„Ich hatte noch nie so viel Spaß am Fußball wie jetzt“

Kicker der Hinrunde in der Landesliga Hansa: Eilas Saad (Buxtehuder SV)

20. Dezember 2018, 10:00 Uhr

Elias Saad (Mitte) in Fahrt: Buxtehudes Youngster nimmt es gleich mit mehreren Gegenspielern auf. Foto: Brussolo

Wir haben Euch, liebe Leser, über unsere „facebook“-Plattform dazu aufgerufen, den jeweiligen „Kicker der Hinrunde“ in der Oberliga sowie in den beiden Landesliga zu wählen. Pro Liga haben wir je sechs Spieler zur Auswahl gestellt, aus denen Ihr Euren Favoriten küren und zum Sieg verhelfen konntet. In der Landesliga sicherte sich Elias Saad vom Buxtehuder SV mit 147 Stimmen den Platz an der Sonne und verwies Sandro Schraub (SV Altengamme, 119 Stimmen), Alessandro Schirosi (Hamm United, 91 Stimmen), Agit Aydin (VfL Lohbrügge, 81 Stimmen), Milos Ljubisavljevic (Bramfelder SV, 61 Stimmen) und Christian Ayim (Hamm United, 10 Stimmen auf die Plätze). Wir haben mit Saad über seinen Sieg, seine Vertragsverlängerung, die bisherige Saison und die Zukunft gesprochen. 

FussiFreunde: Elias, du bist relativ deutlich zum Spieler der Hinrunde gewählt worden. Hat dich das überrascht?

Elias Saad: Dass ich überhaupt nominiert wurde, hat mich sehr überrascht. Ich als junger Spieler hätte nicht damit gerechnet, dass die FussiFreunde mich auf dem Schirm haben. Dass ich dann noch gewonnen habe, hat mich sehr gefreut und ich kann mich da nur bei meiner Mannschaft und bei meinen Freunden sehr bedanken.

Ist es nochmal was besonderes für dich, wenn man dich nicht nur beim BSV selbst, sondern in der gesamten Liga als so stark einschätzt?

Saad: Natürlich fühle ich mich dadurch viel selbstbewusster und es ist sehr besonders für mich, für so etwas ausgewählt zu werden. Dass eine gesamte Liga mich so stark findet, macht mich sehr stolz – und meine Trainer auch.

In 18 Spielen hast du insgesamt elf Mal getroffen. Warum läuft's in dieser Saison so gut für dich?

Auf lange Sicht will Saad gerne höherklassig vor den Ball treten. Foto: Brussolo

Saad: So eine gute Bilanz hatte ich noch nie in meiner Laufbahn. Aber eigentlich sind es nur zehn Treffer, die ich erzielt habe, denn Salim Aichaoui hat einen Treffer gemacht, der mir zu gesprochen wurde. Ich denke, dass es für mich so gut läuft, weil ich so viel Vertrauen von meiner Mannschaft und meinen Trainern habe. Ich habe im Spiel sehr viele Freiräume, um meine Offensiv-Aktionen sehr gut auszunutzen. Außerdem hatte ich noch nie so viel Spaß am Fußball wie jetzt.

Wie wichtig ist das Umfeld in Buxtehude dafür, dass du so gute Leistungen bringst?

Saad: Ich fühle mich in Buxtehude sehr wohl. In der Mannschaft habe ich auch sehr viele gute Freunde wie zum Beispiel Ahmed Mhamdi, der mich immer unterstützt, wo es geht und mir sogar zum Futsal geraten hat, um noch stärker zu werden. Deshalb spiele ich jetzt auch nebenbei bei Sparta Futsal mit ihm zusammen. Durch das starke Vertrauen habe ich auch Selbstbewusstsein bekommen, was letztes Jahr noch nicht so war. Ich denke, dass ich nur so gute Leistung bringe, weil der ganze Verein hinter mir steht und auch, wenn es mal nicht so gut läuft, immer noch zu mir hält.

Für viele bist du ein unbeschriebenes Blatt. Erzähl doch mal: Wo siehst du deine Stärken? An welchen Schwächen musst du noch arbeiten?

Saad: Meine Stärken sind, so denke ich, meine Beidfüßigkeit, meine Dribblings und mein Abschluss. An dem muss ich aber noch mehr arbeiten, um noch mehr Tore zu schießen . Auch meine Schnelligkeit, mein Passspiel, Ausdauer und Eins-gegen-Eins-Situationen würde ich als meine Stärken sehen. Bei meinen Schwächen würde ich auf jeden Fall sagen: das Körperliche, die Defensive und mein Kopfballspiel.

Es ist das zweite Jahr im Herrenbereich für dich und du bist gerade mal 18 Jahre alt. Wohin kann und soll dein Weg noch führen? Denkst du jetzt schon an die Oberliga – oder vielleicht sogar noch höher?

In der laufenden Saison ist Saad (re. hier gegen Dersims Vedat Barlak) so etwas wie der Überflieger der Liga. Foto: Brussolo

Saad: Ich will natürlich so hoch wie möglich spielen und mein Ziel wäre es, mal in der Regionalliga oder der Dritten Liga zu spielen. Aber jetzt denke ich noch nicht daran. Ich möchte mich erst so gut wie möglich entwickeln und dann den Schritt wagen. Manchmal denkt man sich schon, wie es wäre, in der Oberliga zu spielen, weil es schon in der Landesliga richtig Spaß macht. Aber an einen Wechsel denke ich noch nicht.

Vorerst bleibst du in Buxtehude. Was waren die Gründe dafür, dass du gerade erst deinen Vertrag verlängert hast?

Saad: Die Gründe für einen Verbleib bei dem BSV sind, dass ich mich – wie gesagt – sehr glücklich und wohl bei dem Verein und der Mannschaft fühle und wir für die nächste Saison auch größere Ziele geplant haben. Dabei würde ich der Mannschaft gerne helfen. Außerdem habe ich auch nicht viele Anfragen von Mannschaften erhalten, die höher spielen. Das hat meine Entscheidung einfacher gemacht.

Aktuell seid ihr Siebter in der Tabelle. Wohin kann der Weg des BSV in dieser Saison noch führen?

Saad: Ich denke, dass der BSV noch viel Luft nach oben hat, zu den Top-Fünf-Mannschaften der Liga gehört und sich dementsprechend orientieren will in der Rückrunde. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass der Weg von uns nach oben geht und wir am Ende der Saison auch weiter oben stehen...

Interview: Jan Knötzsch