DFB-Pokal

„Dasse“-Pokalspiel gegen Dresden: Austragung in Zwickau ist eine Option

TuS-Sportchef Schönteich: „Wir prüfen noch, aber derzeit ist das am realistischsten“

20. Juni 2019, 15:06 Uhr

Derzeit ist noch ungeklärt, in welchem Stadion Pascal Nägele (re.) und die TuS im DFB-Pokal gegen Dresden eventuell jubeln. Foto: KBS-Picture.de

Am vergangenen Wochenende bescherte Nia Künzer, ehemalige Nationalspielerin und jetzt Expertin der ARD bei der Frauen-Weltmeisterschaft, der TuS Dassendorf bei der Auslosung der Ersten Runde des DFB-Pokals Zweitligist Dynamo Dresden als Gegner. Ein Los, über das Spieler und Verantwortliche am Wendelweg positiv sprachen. Weil die Sachsen, so der Tenor direkt nach der Auslosung am Samstag, jede Menge Fans mit nach Hamburg bringen würden. Doch es könnte sein, dass das Match gar nicht in der Hansestadt stattfindet.

„Wir streben ganz sicher nicht mit aller Macht aus dem Norden weg“, sagt „Dasse“-Sportchef Jan Schönteich direkt zu Beginn des Gespräches mit uns, muss aber auch zugeben: „Bis jetzt hat noch kein Stadionbetreiber im Norden Hipp-Hipp-Hurra geschrien – vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass am gleichen Wochenende auch das Spiel zwischen dem VfB Lübeck und dem FC St. Pauli stattfindet. Auch die Polizei hat ihre Bedenken.“ Hintergrund des Ganzen ist der – um es einmal ganz nett zu formulieren – nicht gerade freundschaftliche Umgang rivalisierender Fangruppen aus Dresden, Hamburg und Lübeck. „Wenn sich ein Betreiber eines Stadions im Norden findet, der sagt, dass er das Ganze bei sich austragen lassen möchte, kann der sich gerne melden“, sagt Schönteich mit leichter Ironie. Bislang jedenfalls waren die Mühen der TuS in diese Richtung nicht von Erfolg gekrönt.

Schönteich und Funk reisen kommende Woche nach Zwickau

TuS-Sportchef Jan Schönteich und seine Mitstreiter am Wendelweg prüfen derzeit Optionen für einen Austragungsort. Foto: Bode

Was also nun? „Wir prüfen noch die eine oder andere Option im Norden“, teilt Schönteich mit. Aber: Nicht nur im Norden, wie der TuS-Sportchef uns verrät: „Das Stadion in Zwickau ist auch eine Option. Dort herrscht eine große Willkommenskultur uns gegenüber. Die würden sich freuen, wenn wir das Spiel dort austragen. Auch Dynamo Dresden ist total pro Zwickau. Zwischen beiden Vereinen besteht eine Freundschaft. Das Stadion dort wäre wie für so ein Spiel gemacht. Aus Zwickau haben wir proaktiv die Bereitschaft signalisiert bekommen, dass wir dort willkommen sind.“ Es wäre im Übrigen nicht das erste Mal, das ein Verein in die 10.000 Zuschauer fassende Spielstätte des FSV Zwickau ausweicht. Auch die TuS Koblenz trug vor zwei Jahren ihr DFB-Pokalspiel gegen Dynamo Dresden dort aus. „Die hatten an einem Freitagabend rund 6500 Zuschauer“, hat Jan Schönteich in Erfahrung gebracht, sagt aber auch klipp und klar: „Bislang ist noch nichts offiziell. Zwickau ist nur eine Option, die wir prüfen – aber derzeit die realistischste.“


Denn: „Sowohl die Zwickauer als auch Dresden stehen uns dort organisatorisch zur Seite, würden einen Großteil der Arbeit übernehmen“, so Schönteich, der am kommenden Dienstag gemeinsam mit TuS-Sponsor Michael Funk den Weg nach Zwickau auf sich nehmen wird, „um dort am Mittwochmorgen in Gesprächen zu verifizieren, ob das wirklich eine Alternative ist.“ Wenn dem letztlich so sein sollte, dann „werden wir die Partie zum größten Spiel unserer Vereinsgeschichte machen. Ich kann mich nicht erinnern, wann zum letzten Mal ein Hamburger Amateurverein vor einer fünfstelligen Kulisse gespielt hat. Wir würden dann natürlich auch alles unternehmen, damit jeder Fan und jeder aus Hamburg, den dieses Spiel interessiert, nach Zwickau kommen könnte.“ Noch aber ist all das Zukunftsmusik. „Ich hoffe, dass wir in der nächsten Woche zu einer endgültigen Entscheidung kommen, wo das Spiel letztlich stattfindet“, so der Dasendorfer Sportchef. Der Termin für die Erste Runde im DFB-Pokal ist am Wochenende vom 9. bis 12. August.

Jan Knötzsch