Oberliga

„Lohmi“ legt los: Ex-Vicky-Keeper verrät seine Hamburg-Highlights

27. Januar 2020, 11:30 Uhr

Dennis Lohmann blickt für uns auf seine Zeit im Hamburger Amateurfußball zurück. Foto: KBS-Picture.de

Er war jahrelang eine Konstante – egal, ob bei seinem letzten Verein, dem SC Victoria, oder zuvor als Schlussmann beim FC Süderelbe und dem FTSV Altenwerder. Anfang Dezember verabschiedete Dennis Lohmann sich allerdings aus Hamburg. Den Vicky-Keeper verschlug es aus privaten und beruflichen Gründen nach Köln. Der Umzug ist inzwischen über die Bühne gegangen, die neue Arbeitsstelle in Leverkusen hat „Lohmi“ auch angetreten – und die Suche nach einem Verein in der Nähe läuft. Zeit und Anlass genug mit dem 29-Jährigen, der sich standesgemäß mit einem Sieg gen Rheinland verabschiedete – am 6. Dezember 2019 bezwang Vicky im Heimspiel Cordi mit 10:1 – auf seine Jahre in der Hansestadt zurückzublicken und über die Highlights zu reden. „Lohmi“ sprach mit uns über...

… sein aufregendstes Spiel:

„Ad hoc muss ich bei dem Begriff ein bisschen weiter zurückblicken. In die Landesliga-Zeit beim FC Süderelbe. Ich erinnere mich an ein Spiel auswärts bei Hamm United auf dem Kunstrasenplatz an der Snitgerreihe. 'Drago' Vollmers war damals bei diesem Spiel der Schiedsrichter. Er hatte schon gepfiffen, dass die Mannschaften rauskommen sollen, aber bei unserem Trainer Jean-Pierre Richter hat die Ansprache etwas länger gedauert. Er stand immer noch an der Taktiktafel, als Vollmers gepfiffen hat. 'Drago' ist dann mit den HUFC-Spielern allein auf den Platz gelaufen. Wir sind etwas später aus der Kabine gekommen, haben auf dem Feld auch einen schlechten Start erwischt und lagen mit 0:2 in Rückstand. Dann haben wir das Anschlusstor gemacht und der Vater meines Mitspielers Yannick Petzschke, der für sein lautes Organ bekannt ist, hat von draußen reingerufen: 'Auf geht’s, wenn ihr das Spiel noch gewinnt, dann geht’s in den Puff'. Am Ende haben wir tatsächlich noch mit 3:2 gewonnen.

… sein bestes Spiel:

Sein nach eigener Meinung bestes Spiel absolvierte Dennis Lohmann für Süderelbe gegen BU. Foto: KBS-Picture.de

„Ich erinnere mich an eine Partie an der alten 'Anfield' gegen BU – auch das war noch zu Süderelbe-Zeiten. Da haben wir eine richtig tolle Mannschaftsleistung gezeigt und am Ende durch einen Treffer von Marcel Rodrigues mit 1:0 gewonnen. BU-Stürmer Ivan Sa Borges Dju ist damals an mir verzweifelt. Ich hab in dem Spiel gut gehalten. Es gibt aber sicher auch noch ein paar andere Begegnungen, die man als bestes Spiel bezeichnen könnte, das man erlebt hat. Ich denke da zum Beispiel an das LOTTO-Pokalspiel gegen Altona. Da habe ich zwar selbst nicht gespielt, weil ich im Ausland war, aber ich habe die Partie im Live-Ticker verfolgt und anschließend auch nochmal im Nachgang die Szenen angesehen. Da hat Hendrik Rabe im Vicky-Tor eine brutal starke Leistung gezeigt, hatte am Ende dann im Elfmeterschießen aber Pech.“

… seinen schwärzesten Moment:

„Es gab es sicher ein paar Spiele, in denen ich vorbei gegriffen hab. Mir kommt da zum Beispiel unser Spiel mit Vicky gegen Union Tornesch in den Sinn. Da haben wir mit 2:0 in Führung gelegen und am Ende 2:2 gespielt – das war vollkommen unnötig. Bei einem Gegentreffer habe ich nicht gut ausgesehen, ich habe in die tiefstehende Sonne geguckt und den Ball nicht bekommen. Dieses Spiel war von uns allen ein Griff ins Klo.“

… seinen wichtigsten Coach:

„Das ist eine schwierige Frage. Ich will das gar nicht so pauschal sagen. Da gab es viele, die mich geprägt haben. Egal, ob das jetzt Jean-Pierre Richter, Fabian Boll oder Marius Ebbers waren – sie alle sind tolle Persönlichkeiten und waren menschlich top. 'Jonny' zum Beispiel ist ein echter Taktikfuchs und sehr akribisch. Er schiebt gerne die Spieler an der Tafel umher und da findet man am Ende viele Pfeile. Den einen oder anderen würde das sicher überfordern (lacht). 'Boller' ist ein richtig guter Motivator, ein echt guter Mensch, Er hat uns Vicky-Spielern jetzt, wo er längst bei Holstein Kiel ist, allen extra ein frohes neues Jahr gewünscht. Auch 'Ebbe' und sein Co-Trainer Martin Spreitz finden ein gutes Fingerspitzengefühl zwischen Leistungsfußball und dem klassischen Amateurfußball-Dasein.


Auf Seite zwei spricht Lohmann über seine bitterste Niederlage, seinen besten Mitspieler und seine beste Entscheidung. 

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