Klemme startet als „Teil des Autos“ mit Condor II durch!

Erster Testsieg und elf Neuzugänge

28. Juni 2015, 17:09 Uhr

Heiko Klemme nimmt mit dem SC Condor II einen "Platz im oberen Tabellenbereich" ins Visier. Foto: KBS-Picture.de

Ein klares Plan, ein von vorne bis hinten durchdachtes Konzept und ein Verein, der voll hinter der Mannschaft steht: mit Heiko Klemme als neuem Zepterschwinger möchte der SC Condor II das Image der „grauen Maus“ in der Bezirksliga Nord endgültig zu den Akten legen und „einen Platz im oberen Bereich der Tabelle“ belegen, gibt Klemme die Marschroute vor. Mit elf neuen Spielern hat der ehemalige Erfolgscoach des VfL Pinneberg II zudem einen großen Umbruch eingeleitet, der offenbar schon seine Früchte trägt. Im ersten Testspiel nach zuvor gerade einmal drei Trainingseinheiten hinterließen die „Raubvögel“ bereits einen mehr als nur ordentlichen Eindruck.

Am heimischen Berner Heerweg begrüßte der SCC eine runderneuerte SV Blankenese, die nach dem Doppel-Abstieg mit dem Team aus der Vorsaison kaum bis gar nichts mehr am Hut hat. Nach 90 Minuten behielt die „Zwote“ der Farmsener in einem durchaus gutklassigen Testkick mit zahlreichen Torraumszenen auf beiden Seiten mit 3:2 die Oberhand. Die Führung erzielte Neuzugang Dennis König (SC Poppenbüttel) nach einem Eckball aus dem Gewühl heraus (31.), ehe Timo Sals den absoluten Höhepunkt der Partie folgen ließ: nach einem Ball in die Spitze nahm der vom SC Urania gekommene Angreifer die Kugel aus 18 Metern halblinker Position per Scherenschlag Dropkick und traf das Spielgerät so punktgenau, dass es im rechten Knick einschlug (36.).

Die SVB um Neucoach Frank Heine spielte allerdings gut mit und hatte auch Chancen zum Torerfolg, scheiterte einmal nur am Quergebälk und ein ums andere Mal an SCC-Neuerwerbung Sven Lund im Tor. Auf der Gegenseite landete Yannik Anderssons Lop nach Sals-Zuspiel aus 22 Metern an der Unterkante der Latte (35.). Noch vor der Pause verkürzte die Heine-Elf durch Leon Laskowski auf 1:2, als Harry Kühl nach starkem Pass in die Tiefe von Leo Jurca noch am stark reagierenden Lund scheiterte (40.), ehe Tom Lenuck nach feinem Solo und tollem Übersteiger gegen den Blankeneser Schlussmann zum 3:1 einschob (51.). Auf beiden Seiten blieben in der Folge gute Möglichkeiten ungenutzt, bis die SVB zumindest noch einmal verkürzen konnte. Memo Karakaya drückte eine Hereingabe von rechts am zweiten Pfosten ins Netz.

Elf Neue beim SCC II – Acht Abgänge

Sven Lund wechselt vom SC Sperber nach Farmsen und wird eine wichtige Führungsfigur des "neuen" Teams. Foto: KBS-Picture.de

Die vielen Neuen in „Gelb und Schwarz“ stellten bereits in ihrem ersten Auftritt unter Beweis, dass mit ihnen eine anvisierte Platzierung im oberen Drittel absolut realistisch erscheint. Namentlich handelt es sich dabei um die beiden Torsteher Sven Lund (SC Sperber) und Paul Malik (VSG Stapelfeld), die Verteidiger Sascha Windisch (TSC Wellingsbüttel), Jan Moritz (VSG Stapelfeld), Lukas Lenuck (Rahlstedter SC A-Jugend) sowie Dennis König (SC Poppenbüttel, die Mittelfeldakteure Torben Kröger und Marcel Houillon (beide TSC Wellingsbüttel), Andres Grabau (SV Nordsode), Melvin Krolikowski (Buchholzer FC) sowie den ehemaligen DuWo-Torjäger Jan Ole Rosenhauer (SV Ilmenau). „Wir haben eine gute Mischung zusammen, ich bin absolut überzeugt von diesem Projekt, sonst hätte ich das auch nicht gemacht“, erklärt Klemme. Nicht mehr zum Kader gehören Nils Krahmer (TSV Wandsetal III), Nico Harms (VfL Lohbrügge), Nils Hansen (TSV Wandsetal), Tom Koss, Samy Marzougui, Perry Schüller (alle Ziel unbekannt), Timur Pinar, David Meuser (beide Alte Herren).

„Kein fünftes Rad am Wagen – Teil des ganzen Autos“

Dass man in ein, zwei Jahren den Aufstieg in die Landesliga anpeilt, daraus macht der 39-jährige Übungsleiter keinen Hehl. Zunächst aber möchte man einen Schritt vor dem anderen machen. „In der Nord-Staffel sind fünf, sechs Mannschaften, die das Zeug dazu haben, ganz oben zu landen. Die Voraussetzungen hier sind super, der Verein steht zu eintausend Prozent hinter uns. Es hat wirklich alles Sinn und Zweck und auch die Spieler haben alle Bock auf dieses Projekt.“ Dass Klemme nach seiner erfolgreichen Arbeit in Pinneberg, wo er die Reserve-Mannschaft zum Aufstieg führte und auch im zweiten Landesliga-Jahr den Klassenerhalt realisierte, eine Erste Herren als Chefcoach ins Visier nahm, erklärt sich von selbst. Doch der in Eidelstedt sesshafte Coach meint: „Wenn man eine zweite Mannschaft trainiert, ist man häufig das fünfte Rad am Wagen. In Pinneberg und jetzt auch hier ist man aber ein Teil des Autos. Wir wollen keine Lachnummer werden, sondern etwas aufbauen.“ Und dazu nimmt er auch die langjährigen Condoraner in die Pflicht: „Die elf Spieler, die über die vergangene Saison hinaus hier geblieben sind, befinden sich jetzt auch in der Bringschuld.“