Sumic: „Ich möchte mit Bramfeld in die Oberliga!“

BSV: Ex-AFC-Angreifer kommt - genauso wie ein altbekannter "Flügelflitzer"

30. Juni 2017, 07:06 Uhr

Zwei Jahre lang war die AJK sein zu Hause - nun ist er an der Ellernreihe willkommen: Angreifer Marko Sumic (li.). Foto: KBS-Picture.de

Dass er über Qualität verfügt, hat er bereits bewiesen. Dass er weiß, wo das gegnerische Tor steht, ebenso. Nun will Marko Sumic all das aufs Neue unter Beweis stellen – und zwar beim Bramfelder SV! Der Offensiv-Allrounder, der sowohl auf dem Flügel als auch zentral in der Sturmspitze agieren kann, wechselt nämlich mit sofortiger Wirkung von Landesliga-Aufsteiger TBS Pinneberg an die Ellernreihe. „Es stimmt, dass es durchaus mehrere Anfragen und Kontaktaufnahmen gab. Aber ich wollte zurück in die Oberliga – und das will ich mit Bramfeld schaffen“, gibt der 23-Jährige ehrgeizige Ziele aus. Doch der offensive Wirbelwind ist nicht der einzige ganz frische Neuzugang bei den Neumännern...

Der linke Fuß ist Sumic' Waffe. Foto: KBS-Picture.de

Zwei Jahre lang spielte Marko Sumic beim Altonaer Fussball-Club – nachdem er zuvor bei seinem „Heimverein“ Nikola Tesla stets für Aufsehen sorgte. An der AJK kam der Linksfuß immerhin auf 45 Einsätze und erzielte 13 Tore. Doch dann sorgte ein familiärer Trauerfall dafür, dass Sumic „den Spaß am Fußball verloren“ hat, wie er uns gegenüber gesteht. „Den musste ich erstmal wieder zurückgewinnen.“ Das ist nun geschehen – und so will der Serbe an der Ellernreihe wieder voll durchstarten. Nach unseren Informationen zeigte unter anderem auch Oberligist Niendorfer TSV durchaus Interesse an einer Verpflichtung Sumic‘. Dessen Wahl fiel schlussendlich aber auf den BSV, was er wie folgt begründet: „Bramfeld hat sich am meisten um mich bemüht und jetzt habe ich richtig Bock darauf!“

Dabei hieß das Ziel bei der Vereinssuche eigentlich: Wieder in Hamburgs Beletage durchstarten, wie er uns verrät. Das will er nun mit dem Hansa-Ligisten schaffen. „Bramfeld war schon in der letzten Saison bis zum Ende gut dabei. Jetzt hat man sich nochmal verstärkt. Ich wüsste also nicht, warum es nicht klappen sollte! Es gibt doch nichts Schöneres, als in der höchsten Klasse zu spielen.“ Mit der neuen Liga hat sich Sumic in der Kürze der Zeit noch nicht ausreichend auseinandergesetzt, um sich ein Bild über die Ausgangslage zu machen. Der in Eidelstedt sesshafte Angreifer war all die Jahre zuvor vor allem in der Hammonia-Staffel oder eben in der Oberliga zu Hause. Nun aber will er die Teams in der Hansa genauer kennenlernen – und diese sollen auch den Marko Sumic aus seiner Zeit bei Altona oder Nikola Tesla zu Gesicht bekommen. „Man weiß nie, was passiert. Aber ich habe mit Bramfeld ein gutes Gefühl.“

"Wenn alles gut läuft, traue ich mir die 20-Tore-Marke zu!"

Freut sich über zwei "Bereicherungen für die Mannschaft": Bramfeld-Coach Florian Neumann. Archivbild: noveski.com

Auch sein neuer Cheftrainer Florian Neumann ist der Meinung, dass sich Sumic in den vergangenen Jahren „einen guten Namen gemacht“ hat. „Er wird uns qualitativ verstärken und unser Offensivspiel noch variabler und gefährlicher machen.“ Den Ehrgeiz seines Neuankömmlings will er gar nicht bremsen und sagt, angesprochen auf die Zielsetzung: „Wir wollen um die oberen Ränge mitspielen und das bestätigen, was wir in der letzten Saison geschafft haben – bestenfalls natürlich auch noch mehr rausholen. Aber das hängt von unheimlich vielen Faktoren ab“, so Neumann, dessen jüngster Neuzugang mit seinen Toren dazu beitragen will, dass Bramfeld eine erfolgreiche Saison spielt. „Ich habe mir kein persönliches Ziel gesetzt. Denn immer dann, wenn ich das gemacht habe, ist das aus verschiedensten Gründen komplett danebengegangen. Natürlich ist es immer schön, Tore zu schießen – aber im Endeffekt geht es um die drei Punkte für die Mannschaft. Wenn alles gut läuft, traue ich mir die 20-Tore-Marke zu!“ Eine ambitionierte Vorgabe, die sich Sumic selbst steckt. Und in welchem Mannschaftsteil sieht er sich dafür am besten aufgehoben? „Am wohlsten fühle ich mich im Sturm. Am stärksten bin ich aber wohl über Außen, weil ich da mit Tempo kommen kann. Wir haben ja genug Testspiele, um zu sehen, wo ich der Mannschaft am ehesten helfen kann.“ 

Überraschender Trainingsgast: Lennard Bahn ist zurück

Lennard Bahn (li.) klopfte mit dem SV Eichede m Tor zur Regionalliga und war auch jahrelang in Meiendorf ein Leistungsträger. Foto: timelash.de

Die Verpflichtung von Marko Sumic gerade eingetütet, wartete der BSV am Donnerstagabend beim Training mit einer weiteren Überraschung auf. Ein in der Hansestadt altbekannter „Dauerläufer“ feierte seine Premiere im schwarz-weißen Dress: Lennard Bahn ist zurück! Der ehemalige „Flügelflitzer“ des SV Eichede, Meiendorfer SV oder auch TuRa Harksheide mischte bei den Bramfeldern munter mit. „Ich bin als Neuer von der Mannschaft gleich sehr gut aufgenommen worden, was nicht immer selbstverständlich ist“, erklärt uns Bahn und teilt seine ersten Trainingseindrücke mit uns: „Es war ein sehr guter Zug drin. Man merkt, dass die Jungs auch im Training ans Limit gehen und keinen Schlendrian einkehren lassen wollen.“ Der Kontakt kam über Marcel Reimers zustande. Mit dem Keeper des BSV verbindet Bahn noch aus gemeinsamen Zeiten in Meiendorf eine enge Freundschaft.

Zuletzt ist es in Hamburg etwas ruhiger um den 26-Jährigen geworden. Der Grund: Bahn studiert in Köln. „Noch bin ich nicht ganz fertig. Im Juli schreibe ich Prüfungen, ab August bin ich dann wieder länger in Hamburg und werde fast die komplette Hinrunde hier sein“, erzählt er und führt aus: „Ein Semester habe ich noch vor mir, so dass ich Teile der Winter-Vorbereitung zwar verpassen werde, aber zur neuen Saison dann hoffentlich wieder fest in Hamburg sein werde.“ Aktuell pendelt Bahn – auch wegen seiner hier lebenden Freundin – noch regelmäßig zwischen Hamburg und Köln hin und her. „Ich bin die eine Hälfte der Woche in Hamburg und die andere in Köln“, so Bahn, der in der vergangenen Rückrunde in Köln bei einem Bezirksligisten kickte. „Ich wollte dort ein bisschen Fuß fassen und mehr Aktivitäten unternehmen. Aber ich bin ein Typ, der nichts Halbes machen will – so dass es letztendlich auseinandergegangen ist.“

Ein Allrounder, der "vom Charakter her total in die Truppe passt"

Nun ist Bahn (re.) zurück in Hamburg und heuert in Bramfeld an. Foto: KBS-Picture.de

Nun möchte Bahn in Hamburg wieder ganz angreifen – und das im wahrsten Sinne des Wortes. „Ich habe jetzt erst einmal mittrainiert und kann noch nicht so viel sagen. Aber wir haben eine gute Mannschaft und einen guten Kader, mit dem vieles möglich ist. Ob man aufsteigen kann, wird sich zeigen. Da gibt es auch viele andere Mannschaften, die das wollen,“ so der sehr variabel einsetzbare Bahn, der unter Matthias Stuhlmacher in Meiendorf „vom rechten Verteidiger übers rechte Mittelfeld bis hin zum Stürmer fast alle Positionen gespielt“ hat. In Bramfeld soll sich das jedoch auf wenige Ausnahmen beschränken, wie sein neuer Übungsleiter ankündigt. „Er ist unheimlich flexibel – aber wir wollen ihn nicht auf vier, fünf Positionen hin und her schieben. Ich sehe ihn auf der rechten Seite – wenn aber mal Not am Mann sein sollte, könnte es dazu kommen, dass er auch mal eine andere Position bekleidet. Grundsätzlich freue ich mich aber, dass wir einen Spieler dazubekommen haben, der vom Charakter total in die Truppe reinpasst und durch seine bereits gesammelten Erfahrungen auch eine Bereicherung sein wird. Wenn die Fitness da ist und die Schritte wieder etwas leichter fallen werden, dann kommen auch die gewohnten Abläufe schnell wieder zurück“, will Neumann dem oberligaerfahrenen Allrounder noch etwas Zeit einräumen. Acht Testspiele stehen bis zum Pflichtspielstart noch aus…

Autor: Dennis Kormanjos