„Lila-Weiße Invasion“ – HEBC „ohne Druck“ in alt bekannte Sphären

„Der Kader ist stärker als im Abstiegsjahr“

07. Mai 2015, 14:58 Uhr

Nach dem 3:0-Erfolg über Union Tornesch feierte der HEBC ausgiebig die Landesliga-Rückkehr. Foto: noveski.com!

So früh wie keine andere Mannschaft im Hamburger Amateurfußball krönte der HEBC seine famose Saison mit der Meisterschaft. Bereits fünf Spieltage vor Ultimo fuhren die Eimsbütteler den Titel ein und kehren nach einjähriger Abstinenz in die Landesliga zurück. „Dass das Ganze so schnell zusammen wächst und eine solche Macht wird, vor allem hier zu Hause, das konnte ich mir in den kühnsten Träumen nicht ausmalen. Unterm Strich ein total verdienter Aufstieg, sehr souverän und mit wenig Fehlern. Ein tolles Jahr!“, resümierte Erfolgscoach Marco Fagin unmittelbar nachdem das Ziel erreicht war.

Liga-Manager Stilianos Vamvakidis (l.) nimmt den Druck raus und setzt auf Bescheidenheit. Foto: noveski.com

Nun laufen die Planungen für die neue Spielklasse bereits auf Hochtouren. Wie Liga-Manager Stilianos „Speedy“ Vamvakidis im letzten Stadionheft der Saison, zum Heimspiel gegen die SV Lieth (Sonntag, 10:45 Uhr), in seinem Vorwort schreibt, werden insgesamt neun Akteure den Reinmüller verlassen. Namentlich handelt es sich dabei um Ali Eyüpoglu, Nils Füllenbach (beide eigene Alte Herren), Maurice Rosenow (eigene Zweite), Enno Martini, Jonas Schwenke (pausieren), Max Janta (FC Alsterbrüder), Bastian Midasch, Axel Möring und Giuliano Wartenberger (alle Ziel unbekannt). Bis auf Keeper Möring, Allrounder Enno Martini und Jonas Schwenke, der bereits die gesamte Rückrunde berufsbedingt kürzer getreten ist, konnten die Leistungsträger jedoch allesamt gehalten werden. Fünf Neuzugänge seien bereits fix, wie Vamvakidis uns verrät. Aus Respekt, den Spielern gegenüber, könne aktuell mit Philip Hauswerth (VfL Pinneberg II) nur ein Spieler offiziell verkündet werden.

„Haben schlaue Jungs in der Mannschaft“

Keeper Axel Möring (r.) wird die Eimsbütteler verlassen. Auch sein Ersatz Maurice Rosenow tritt kürzer. Unter den bis dato fünf Neuzugängen sind demnach auch zwei Torsteher. Foto: noveski.com

Doch Vamvakidis ist sich sicher: „Der Kader ist jetzt schon stärker als im Abstiegsjahr.“ Trotzdem bleibt er ganz bescheiden und warnt vor zu großer Erwartungshaltung. „Nach den turbulenten Jahren zuletzt wollen wir mal eine ruhige Saison bestreiten, in der wir nichts mit unten zu tun haben und ganz sorglos auftreten können. Alles andere wäre totaler Schwachsinn!“ Zumindest intern wird es keinerlei Druck geben. „Wir haben schlaue Jungs in der Mannschaft, die auch schon eine Vita vorzuweisen haben. Die wissen auch mit Situationen umzugehen, sollte es mal zwei, drei Niederlagen am Stück geben.“ Die Konkurrenz im kommenden Jahr wird indes nicht kleiner: neben den „Veilchen“ wird mit dem SC Poppenbüttel ein weiterer starker Aufsteiger in der Hammonia-Staffel sein Unwesen treiben wollen. Bei Bestehen in der Relegationsrunde könnte auch der HSV III noch hinzu stoßen. Alles Teams, die sicher nicht nur gekommen sind, um zu bleiben.

„Berki hat es wieder geschafft, ein Meisterschaftsteam zu formen“

Zudem werden die alt eingesessenen Mannschaften wieder ein gewichtiges Wörtchen mitreden wollen. „Sollten Osdorf und TuRa in diesem Jahr nicht den Sprung schaffen, nehmen sie in der kommenden Saison einen neuen Anlauf“, ist sich Vamvakidis sicher, „und Poppenbüttel wäre in jeder Staffel ein Titelkandidat“. Trotz der Unruhen rund um den SV Lurup würde der „HEBC-Macher“ den Mannen von der Flurstraße den Oberliga-Aufstieg wünschen. „Man kann von ‚Berki‘ (Berkan Algan, Anm. d. R.) halten was man will, aber er hat es wieder geschafft, aus einer zusammengewürfelten Truppe eine Einheit zu formen, die um die Meisterschaft spielt. Er arbeitet unwahrscheinlich akribisch, ist sehr ehrgeizig und erfolgshungrig.“ Das trifft aber auch auf die Verantwortlichen des HEBC zu. „Die letzten Jahre haben schon am Nervenkostüm gezehrt, da es immer um etwas ging.“ Deshalb ist eine Saison im Mittelmaß schon als Erfolg zu werten. Sollte am Ende allerdings mehr dabei herum springen, wird man sich am Reinmüller mit Sicherheit auch nicht dagegen wehren…