Oststeinbek fährt überzeugenden Sieg gegen starken Bezirksligisten ein

Beide Teams extrem personalgeschwächt – OSV-Hattrick-Schütze freut sich

25. Juni 2017, 20:42 Uhr

Im Testspiel zwischen dem Oststeinbeker SV und der Zweite Herren des SCVM behielt der Kreisligist die Oberhand und gewann am Ende verdient. Foto: Mathias Merk

Nachdem das Testspiel gegen den TSV Wandsetal einen Tag zuvor ausfiel, suchte die Zweitvertretung des SC Vier- und Marschlande kurzfristig einen neuen Gegner und fand ihn schließlich im Oststeinbeker SV, der sich bereiterklärte, mit seinem Team nach einem harten Trainingslager gegen die Fünfhausener anzutreten. So gab es also ein freundschaftliches Duell zweier Traditionsklubs, das am Ende mit einem deutlichen Ergebnis zugunsten des Vereins ausfiel, der eigentlich die schwereren Beine haben müsste. Doch zu hoch gehängt sollte dieses Match nicht werden, worin sich beide Trainer einig waren. Allerdings freute sich ein Dreifachschütze trotz dessen sehr über seinen Auftritt...

Bereits für Samstag plante die Zweite Herren des SC Vier- und Marschlande ein Testspiel gegen den TSV Wandsetal, welches jedoch nicht stattfinden konnte, weshalb ein neuer Gegner her musste. Kreisligist Oststeinbeker SV erklärte sich kurzfristig dazu bereit, das Team von Trainer Sören Deutsch am Sonntagnachmittag zu einem Freundschaftskick zu empfangen. Dabei waren die Beine der Oststeinbeker schwer wie Blei, da ihnen ein Wochenendprogramm in den Knochen steckte, das es in sich hatte, wie OSV-Coach Simon Gottschling berichtete: „Wir haben die vergangenen Tage ein sehr intensives Trainingslager absolviert und richtig hart gearbeitet. Das hatte eine sehr hohe Intensität.“ Dass seine Jungs dennoch zum Abschluss dieser Einheiten auf dem Platz alles aus sich herausholten, war deshalb umso höher zu bewerten.

Gottschling: „Wer heute hier war, hat gesehen, was los ist"

Eigentlich ist Maurice Herzog Torwart des SCVM II, doch wegen großer Personalsorgen musste der Keeper auch mal als Stürmer aushelfen. Foto: Mathias Merk

Beide Teams kämpften mit vielen Ausfällen. Die Favoritenrolle, sollte sie in einem sommerlichen Testspiel einer Mannschaft zugesprochen werden, hatten aber trotzdem die Gäste vom SCVM II inne, die immerhin zu Saisonende Fünfter in der Bezirksliga Süd wurden. Die Dominanz auf dem Feld besaß allerdings der „Underdog“, obwohl Gottschling nochmal betonte: „Die sieben, acht Jungs, die uns gefehlt haben, sind richtige Qualitätsspieler. Das darf man nicht vergessen und wer heute hier gewesen ist, hat gesehen, was los ist.“ Damit lobte der einstige Torjäger die Leistung seines ersatzgeschwächten Teams, das am Schluss mit einem 3:0 als Gewinner vom Platz ging.

Tatsächlich war kein Klassenunterschied zu erkennen. Ganz im Gegenteil sogar, denn der OSV rannte früh an und zeigte ein starkes Gegenpressing. In der Defensive standen die Gottschling-Schützlinge hoch, aber auch sehr geordnet. Die Angriffe wurden mit einem sehenswerten Kurzpassspiel und gelungenen Diagonalbällen zu Ende gebracht, was die Fünfhausener immer wieder unter Druck setzte. Allerdings gingen auch die Gäste arg geschwächt in die Partie. „Dadurch, dass die Begegnung kurzfristig angesetzt wurde, haben einige natürlich für den Sonntag etwas anderes geplant, weil sie sich darauf eingestellt hatten, bereits am Samstag zu kicken. Deshalb fehlten uns gleich mehrere Spieler“, so SCVM-Trainer Sören Deutsch, der ebenfalls nochmal hervorhob, dass sogar einige A-Jungdliche auflaufen mussten. Dass es für die Vier- und Marschländer tatsächlich schwer war, einen vernünftigen Kader zusammen zu bekommen, zeigte sich allein schon daran, dass Keeper Maurice Herzog, der in den ersten 45 Minuten zwischen den Pfosten stand, dann aber für seinen Torwart-Kollegen Janik Mahr Platz machte, nach einem verletzungsbedingten Ausfall als Stürmer eingewechselt werden musste.

Deutsch: „Das Ergebnis ist relativ egal"

Offensivspezialist Maximilian Kochsiek freute sich nach dem Abpfiff über seinen Hattrick, auch wenn dies in einem Testspiel geschah. Foto: Mathias Merk

Ein Tor gelang Herzog jedoch nicht, was aber auch im Heimteam nur einem Spieler vorbehalten war: Der Oststeinbeker Maximilian Kochsiek knipste alle drei Buden (37., 53., 61.) und freute sich im Nachhinein natürlich über seinen Hattrick: „Gerade nach so einem Wochenende, das wir jetzt hinter uns haben, ist das auch in einem Testspiel etwas Besonderes, drei Tore zu schießen. Unser Trainer hat uns schöne Tage mit dem Team geschenkt, auch wenn wir echt viel gearbeitet haben und viel gelaufen sind. Deshalb freue ich mich, dass ich mich zum Abschluss mit drei Toren belohnen konnte.“ Beide Trainer wollten die Partie aber nicht zu hoch hängen. Deutsch: „Das Ergebnis ist relativ egal, weil wir in dieser Konstellation noch nie zusammengespielt haben. Deshalb ist alles gut. Ich bin froh, dass wir uns bewegt haben. Die Jungs haben sich angestrengt und ich kann nicht erwarten, dass die Spieler aus der A-Jugend gleich sofort funktionieren. Es war für uns einfach eine gute Trainingseinheit.“ Sein Gegenüber, Simon Gottschling, meinte: „Hut ab vor der Truppe, dass sie in den letzten Tagen und in diesem Spiel so gut gearbeitet hat. Deshalb bin ich jetzt echt gut drauf. Generell lege ich aber gar kein Gewicht in diesen Testkick. Wir hatten bisher noch nicht viel am Ball gemacht, aber ich konnte mir mal ein paar neue Jungs anschauen. Und was ich bei ihnen gesehen habe, freut mich wirklich.“

Einer von eben diesen neuen Akteuren ist Thorben Joost, der bis zuletzt beim Landesligisten Meiendorfer SV als Schlussmann das Gehäuse hütete und nun im Trikot des Oststeinbeker SV zu sehen war, weshalb der neutrale Beobachter durchaus daraus schließen kann, dass am Meessen wieder höhere Ziele angepeilt werden, was Gottschling bestätigte: „Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer das Beste herausholen will. Natürlich müssen wir da unten aus der Kreisliga raus. Wir wollen nach oben. Wir haben mit dem Plätzen, dem Umfeld, den Fans und natürlich mit einer starken Truppe alle Gegebenheiten, um höherklassig zu spielen, was auch erreicht werden soll. Und das so schnell wie möglich.“ Überzeugen konnte der OSV im heutigen Test jedenfalls schonmal.

Autor: Mathias Merk