Bezirksliga Nord

Falkenfieber: HFC startet Crowdfunding-Kampagne

Club will durch Schwarmfinanzierung eine eigene Heimat bekommen

12. Juli 2019, 13:29 Uhr

Nord-Bezirksligist HFC Falke feiert an diesem Wochenende sein fünfjähriges Jubiläum mit einem internationalen Freundschaftsspiel gegen den belgischen Fanverein YB SK Beveren (13.7., 15.30 Uhr, Sportplatz Quellental in Nienstedten), das gleichzeitig der Startschuss zu einer vierwöchigen Crowdfunding- Kampagne namens „Falkenfieber“ ist. Deren Ziel: eine eigene Heimat. 

Denn der HFC Falke steht an einem Punkt, an dem die Weiterentwicklung stockt. Zwar stieg der Verein in vier Jahren Ligabetrieb mit seiner Ersten Mannschaft bis in die Bezirksliga auf und die „Zweite“ spielt in der Kreisliga – doch mehr ist momentan nicht möglich, denn Falke fristet ein Nomadendasein im Hamburger Westen mit vier unterschiedlichen Trainingsplätzen. Weitere Trainingszeiten oder ein Gelände, das auch Kinder- und Jugendfußball und weitere Vereinsarbeit ermöglicht, sind nicht vorhanden – ein Armutszeugnis in der selbsternannten „Sportstadt“ Hamburg, wie der Verein in einer Pressemitteilung befindet, in der es heißt: „Es fehlt an einer Heimat, einem Sportplatz, an einem Vereinsheim, wo der HFC Falke genügend Spiel- und Trainingszeiten hat sowie Räumlichkeiten für das Vereinsleben um sich weiterzuentwickeln.“ 

Mit 50.000 Euro gilt die Kampagne als erfolgreich, das ganz große Ziel sind aber 200.000 Euro

Der HFC Falke um Präsidentin Tamara Dwenger stellte sich den Fragen der Presse. Foto: HFC Falke

Denn man hat noch viel vor: Der HFC Falke will seiner sozialen Verantwortung als gemeinnütziger Verein gerecht werden, aktive Nachwuchsarbeit betreiben, weitere Mannschaften in den Spielbetrieb bringen. Qualifizierte Trainer gibt es, aber keinen Platz, um Trainingszeiten anbieten zu können. Stadtteil-Initiativen, Vereine und Bürger sollen das Gelände des HFC mit Leben füllen – so wie der HFC Falke den Stadtteil mit Leben füllen möchte. Bisher kann der HFC dies nicht bieten.  Das soll sich nun ändern. Mit einem „Startkapital“ von 5.000 Stimmen und (im ersten Schritt) 50.000 EUR möchte Falke nicht nur signalisieren, dass man bereit ist zu investieren, sondern auch Druck ausüben. Denn: „Es kann nicht sein, dass sich die Politik nicht zuständig fühlt, wenn ein Sportverein in einer wachsenden Stadt den Bürgerinnen und Bürgern sportliche Angebote zugängig machen möchte“, teilt der Verein mit. 


Seit der ersten Saison im Spielbetrieb hat Falke bereits Jugendtrainer ausgebildet, es fehlt allein an einem Ort, wo die Kinder der Stadt auch trainieren und spielen können – ein Zustand, dessen Änderung aber in den Händen der Politik liegt. Gleichzeitig gibt es Vereine, die Nutzungsrechte und Trainingszeiten auf Sportplätzen besitzen, die sie nicht in Anspruch nehmen. „Es ist Zeit, dies zu ändern und den immer zahlreicher werdenden Bürgerinnen und Bürgern der Stadt einen weiteren Ort zu bieten, an dem sie Sport treiben können, an dem sie Integration, Solidarität und Partizipation erleben und auch selbst ausüben können. Ein Ort, an dem Sport die Gesellschaft zusammenführt und verbindet. Gemeinsam eine starke Stimmen zu haben, das ist unser Fokus. Doch im selben Schritt wollen wir auch zeigen, dass alle, die ihre Stimme abgeben, auch bereit sind einen finanziellen Beitrag zu leisten“, so der HFC in seiner Pressemitteilung. 

Mit 50.000 Euro gilt die Kampagne als erfolgreich. Das ganz große Ziel sind aber 200.000 Euro, und wir sind überzeugt davon, dies mit der Hilfe der Gemeinschaft erreichen zu können. „crowdFANding – Falkenfieber“ wird der erste Schritt sein, den der HFC Falke geht. „Es liegt nun an allen interessierten Fussballfans, einfachen Bürgern und vor allem auch Eltern, der Stadt, des Bezirks Eimsbüttel, aufzustehen und mitzugehen“, heißt es von Vereinsseite. Begleitet wird der HFC Falke auf seinem Weg bereits von crowdFANding e.V. aus Jena – einem Verein, der bereits mehrere große Crowdfunding-Kampagnen erfolgreich durchgeführt hat und vom Fraunhofer IMW Leipzig, das diese Kampagne wissenschaftlich begleitet.