Sasel

Conteh: „Danny verhilft jungen Spielern zum nächsten Schritt“

Ex-Schützling über den „Trainer der Hinrunde“

17. Januar 2019, 15:18 Uhr

Sirlord Conteh (re.) hat sich beim FC St. Pauli in der U23 zu einer festen Größe entwickelt - auch dank "Förderer" Danny Zankl. Foto: KBS-Picture.de

Er spielte bereits in der Jugend bei Concordia Hamburg unter dem Trainer Danny Zankl – und kehrte später im Herrenbereich beim TSV Sasel zu seinem „Entdecker“ zurück: Mittlerweile ist Sirlord Conteh bei der U23 des FC St. Pauli in der Regionalliga Nord eine feste Größe. In bisher 17 Saison-Einsätzen hat „Sissi“, wie Conteh nur von seinen Mitspielern genannt wird, sechs Tore und sieben Vorlagen zu verzeichnen. Mit uns spricht die „Flügelrakete“ über seinen Ex-Coach, der bei unserer „facebook“-Umfrage Anfang Januar von den Usern zum „Trainer der Hinrunde“ in der Oberliga gewählt wurde – und das mit dem knappsten aller Ausgänge. Am Ende verwies Zankl mit nur einer Stimme Vorsprung Osdorf-Trainer Piet Wiehle auf den Folgeplatz.

Knapp vor Piet Wiehle: Sasel-Coach Danny Zankl wurde von unseren "Usern" zum "Trainer der Hinrunde" in der Oberliga gekürt. Foto: KBS-Picture.de

Spricht man Sirlord Conteh auf Danny Zankl an, gerät der 22-jährige Leistungsträger der „Kiezkickerchen“ regelrecht ins Schwärmen. „Er weiß genau, wann und wie er die Spieler einzusetzen hat und fördert sie. Nicht jeder Trainer ist so. Es gibt in der Oberliga einige Mannschaften, die nur auf gestandene Spieler setzen. Aber Danny schafft es immer wieder, Spieler aus der A-Jugend hochzuziehen und sie qualitativ so weiterzuentwickeln, dass sie den Sprung schaffen können. Das macht er wirklich überragend – und auch menschlich ist er ein super Typ.“ Conteh selbst bezeichnet Zankl als seinen „Förderer“ – und meint: „Die Tatsache, dass er auch als Herrentrainer noch immer sehr stark auf die Jugend setzt und jedem jungen Spieler die große Chance gibt, nach oben zu kommen – so wie zuletzt bei ‚Dino‘ Tanovic, Bünyamin Balat oder auch bei mir –, das ist wirklich bemerkenswert.“

"Spieler wissen, dass man unter ihm den Sprung schaffen kann"

In Sasel schaffte Conteh (re.) den Durchbruch und den Sprung in die Regionalliga. Archivfoto: noveski.com

Genau das sei es auch, was Zankl als Trainer auszeichnet, so Conteh: „Er hat ein unglaublich großes Netzwerk. Viele Spieler kennen ihn noch aus Jugendzeiten und schätzen ihn dementsprechend. Die Spieler wissen, dass man sich unter ihm weiterentwickeln und den Schritt in die Regionalliga schaffen kann.“ Dabei würden „viele vergessen, dass Sasel vor vier Jahren noch im Landesliga-Mittelfeld war. Mittlerweile gehört der Verein zu den ‚Top fünf‘ in der Oberliga. Das ist ein riesiger Fortschritt.“ Auf die Frage, ob sich der 31-jährige Übungsleiter in den Jahren vom Jugend- bis zum Herrenbereich verändert habe, entgegnet Conteh: „Wenn, dann nur minimal. Als Person und als Mensch ist er genauso geblieben – aber er hat natürlich etwas mehr Erfahrung gesammelt und ist sachlicher geworden. Aber seine Ansprachen waren schon damals sehr detailliert und präzise.“

"Ich traue ihm auf jeden Fall den Sprung ins Profilager zu"

Für die U23 des FC St. Pauli sammelte Conteh (re.) in dieser Saison in 17 Partien bereits 13 Scorerpunkte. Foto: KBS-Picture.de

Apropos Sachlichkeit: Dass mit Zankl am Spielfeldrand auch mal die Emotionen durchgehen können und er beim Coaching etwas lauter werden kann, habe „anfangs in der Jugendzeit ein bisschen genervt“, verrät sein ehemaliger Schützling mit einem breiten Grinsen, ehe er anfügt: „Aber man muss dazu sagen, dass wir da alle ja noch Kinder waren.“ Und weiter: „Mit der Zeit gewöhnt man sich daran – und versucht ab und zu, einfach wegzuhören“, witzelt er. Denn Conteh weiß auch: „Das ist halt seine Art, sein Erfolgsrezept – und eine Hilfe für die Spieler in schwierigen Situationen.“ All dies würde dazu führen, dass „ich ihm auf jeden Fall den Sprung ins Profilager zutraue“, so der Stammspieler der ankt paulianischen U23. „Er hat die Qualität, muss nur noch ein bisschen Erfahrungen sammeln. Er setzt auf die Jugend – und das mit Erfolg. Sein taktisches Verständnis ist überragend. Man kann von ihm als Trainer sehr, sehr viel lernen. Ich habe extrem viel von ihm mitgenommen.“

Abschließend lässt uns Conteh wissen, dass man noch einen gemeinsamen „Traum“ verfolgen würde: „Irgendwann mal im Stadion vom BVB zu trainieren.“ Dann wahrscheinlich wieder in der Konstellation als Lehrer und Schüler. Doch bevor es so weit ist, will der pfeilschnelle Außenbahnspieler erstmal beim FC St. Pauli voll durchstarten…

Autor: Dennis Kormanjos