Oberliga

Neues Nest ab dem Sommer: Thiessen landet bei den „Tauben“

23. März 2020, 14:48 Uhr

Ab der neuen Saison tauscht Dennis Thiessen (li.) da Niendorf-Trikot mit dem Dress des USC Paloma. Foto: KBS-Picture.de

Dennis Thiessen stehen in letzter Zeit und in der Zukunft einige Veränderungen bevor. Unlängst hat der Mittelfeldspieler des Niendorfer TSV einen neuen Job begonnen, im Mai werden seine Frau Elisabeth und er Eltern, im September wird er 30 Jahre alt – und ab der kommenden Saison wird Thiessen auch in einem anderen Trikot auflaufen. Wie uns der 29-Jährige verrät, zieht es ihn zur Speilzeit 2020/2021 vom Sachsenweg an die Brucknerstraße, wo „Thiessi“ beim USC Paloma anheuert. Mit uns hat er über die Gründe für diesen Schritt gesprochen. 

„Dadurch, dass sich bei mir vieles ändert, habe ich in der Gesamtkonstellation irgendwann angefangen, mir intensiver Gedanken zu machen, wie das in der Zukunft sein soll. Drei Mal Training in der Woche, manchmal vielleicht auch ein viertes Mal, der Beruf,  dazu dann ab Mai das Kind – das sind alles Dinge, die man unter einen Hut kriegen und organisieren muss. Ich werde 30 Jahre und hab noch ein paar Jahre, in denen ich spielen kann – und die würde ich gerne nochmal in einem anderen Umfeld verbringen“, sagt Thiessen und legt großen Wert darauf, „dass es kein böses Blut mit Niendorf gibt. Absolut nicht. Wir haben da ganz offen drüber gesprochen und können uns weiter in die Augen sehen.“

An der Brucknerstraße trifft Thiessen auf diverse Bekannte

An der Brucknerstraße trifft der 29-Jährige (li.) auf alte Bekannte – und einen Mitspieler, zu dem er eine besondere Verbindung hat. Foto: KBS-Picture.de

Warum die Entscheidung ausgerechnet auf den USC Paloma fiel? Nun, das hat mehrere Gründe, erklärt uns der Ex-Altonaer: „Ich arbeite in der Innenstadt, da kann ich abends auf dem Weg nach Hause den Schlenker über Barmbek und den Flughafen machen.“ Zudem „ist es ja nicht so, dass Paloma ein Verein ohne Ansprüche ist. Im Gegenteil: Das ist eine Mannschaft, die noch einmal ein paar neue Herausforderungen mit sich bringt“, gibt der 29-Jährige zu Protokoll und meint damit die Tatsache, dass die „Tauben“ eher in anderen Tabellen-Sphären denken (müssen), als er es bislang beim NTSV gewohnt ist. „Ich gehe mal davon aus, dass Paloma – sofern in dieser Saison nochmal gespielt wird – es schafft, sich auf dem Platz für eine weitere Saison in der Oberliga zu qualifizieren“, sagt Thiessen und ruft für diesen Fall schonmal das Ziel für die nächste Serie aus: „Dann wollen wir mit dem Abstieg natürlich am besten nichts zu tun haben.“ Doch selbst für den Fall, dass es Paloma erwischen und der Club bei einer Fortsetzung der Saison doch noch vom Abstiegsgespenst eine Etage nach unten gezogen werden sollte, wird Thiessen an der Brucknerstraße auftauchen.

„Ich habe unabhängig von der Ligazugehörigkeit meine Zusage gegeben“, klärt er uns auf und kommt auf den dritten, den womöglich größten, Grund zu sprechen, warum es ihn im Sommer in Richtung Barmbek verschlägt: Es ist die familiäre Atmosphäre beim USC, die „Thiessi“ besonders lobt – und in diesem Fall ist das Ganze sogar sehr wörtlich zu nehmen: Sein künftiger Mitspieler Lennard Wallner ist mit der Schwester von Thiessens Frau zusammen, so gesehen „also mein Schwipp-Schwager, wenn die beiden mal heiraten“, berichtet er. Zudem „bin ich mit Denny Schiemann seit Jahren gut befreundet. Mit Prince Boateng Styhn habe ich in der Jugend beim FC St. Pauli zusammengespielt. Jungs wie Kevin Lohrke, Jannis Waldmann oder Max Krause begegne ich seit gefühlt zehn Jahren pro Oberliga-Saison zwei Mal, wenn wir gegeneinander spielen – und gegen Steffen Harms (Trainer des USC Paloma, Anm. d. Red.) und ‚Harry’ Jurkschat (Palomas Co-Trainer, Anm. d. Red.) habe ich selbst auch schon gespielt, als ich noch jünger war und die beiden noch aktiv waren.“