Oberliga

Cordi krempelt den Kader um: Bislang fünf Neue und jede Menge Abgänge

Der Sportliche Leiter Matthias Stuhlmacher erklärt die Personalplanungen

21. Mai 2019, 12:48 Uhr

Der eine geht, der andere kommt: Während Jonas Kastl Concordia verlässt, sieht Curslacks Florian ROgge (re.) seine Zukunft am Bekkamp. Foto: Bode

Der Blick auf die Tabelle genügt: Die Saison 2018/2019 war keine, die nach dem Geschmack von Concordia lief. Auf dem 13. Platz beendete die Mannschaft von Trainer Frank Pieper-von Valtier die Spielzeit – nur drei Plätze über dem ersten Abstiegsrang also. Und 41 Zähler hinter Meister Altona 93. Erinnern wir uns: Vor der Saison und auch noch im FussiFreunde-Interview mit Cordi-Präsident Mattias Seidel im November 2018 zählte das Wort „Regionalliga“ zum Sprachgebrauch am Bekkamp. Davon war der Verein sportlich gesehen letztlich weit entfernt – und so gibt es nun nach dem Ende der Serie vorm Start in die neue den angekündigten und zu erwartenden Umbruch.

Und der fällt nicht gerade klein aus, wenn man sich die einzelnen Namen und Personalien ansieht, die uns der Sportliche Leiter Matthias Stuhlmacher mitteilt. Die Streichliste ist lang. Benjamin Bambur, der zum SV Curslack-Neuengamme geht, stand nicht auf selbiger – darauf legt „Stuhle“ zu Beginn des Gesprächs Wert: „ Benjamin Bambur hat von uns ein leistungsbezogenes Angebot bekommen, das hat er aber abgelehnt, Er hätte bei uns mehr bekommen können, wenn er in der kommenden Saison Leistung gezeigt und regelmäßig gespielt hätte. Wir gehen aber im Guten auseinander und sind ihm nicht böse, dass er sich für eine andere Aufgabe und einen anderen Verein entschieden hat“, so Stuhlmacher.

„Es kann gut sein, dass bis zum Wochenende noch drei oder vier dazukommen“

Künftig einer der Keeper im Cordi-Kader: Tobias Braun von der TuS Dassendorf. Foto: Bode

Und damit sind wir auch schon mittendrin in den Personalplanungen, die Coach Pieper-von Valtier, sein Assistent Jens Schadewaldt, Stuhlmacher und Liga-Manager Markus Kranz sowie „Präsi“ Seidel eng miteinander abstimmen. Dass Jonas Kastl zum als Aufsteiger in die Oberliga feststehenden Bramfelder SV wechselt, hatten wir bereits exklusiv vermeldet. Fernando Roesler kehrt zum Wedeler TSV zurück. „Das ist auch unser Stand,“ sagt Stuhlmacher und geht dann weiter ins Detail: „King Marstaller wird uns voraussichtlich verlassen. Sicher ist, dass folgende weitere Spieler gehen: Semih Halavurta, Lucas Vierling, Cem Cetinkaya, Mohamed Labiadh und Theodoros Ganitis.“ Derweil soll Steven Lindener verlängern, wenn es nach den Concorden geht. Sascha de la Cuesta, Tom Bober und Jeremy Baur haben dies laut Stuhlmacher bereits getan.

Auch Tim Burgemeister habe „heute Morgen“, wie „Stuhle“ verrät, seinen Verbleib am Bekkamp klar gemacht. „Bei Frederich Böse ist die Sache ebenso wie bei Maurizio D’Urso und Christian Rohweder aktuell noch offen.“ Das gilt auch in Sachen Pascal El-Nemr. Ebenso zeitnah will Stuhlmacher auch die „derzeit noch offenen Personalien klären.“ Das betrifft auch die Neuzugänge: „Wir sind mit einigen Spielern schon sehr weit. Es kann gut sein, dass da bis zum Wochenende noch mal drei oder vier dazu kommen.“ Dazu kommen? Ja, richtig gelesen. Denn: Neben den Abgängen stehen bei Cordi tatsächlich auch die ersten „Neuen“ schon fest: Tobias Braun kommt von der TuS Dassendorf, Nil Lüthje vom WSV Tangstedt. Vom SC Condor finden Max Grablweski und Lorenz Lahmann-Lammert (letzterer hat gleich für zwei Jahre unterschrieben) den Weg an den Bekkamp.

„Die jungen Spieler bekommen bei uns eine Plattform, sie sind nicht nur Kader-Auffüller“

Auch Lorenz Lahmann-Lammert (Zweiter v. re.) vom SC Condor heuert bei Concordia an. Foto: Heiden

Ebenfalls neu: Florian Rogge vom SV Curslack-Neuengamme: „Da müssen wir jetzt nur noch final die Vertrags-Auflösungsmodalitäten mit Curslack klären. Er möchte unbedingt zu uns und sieht seine Zukunft bei Cordi und nicht beim SVCN“, sagt Stuhlmacher. Dass man mit der Zuage Burgemeisters und der Verpflichtung von Braun bereits zwei starke Keeper habe, bedeute übrigens nicht automatisch, dass Frederic Böse gehe: „Wenn alle drei bleiben wollen, dann wollen wir auch mit allen dreien, die ein Kandidat sind, die Nummer eins zu sein, in die Saison gehen. Der, der nicht im Kader ist, wird am Spieltag dann die Zweite Mannschaft verstärken. Das wir ganz klar auch so kommuniziert“, berichtet Stuhlmacher, der mitteilt: „Insgesamt soll der Kader 25 Mann umfassen – drei Keeper und 22 Feldspieler. Wir wollen auf allen Positionen einen guten und gesunden Konkurrenzkampf.“

Im Idealfall, so der Sportliche Leiter der Concorden, „haben wir auf jeder Position einen erfahrenen Spieler und einen hochtalentierten zwischen 18 und 20 Jahren. Wir haben daher viele junge Spieler aus der A-Jugend-Bundesliga oder -Regionalliga auf dem Zettel, mit denen wir noch sprechen. Die jungen Spieler bekommen bei uns eine Plattform, sie sind nicht nur Kader-Auffüller.“ Wenn alles in der Zusammenstellung des Personals so gelingt, wie es angedacht ist, „werden wir eine sehr gute Mischung zusammenhaben. Homogen und ausgewogen. Wir wollen richtig erfolgreich Fußball spielen“, sagt Cordis Sportlicher Leiter. Was das in Form einer Platzierung heißt? „Natürlich haben wir uns intern auf ein Ziel geeinigt. Nach dem zehnten Spieltag lügt die Tabelle nicht mehr. Vielleicht werden wir dann unser internes Ziel auch öffentlich machen, wenn wir sehen: Es geht in die richtige Richtung“, konstatiert Stuhlmacher abschließend. Den Grundstein dafür soll der neue Cordi-Kader ab dem 21. Juni legen, wenn der Start in die Vorbereitung auf die neue Saison ansteht.
 
Jan Knötzsch