Dominik Siemer (li.) und Dogukan Sevci (re.) werden aus der eigenen A-Jugend hochgezogen. Foto: Dimitri Ismer

„Natürlich ist auch Enttäuschung da“, übermittelte BU II-Coach Jan Haimerl seine ersten Gedanken nach dem haarscharf verpassten Aufstieg, betonte aber zugleich: „Es überwiegt der Stolz über das Geleistete und die Dankbarkeit an die Mannschaft für ihren Einsatz sowie an die Fans!“ Und weiter: „Wir als Zweite Mannschaft bewegen sehr viel. Für uns ist das wie eine Meisterschaft, wenn wir vor so ambitionierten Ersten Mannschaften wie Falke stehen. 36 Punkte in der Rückrunde sind Weltklasse – das war eine überragende Saison!“ Eine Spielzeit, mit der auch die Verantwortlichen des Vereins offenbar mehr als nur zufrieden waren. Denn Anfang Mai verlängerte Trainer Haimerl seinen ohnehin noch bis 2020 laufenden Kontrakt an der Dieselstraße um ein weiteres Jahr. Damals sagte Vorstandschef Frank Meyer: „Wir sind mit der Entwicklung des Teams sehr zufrieden und freuen uns, dass wir die sehr gute und erfolgreiche Arbeit mit Jan fortsetzen können.“ Man setze auf Kontinuität auf dem Trainerposten, was auch Haimerl entgegenkam: „Beide Seiten wollten das so“, erklärt er – und präzisiert: „Die Idee ist vor allem daraus entstanden, dass man die Laufzeit an die von Marco (Stier, Liga-Trainer; Anm. d. Red.) anpasst, so dass man da Ruhe hat.“

Haimerl verlängert trotz Vertrag bis 2020 - "Es bot sich einfach an"

Auch Fabian Mostafavi (li.) verstärkt die Haimerl-Equipe. Foto: Dimitri Ismer

Auch wenn Haimerl betont, dass seine Verlängerung „nicht nur Formsache“ war, habe er „keine Abwanderungsgedanken“ gehegt. „Es gab drei Anfragen. Aber ich hatte ja eigentlich schon im Oktober 2017 bis 2020 verlängert. Jetzt bot es sich einfach an, das Ganze nochmal anzupassen.“ Und das ohne jeden Druck. Denn: „Bei einer Zweiten Mannschaft ist es immer schwieriger als bei einer Liga-Truppe. Man sieht es ja, wenn man sich mal unsere Startelf von Spieltag zu Spieltag anguckt. In der einen Woche muss ich noch acht Leute aus dem Kader streichen, in der darauffolgenden fehlen fünf Mann aus der letztwöchigen Anfangsformation. Das ist halt bei BU II normal.“

Vier A-Jugendliche werden hochgezogen

Zum letzten Saisonspiel bei GWE (5:2) begleiteten circa 50 Anhänger die BU-Reserve. Foto: Verein

Genauso wie die bereits „sehr weit fortgeschrittene Kaderplanung“, so Haimerl, der vor allem auf die jungen Leute aus dem eigenen Nachwuchs setzt: „Wir haben jetzt 27 Mann für die nächste Saison – darunter vier A-Jugendliche, die in der A-Oberliga eine gute Rolle spielen. Das ist auch die Aufgabe einer Zweiten Mannschaft, ein Auge darauf zu haben.“ Namentlich handelt es sich bei den hochgezogenen Spielern um Dogukan Sevci, Fabian Mostafavi, Dominik Siemer und Christian Piesker. Verlassen werden den Verein derweil einige alt-eingesessene Barmbeker, die auf eine über 28-jährige Club-Vergangenheit zurückblicken können: Nico Hofmann (4 Jahre), Juri Fritze (5), Daniel Möller (6, bereits seit Winter nicht mehr dabei) und vor allem Mirco Missullis (13). „Vier Jungs, die sich lange für diese Truppe aufgerieben und zerrissen haben, selbst als es mit den Spielanteilen weniger wurde.“ Ebenfalls nicht mehr mit an Bord sein werden Felix Neuhoff, Timo Stark, Alex Hooge und Jon-Claude Probst (TuS Fleetstedt).

"Wenn wir mit Spielern sprechen, sind das meist Ein-Minuten-Gespräche"

Dagegen werden sämtliche Leistungsträger – trotz des knapp verpassten Aufstiegs – der BU-Zweiten erhalten bleiben. „Ich bin jetzt ein paar Mal gefragt worden: ‚Was willst du denn machen, wenn ihr nicht aufsteigt – wie willst du dann die Spieler alle halten?' Als Außenstehender bekommt man das ja nicht mit – aber wenn wir mit einem Spieler unseres Kaders sprechen, dann sind das meist Ein-Minuten-Gespräche. So ist das bei uns schon seit Jahren – und ich glaube, so wird es auch bleiben“, erzählt Haimerl, dessen Schützlinge am Ende einer erfolgreichen Saison doch noch einen Titel feiern durften. Moritz Scholz sicherte sich mit 21 Treffern die Torjägerkanone der Bezirksliga Nord.