„Wir haben einen kompletten Schnitt gemacht, der absolut erforderlich war, und viele junge Spieler hinzu geholt“, so Kreutzer, der ergänzend anfügt: „Die Vorbereitung lief bereits alles andere als nach Plan: Wir hatten viel mit Verletzungen und im Urlaub weilenden Spielern zu kämpfen, sodass der Kader dementsprechend dünn und die Trainingsbeteiligung nicht sonderlich hoch war.“

Kreutzer möchte seine Jungs vorm „Einschlafen“ bewahren

Der ehemalige Mittelfeld-Lenker, der im kommenden Monat seinen 34. Geburtstag feiert, geht an der Seitenlinie äußerst engagiert zur Sache, befindet sich fast die gesamten 90 Minuten in Action – es hat fast den Anschein, als wolle er seine Erfahrung selbst noch auf dem Platz zur Geltung bringen und seinem jungen Team als Unterstützer zur Seite stehen. „Da wir so viele junge Spieler haben, ist die Gefahr groß, dass sie während eines Spiels ein wenig ‚einschlafen‘. Deshalb versuche ich, von der Bank ein bisschen anzukurbeln und die Jungs voll bei der Stange zu halten“, erklärt Kreutzer, der mit seiner Elf noch auf den ersten Sieg wartet: „Es ist natürlich sehr bitter, wenn du nach zwei Spielen mit null Punkten dastehst. Wenn man die Partien mal einzeln betrachtet, muss man sagen, dass wir uns gegen Voran Ohe (3:4, Anm. d. R.) in der Nachspielzeit, inklusive dreier Platzverweise, selbst geschlagen haben. Und auch bei Concordia (1:2) war deutlich mehr drin, da wir in der ersten Halbzeit eigentlich nur auf ein Tor gespielt haben. Vier Punkte aus den zwei Spielen wären absolut realistisch gewesen.“

Die Suche nach dem Kreutzer-Ersatz

Engagiert am Rand. Dennis Kreutzer beim Coaching. Foto: noveski.com

Dennoch hält der ehemalige Altona-Kicker an seinem eingeschlagenen Weg fest und ist davon überzeugt, „genügend Qualität im Kader“ zu haben. „Ich hoffe, dass alle ruhig bleiben und wir den Weg weitergehen werden. Ich kann der Mannschaft ja keinen Vorwurf machen.“ Dass den Billstedtern nach dem Karriereende Kreutzers nun ein echter „Leader“ auf dem Platz fehlt, glaubt der Übungsleiter indes nicht: „Wir haben da schon einige Spieler, die in diese Rolle reinwachsen können. Samed Topuzovic ist so einer, der hinten drin mit seiner Präsenz und seiner Ausstrahlung ein Führungsspieler ist. Und Abdulah Beckmann, den wir vor der Saison aus den A-Junioren hochgezogen haben, ist ein absoluter Rohdiamant. Dem traue ich eine ganze Menge zu!“

„Wollen unter die ersten Fünf!“

Trotz des verpatzten Saisonstarts will Kreutzer die Ziele nicht nach unten korrigieren, er ist sich sicher: „Wenn wir die erste Nuss knacken, dann läuft’s auch!“ Wichtig sei nur, dass „wir jetzt anfangen zu punkten und ruhig bleiben“. Das ambitionierte Ziel des Hansa-Ligisten? „Wir wollen unter die ersten Fünf! Ansonsten hätte ich diese Aufgabe auch gar nicht gemacht“, strotzt Kreutzer vor Selbstbewusstsein.

Die Zu- und Abgänge des SC V/W Billstedt:

Neu: Leonel Varela Monteiro (Oststeinbeker SV), Samed Topuzovic, Aldin Kapur (beide TSV Sasel), Vasileios Raptis (Bergedorf 85), Ulas Dogan (Croatia), Oskar Sulinski (pausierte zuletzt), Juro Julardzija (TuRa Harksheide), Daniel Wagner, Abdulah Beckmann (beide eigene A-Junioren), Dejan Prostran (HEBC), Lasse Binder (SC Condor/U19), Alan Szymborski (Niendorfer TSV/U19)

Abgänge: Simon Lübbert (Barsbütteler SV), Ümit Kayhaoglu (eigene Zweite), Kevin Maack (FTSV Lorbeer), Tammim Yousofzai (SC Vier- und Marschlande), Ilir Aliu, Valerj Scerbinin (beide Ziel unbekannt), Dustin Vespermann (Bramfelder SV), Dennis Kreutzer, Bülent Arlioglu (beide Karriereende), Daniel Hennig (Störtebeker SV), Yavuz Eser (VfL Lohbrügge/AH)