Galica folgt als Manager auf Mazrekaj – Umzug zur neuen Saison?

Klub Kosova könnte schon bald an der Slomanstraße spielen

27. Februar 2017, 07:00 Uhr

Visar Galica übernimmt ab dem Sommer den Posten als Ligamanager bei Kosova. Foto: noveski.com

Alles neu macht der Mai, heißt es eigentlich. Im Fall des Klub Kosova muss dieser Spruch umformuliert werden: Alles neu macht die kommende Saison. Denn: Bei den Wilhelmsburgern gibt es ab dem Sommer eine grundlegende Änderung, Arton Mazrekaj, derzeit der „Boss“ des Clubs und als solcher Trainer, Manager und Präsident in Personalunion, wird sich aus dem Tagesgeschäft zurückziehen. Sein Nachfolger als Ligamanager wird Visar Galica, der momentan noch Spieler ist. Und auch die sportliche Heimat des Vereins könnte sich schon bald ändern...

Den ersten Transfer hat er schon unter Dach und Fach gebracht. Und das, obwohl er noch nicht einmal richtig in Amt und Würden ist. Mit Davide Pedroso-Bussu lockte Visar Galica in der vergangenen Woche einen alten Bekannten an die Dratelnstraße. „Er ist seit letztem Dienstag bei uns“, verriet Arton Mazrekaj, der mächtige Mann beim Klub Kosova, am gestrigen Sonntag vor dem Anpfiff des Oberliga-Spiels gegen Altona 93, als der Stürmer plötzlich als Ersatzspieler auf dem Spielberichtsbogen auftauchte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde der 34-Jährige dann sogar eingewechselt.

Marezkaj: „Ich bleibe dem Verein aber im Hintergrund erhalten“

Davide Pedroso-Bussu trägt nun das Kosova-Trikot. Foto: KBS-Picture

Zuletzt spielte Pedroso-Bussu bis zum Winter 2015 für den Niendorfer TSV. Zuvor war der Stürmer unter anderem für TBS Pinneberg, den SC Victoria, Teutonia 05, Concordia, den FC St, Pauli II, den Meiendorfer SV und den SV Wilhelmshaven am Ball. „Er hat sich in letzter Zeit durch Boxen und das entsprechende Training fit gehalten“, verriet Mazrekaj, der bei der 1:7-Niederlage gegen den AFC auf Keeper Adrian Mamudi, der angeschlagen auf der Ersatzbank Platz nahm, sowie Florim Osmani (Schambein) und Naim Osmani (Knieverletzung) verzichten musste. Mit seinem alten, neuen Teamkollegen Galica, den er zur Pause ablöste, spielte Pedroso-Busso bei Cordi und dem VfL 93 zusammen.

Pedroso-Bussu, so viel ist sicher, wird nicht der letzte Transfer Galicas bleiben. „Visar wird nach der Saison als Fußballer aufhören und ab Sommer unser neuer Ligamanager“, verriet Mazrekaj nach dem gestrigen Spiel gegen Altona, „wir machen die Kaderplanung zusammen. Ich bin froh, jemanden wie ihn zu haben, der Kontakte hat, Leute kennt und dann selbst frisch aus dem aktiven Fußball kommt.“ Er selbst, so Mazrekaj, werde sich „aus dem aktuellen Tagesgeschäft zurückziehen. Ich bleibe dem Verein aber im Hintergrund erhalten. Wenn man das so lange gemacht hat und Familie hat, muss man irgendwann auch mal kürzer treten.“

Neue Heimat Slomanstraße? Und: Wer kommt als neuer Coach?

Sah sich Daniel Sager gestern an der Dratelnstraße nur seine Kumpel Galica und Pedroso-Bussu an oder ist er ein Kandidat für den Trainerposten bei Kosova? Foto: KBS-Picture

Die Hoffnung Mazrekajs ist dabei klar: Er möchte die Aufgaben nicht als Absteiger aus der Oberliga an Galica überreichen. „Nach den Niederlagen gegen Pinneberg, Türkiye und Altona wird die Aufgabe nicht einfacher für uns“, sagt „Mr. Kosova“, der mit seinem Team nun nacheinander auf den Wedeler TSV, den TSV Buchholz und die TuS Dassendorf trifft. Dass die Mannschaft im Falle eines Abstiegs auseinanderbricht, befürchtet Mazrekaj nicht: „Es wird vielleicht einen Umbruch geben, aber keinen Zusammenbruch. Hier geht nichts auseinander, so lange das Herz da ist und alles zusammenhält.“ Egal, in welcher Liga Kosova in der nächsten Saison spielt: der Verein könnte dies, wenn alles glatt läuft, in einer neuen Umgebung tun.

Dass der Club einen Umzug an die Slomanstraße anstrebt, ist nicht neu. Der dortige Grandplatz soll in einen Kunstrasenplatz umgebaut werden. „Die Baugenehmigung liegt vor“, erklärt Mazrekaj, „danach soll es etwa sechs Wochen dauern, bis die Arbeiten anfangen. Es wird ein reines Fußball-Stadion bleiben. Auf einer Seite wird es Zuschauertraversen geben. Ob es auch ein Clubheim geben wird, hängt von der Stadt ab.“ Ob es in der kommenden Serie auch einen neuen Trainer geben wird und wer das ist, hängt derweil vom Verein ab. Gegen Altona 93 jedenfalls weilte Daniel Sager (früher Coach beim VfL 93, Cordi und dem USC Paloma) unter den Zuschauern. Offiziell, um seine Ex-Schützlinge Galica und Pedroso-Bussu zu sehen. Auf Nachfrage, ob man eine Trainertätigkeit des 37-Jährigen bei Kosova ausschließen kann, gab es von Galica, Mazrekaj und Sager selbst nur ein vielsagendes Lächeln...

Jan Knötzsch