Kreisklasse 8

Condor: Ehemalige „Vierte“ meldet sich zur Wort

Truppe will Äußerungen des SCC-Vorsitzenden nicht so stehen lassen

20. Juni 2019, 10:06 Uhr

Foto: KBS-Picture.de

Am gestrigen Mittwoch veröffentlichten wir ein Interview mit Heiko Gevert, dem Vorsitzenden des SC Condor, der seit Mai im Amt ist. Geführt beim Trainingsauftakt der „Ersten“ am vergangenen Montagabend. Eines der Themen: der Abgang der „Vierten“, die künftig die neue Fünfte Mannschaft des Rahlstedter SC sein wird. Die Reaktion der „Vierten“ auf Geverts Aussagen: Einiges würde vom SCC-Vorsitzenden verschwiegen und falsch dargestellt. Darauf reagiert die ehemalige „Vierte“ der „Raubvögel“ nun mit einer Erklärung. 

Die Erklärung im Wortlaut:

Moin, hier spricht die „Spaßtruppe“, die ehemals Vierte Herren des SC Condor. Wir wollten das eigentlich vermeiden, aber nach dem Interview von Heiko Gevert sehen auch wir uns gezwungenen, unsere Sicht der Dinge zu schildern und uns zu erklären. Wir möchten hier nicht nachtreten, auch nicht im Groll gehen und ebenfalls kein böses Blut vergießen. Darin sind wir uns ja mit dem Verein eigentlich einig. Heiko hat recht, wir sind eher eine Spaßtruppe, aber wir wollen auch erfolgreich Fußball spielen - sind also durchaus leistungsorientiert. Diese beiden Aspekte wollten wir ab Sommer mit der ehemals Dritten des SC Condor verbinden - als Dritte. Und das ist für uns eben mehr, als „nur“ eine Zahl. 

Schon vor Ende der Saison saßen Dritte und Vierte zusammen, haben den Zusammenschluss beschlossen und den Verein darüber informiert. Einen Tag vor dem letzten Spiel der Dritten, einem entscheidenden im Kampf gegen den Abstieg, hat uns der Verein dann per WhatsApp darüber informiert, dass wir - egal, wie der Klassenkampf ausgehe - in der nächsten Saison gemeinsam mit der Vierten als Vierte an den Start gehen sollen. Der Startplatz der Dritten werde definitiv an eine externe Mannschaft übergeben, wer wollte könnte sich ja dieser komplett neuen Dritten anschließen. Das kam für uns beide, also weder für die Dritte noch für die Vierte, in Frage. Wir hatten uns unser Wort gegeben und wollten zusammen gehen. Warum auch sollte sich zwei altgediente, bestehende Mannschaften innerhalb des Vereins zerteilen? Zwei Dinge stießen dabei ebenfalls bitter auf: der Zeitpunkt sowie die Art und Weise. Vor dem letzten Spieltag und kurz vor Ende der Kündigungs- und Meldefrist. Und ohne im Vorfeld jemals mit uns über derartige Überlegungen gesprochen zu haben. Beides empfinden wir auch heute noch als sehr schade und ist sicher auch ein Grund dafür, warum den Verein am Tag des Ablaufs der Frist fast 40 Kündigungen erreichten.

Die Dritte und die Vierte, das sind in der Tat viele alte Condoraner. Ein Großteil von uns spielt seit der Kindheit für diesen Club. Und das, obwohl wir zuletzt in sehr viele saure Äpfel beißen mussten, was etwa Trainingszeiten (Freitagabend) oder -Ort (auf dem Platz von Farmsen) oder Ausrüstung angeht. Wir haben uns als engagiert - als Jugendtrainer, Ordner für die Liga oder in anderen Diensten. Die Dritte hat federführend den DKMS-Tag auf die Beine gestellt, ein voller Erfolg und eine starke Positionierung für den Verein. Kurzum: uns prägt eine verdammt enge Bindung zu diesem Club. Und diesen verdienten Spielern und Vereinsmitgliedern wird nun eine komplette Mannschaft samt Trainer vom Nachbarclub vor die Nase gesetzt. Nein, das ist eine Entscheidung, die wir so weder nachvollziehen noch mittragen wollen - und aus diesen allen Gründen den Verein verlassen haben und nun gemeinsam als 5. Herren des Rahlstedter SC antreten.