Landesliga 03

„Meiendorf-Connection“ wächst: Geballte Oberliga-Erfahrung für Condor!

16. September 2021, 12:55 Uhr

Robert Subasic (re.) möchte wieder angreifen und möglichst viele Tore im Condor-Trikot bejubeln. Foto: KBS-Picture.de

Gemeinsam haben sie 417 Partien in Hamburgs höchster Spielklasse bestritten und 69 Tore erzielt. Während Marcin Hercog sämtliche 177 Spiele (22 Tore) für den Meiendorfer SV absolvierte, steht bei Robert und Gabriel Subasic – neben dem MSV – auch der FC Süderelbe in der Vita. Stürmer Robert traf in 89 Oberliga-Einsätzen 38 Mal ins Schwarze und kann sogar auf 42 Regionalliga-Begegnungen (zehn Tore) für den FC St. Pauli II und den SC Victoria Hamburg zurückblicken. Bruder Gabriel ist derweil in der Innenverteidigung beheimatet und kommt auf 151 Spiele (neun Tore) in der Beletage.

Marcin Hercog soll mit seiner Erfahrung im Zentrum wichtige Impulse bei den "Raubvögeln" geben. Foto: KBS-Picture.de

Am 7. März 2020 stand Marcin Hercog das bisher letzte Mal in der Oberliga Hamburg auf dem Platz. Bei der 0:2-Niederlage seines Meiendorfer SV gegen Concordia mischte der Routinier in den Schlussminuten mit. Seither war der inzwischen 39-Jährige ohne sportliches Engagement. Bis jetzt. „Er ist ja schon seit gefühlt anderthalb Jahren bei uns“, sagt Ralph Kainzberger, Trainer des SC Condor. Nachdem Hercog zum damaligen Zeitpunkt seines vermeintlichen Wechsels an den Berner Heerweg vom Meiendorfer SV, wo er sage und schreibe neun (!) Jahre lang aktiv und sogar Kapitän war, gesperrt wurde, sei er nun endlich spielberechtigt, erhofft sich Kainzberger neue Impulse im Zentrum von seinem „Neuzugang“.

Herzog frei - auch Subasic-Brüder da

Beim SC Condor sind Robert Subasic (li.) und Michael Sara wieder vereint. Foto: KBS-Picture.de

Obwohl Hercog die gesamte Vorbereitung noch nicht mitgemacht habe und nun erstmal in die Mannschaft integriert werden muss, habe er trotz seines Alters immer noch außergewöhnliche Fähigkeiten: „Er hat eine unwahrscheinliche Ruhe am Ball, macht das Spiel aber nicht langsam, sondern schnell, weil er direkt und clever spielt“, meint Kainzberger. Da Hercog allerdings nur zweimal die Woche trainieren kann, wird er ab und an auch bei den erfolgreichen Alten Herren der „Raubvögel“ oder aber in der U23 aushelfen.

Neben dem Mittelfeld-Strategen kann sich der Landesligist auch über zwei weitere Ex-Meiendorfer im Kader freuen: Robert Subasic wird künftig für die Farmsener auf Torejagd gehen, Gabriel Subasic soll die Hintermannschaft stabilisieren! Der Kontakt kam über den ehemaligen MSV-Teamkameraden Michael Sara, mittlerweile selbst am Berner Heerweg zu Hause, zustande. „Robert und ‚Gabo‘ sind zwei wirklich korrekt Jungs“, schwärmt Kainzberger von seinen Neuen, weiß aber auch: „Natürlich sind sie noch nicht fit.“ Torjäger Robert hat seit seinem Abschied vom FC Süderelbe im Winter 2017 nur noch Hobby-mäßig auf Bezirks- und Kreisliga-Niveau bei Croatia Hamburg und dem SV Krupunder-Lohkamp gekickt. Sein Bruder ging im Sommer 2018 den gleichen Weg.

"Ihr Potenzial sieht man sofort und sie haben den Ehrgeiz"

Gabriel Subasic (li.) soll die Defensive des SCC verstärken. Foto: Klaas Dierks

„Beide wollen nun wieder leistungsbezogen spielen und haben richtig Bock“, will der Coach dem Duo aber noch etwas Zeit geben. „Wir haben sehr offen und ehrlich gesprochen. Sie schätzen es auch richtig ein, wollen bis zum Winter Gas geben und in der Rückserie voll angreifen.“ Fakt sei jedenfalls, dass man „zwei Spieler von diesem Format, die für sich selbst den Ehrgeiz und den Anspruch haben, wieder voll fit zu werden und da hinzukommen, wo sie mal waren“, dazu nehmen muss. „Sie stellen sich hintenan, schnappen sich die jungen Spieler und haben eine sehr angenehme Art. Und das Potenzial sieht man sofort. Sie machen einen super Eindruck.“

"Shootingstar" zieht's nach Düsseldorf

Robert Subasic sei „in der Box unwahrscheinlich stark, weil er die Ruhe weg hat“ und eben kaltschnäuzig im Abschluss ist, während Gabriel Subasic „ein unheimlich sauberes Passspiel“ habe „und gut im Freilaufen“ ist, so Kainzberger, der mit dem erfahrenen Trio auch auf den Abgang eines Youngsters reagiert. Nnamdi Nygel Seukwa, Shootingstar der vergangenen Kurz-Saison, zieht es ab Oktober studienbedingt nach Düsseldorf. Dennoch: Die neu dazugewonnene und langjährige Oberliga-Erfahrung soll die Ansprüche nochmal untermauern…

Autor: Dennis Kormanjos