Landesliga Hansa

ASV hält 18 Mann und „Kaka“: „Das, was Kosova macht, macht das Verhältnis kaputt“

11. Juni 2020, 13:58 Uhr

Alesson Fernandes Arguelho (vo.) bleibt dem ASV Hamburg treu und wechselt nicht zum Klub Kosova. Foto: Herzog

Die Saison 2019/2020 des ASV Hamburg war eine mehr als gute – auch, wenn der Aufsteiger und Tabellenzweite am Ende so wie alle anderen Mannschaften aus dem Hamburger Fußball-Verband (HFV) damit leben müssen wird, dass die aktuelle Spielzeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit offiziell als „abgebrochen“ in die Geschichtsbücher eingehen wird. Corona lässt grüßen. „Wir wollen gerne noch einmal so eine starke Saison hinlegen“, sagt Manager Mansoor Ahamdi und hat sich gemeinsam mit dem ebenfalls zum Manager aufgerückten bisherigen Coach Ghazi Mustapha und seinen anderen Mitstreitern beim ASV schon längst an die Planungen für die kommende Serie begeben. Mit Erfolg, wie uns Ahmadi mit dem Blick auf den eigenen Aufgebot mitteilt.

„Wir freuen uns über 19 Zusagen aus dem jetzigen Kader. Damit sind wir sehr zufrieden. Es war wichtig, dass nach der starken Saison das Gerüst zusammenbleibt. Aus diesem Kader ist noch viel herauszuholen. Es wird ein paar Abgänge geben, aber bei einigen hätte es eben an Qualität und Willen in der neuen Saison nicht mehr gereicht“, sagt Mansoor Ahmadi und teilt uns im Gespräch die Namen der 19 Kicker mit, die auch in der kommenden Spielzeit unter dem dann neuen Trainer-Duo Devran Barlak und Mekan Barlak für den Club von der Snitgereihe auf die Jagd nach Toren und Punkten gehen werden.

„Wir wollen gerne nochmal eine so starke Saison hinlegen“

ASV-Manager Mansoor Ahmadi (vo.) hält das Gerüst des Kaders und findet klare Worte. Foto: Bode

Im Einzelnen sind das: Michael Albot, Nick Gyateng, Abdul-Nafe Farahi, Alan Szymborski, Ahmad Daoud Raji, Ercan Ileri, Lamin Jawla, Emmanuel Gyasi, Mike Niedermeyer, Nazar Masharqi, Samey Ludin, Serhat Cayir, Tammim Youzofzai, Timo Aschenbrenner, Vedat Barlak, Rathwan Al Radi, Massehullah Satari, Denzi Herber und Alesson Fernades Arguelho. Um Letzteren hatte es zuletzt ein wenig Aufregung gegeben. ASV-Ligakonkurrent Klub Kosova hatte „Kaka“, wie der 37-jährige Mittelfelfspieler mit Spitznamen gennannt wird, bereits als Neuzugang vermeldet, teilte dann aber am heutigen Mittwoch via „Facebook“ mit, Fernandes Arguelho habe seine „feste Zusage“ wegen eines „finanzeill besseren Angebots“ zurückgezogen.

„‚Kaka’ geht auf die 40 Jahre zu. Er ist ein sehr erfahrener Spieler. Er hat es nicht verdient, von Kosova jetzt so dargestellt zu werden, dass er ein Söldner ist. Kosova hatte vom ASV keinerlei Okay, irgendwas zu veröffentlichen. Wir hatten ein finales Gespräch mit dem Spieler, das noch ausstand. In diesem haben wir uns nun geeinigt. Dass ‚Kaka’ bei uns bleibt, hat nichts mit irgendetwas Finaziellem zu tun. Wir wollten ihn weiterhin bei uns in der Mannschaft haben und haben uns jetzt eben geeinigt. Er ist ein langjähriger ASV-Spieler. Einer, der nicht nur sehr erfahren, sondern im gleichen Maße auch sehr loyal und vereinstreu ist“, erklärt Ahmadi ausführlich. Worte, die schon vermuten lassen: Beim ASV ist man „not amused“.

„Etwas zu veröffentlichen, was nicht feststeht – das geht gar nicht“

Samey Ludin (li.) und Timo Aschenbrenner zählen zu den 19 Akteuren, die an der Snitgerreihe bleiben. Foto: Bode

Und daran lässt Mansoor Ahmadi im Gespräch mit uns auch keinerlei Zweifel aufkommen. „Ich würde mir unter den Vereinen in Hamburg mehr Zusammenarbeit wünschen. Es kann nicht sein, dass Kosova und Trainer Daniel Sager acht Spieler von uns kontaktieren. Bei einem oder zwei Spielern kann man das noch verstehen. Aber bei acht Mann – da fragt man sich nach dem Sinn und dem Ziel dahinter. Man kann sich gerne mit uns zusammensetzen. Wenn der Person die Mannschaft so gut gefällt, kann sie sich gerne uns anschließen. Aber aus einer Mannschaft der selben Liga acht Mann zu kontanktieren und sie dem Verein wegnehmen zu wollen, ist ein bisschen viel“, befindet der ASV-Manager und ergänzt: „Ich mache das so, dass ich den Verein kontaktiere, ehe ich mit einem Spieler spreche. Aber wer weiß: Vielleicht liege ich in der Vorgehensweise und der Transferpolitik auch falsch...“

Er glaube aber, so Ahmadi weiter, „dass ich für viele Vereine spreche, die so wie wir vorgehen. Ich wünsche mir, dass man auf den Verein zugeht und spricht. Dass man das in einer Zudammenarbeit regelt und nicht hinter dem Rücken macht. Das was Kosova da macht, tut nicht Not.“ Denn: „Am Ende brauchen wir Vereine uns alle gegenseitig und müssen respektvoll miteinander umgehen. Spieler kommen und gehen, aber die Vereine bleiben. Da sollte man immer ein gutes Verhältnis haben. Das, was Kosova macht, macht das Verhältnis kaputt. Es gibt andere gute Wege und Lösungen. Man muss das nicht auf so eine Art und Weise machen – und schon gar nicht, etwas veröffentlichen, ohne darüber geredet zu haben. Etwas zu veröffentlihen, was nicht feststeht – das geht gar nicht“, sagt Ahmadi, der ankündigt: „Was unsere Neuzugänge angeht, werden wir die Namen bekanntgeben, wenn alles sicher ist.“