er von der Vertragsverlängerung von Jeremy Wachter beim TuS Osdorf bis 2024 gelesen habe und dass er sowas auch gern machen würde, um ein Zeichen zu setzen.“ Gesagt, getan – und so kann sich Mohr jetzt weiteren Personalien widmen, die garantiert noch kommen werden. Schließlich gilt es unter anderem die Frage zu beantworten, ob Jan Krey vom derzeitigen Interimscoach bis Saisonende zum Cheftrainer für längere Zeit aufrückt. „Das entscheiden wir ganz in Ruhe“, versichert Philipp Mohr abschließend.