Oberliga

Obloch: „Wir dürfen die Basics nicht vergessen“

Osdorf-Neucoach über den Saisonstart und die Aussichten

13. September 2019, 12:24 Uhr

Osdorf-Neucoach Philipp Obloch will mit seinem Team bereits am Abend in Hamm nach sechs Spielen ohne Sieg wieder einen „Dreier“ bejubeln. Foto: Bode

Mit einer faustdicken Überraschung ist der TuS Osdorf in die Oberliga-Saison gestartet. Trotz eines Rückstandes triumphierten die „Blomkampler“ beim Titel-Aspiranten FC Teutonia 05 – auch dank eines Treffers von Neuzugang Josip Dilber in der Schlussminute. Jener Dilber kam, wie auch Neucoach Philipp Obloch, aus der Bezirksliga von Roland Wedel. Der „neue Weg“ beim TuS startete furios. Auch gegen BU begeisterte Osdorf eine Stunde lang, führte 2:0 und holte am Ende gegen das nächste Top-Team zumindest einen Punkt (2:2).

Die Spieler schienen sich schnell auf das neue Konzept und die veränderte Spielweise unter dem unheimlich akribisch arbeitenden Philipp Obloch eingelassen zu haben. Insbesondere das 3:3 beim SV Curslack-Neuengamme war Werbung für den Amateurfußball – zumindest für all diejenigen, die auf ein neutrales Offensiv-Spektakel stehen. Die ersten vier Partien blieb der TuS unbesiegt. Doch zuletzt folgten drei Niederlagen am Stück – wenngleich die Leistungen beim HSV III (1:4), vor allem in den ersten 45 Minuten, und gegen den Niendorfer TSV (1:2) ebenfalls nicht schlecht waren. Deshalb stehen Aufwand und Ertrag bis dato in keinem Verhältnis. Oder anders gesagt: Die Leistungen waren besser, als es die bisherige Punkteausbeute aussagt. „Das würde ich auch so unterschreiben“, erklärt Obloch, ehe er mit einem kleinen Augenzwinkern anfügt: „Aber ich bin da vielleicht auch nicht objektiv genug.“ Nach dem 1:3 daheim gegen Dassendorf musste er allerdings die Erkenntnis ziehen: „Heute war es das erste Mal tatsächlich nicht so, dass wir nah dran waren.“ Das bisherige Manko: „Wir müssen lernen, in den Situationen nach einem Gegentor ruhiger zu bleiben.“

„Jetzt kommen die Spiele, wo wir auf Augenhöhe sind“

Philipp Obloch (re.) und sein Co-Trainer Mahmoud Djebbi. Foto: Bode

Was Obloch damit meint? Sowohl gegen BU (64., 65.) als auch bei Curslack (67., 72.) oder beim HSV III (26., 27.) mussten seine Osdorfer nach einem Gegentreffer postwendend das nächste Gegentor hinnehmen. Hinzu kommt: „Wenn wir den Zugriff kriegen und die Bälle erobern, dann haben wir zuletzt zu wenig Kapital daraus geschlagen. Es ist schon ein bisschen schade und natürlich trauert man dem einen oder anderen Punkt hinterher. Aber es hilft ja nichts“, gibt er sich kämpferisch – und meint: „Wir hatten viele Mannschaften von oben. Jetzt kommen die Spiele, wo wir – so denke und hoffe ich – auf Augenhöhe sind. Da müssen wir die Punktausbeute steigern – sonst kommst du irgendwann unter noch mehr Druck.“

„Das bricht uns das Genick“

Mit welchen Kriterien will Obloch das hinbekommen? „Wir müssen konsequenter in den jeweiligen Endzonen sein“, befindet er – und präzisiert: „Offensiv müssen wir entschlossener in die Box reinkommen und die Ballgewinne auch veredeln. Defensiv geht’s dann darum, dass wir die Box frei räumen.“ Ein Beispiel: Gegen Dassendorf habe er Situationen ausgemacht, in denen „wir im eigenen Strafraum in Gleich- oder sogar Überzahl sind – und trotzdem sind zwei Mann am langen Pfosten blank. Das ist dann nicht konsequent genug und bricht uns das Genick.“ Nichtsdestotrotz betont der neue Osdorf-Dompteur auch: „Bei allem, was wir fußballerisch lösen wollen, dürfen wir natürlich die Basics nicht vergessen: Fighten und Zweikämpfe gewinnen – das ist und bleibt die Grundlage!“

Autor: Dennis Kormanjos