Bezirksliga Nord

„Wir sind weit davon entfernt, ein Team zu sein, das keine Schwächen hat“

Wichtiger Vicky II-Baustein: Daniel Tramm ist einer der Führungsspieler beim Tabellenführer der Bezirksliga Nord. Foto: Bode

Am vergangenen Wochenende gelang Daniel Tramm das Kunststück, beim 7:0-Erfolg des SC Victoria II gegen den Hoisbütteler SV den Gegner quasi im Alleingang abzuschießen. Sieben Streiche spielte der Stürmer dem Kontrahenten. Wir haben mit dem 32-Jährigen über diese außergewöhnliche Ausbeute an seinem Geburtstag gesprochen. Zudem steht uns Tramm Rede und Antwort, was den bisherigen Saisonverlauf der Vicky-Reserve, die Ziele für die restliche Saison, den beruflich bedingten Abgang von Trainer Hamid Derakhshan und das Bezirksliga Nord-Spitzenspiel gegen den HFC Falke am Samstag angeht. Und der Stürmer blickt auch auf die schwere Zeit, die die Mannschaft nach dem plötzlichen Tod von Ex-Coach Gody Hoedoafia Anfang des Jahres erlebte, zurück. 

Daniel, du hast am vergangenen Wochenende Hoisbüttel beim 7:0 mit sieben Treffern abgeschossen. Wann ist dir so eine Toranzahl in einem Spiel schon mal gelungen?

Daniel Tramm: Ich glaube, ich habe in dieser Saison in der Ersten oder Zweiten Runde im Pokal sechs oder sieben Tore gemacht. Also ist das gar nicht so lange her. Ich glaube, im Vorfeld ist mir das auch schon ein oder zwei Mal gelungen, aber noch nicht im Liga-Spielbetrieb. Von daher war das schon etwas Außergewöhnliches.

Wann hast du gemerkt, dass das – ausgerechnet auch noch an deinem Geburtstag – ein besonderes Spiel für dich werden kann?

Tramm: Als die ersten drei Tore relativ schnell gefallen waren, dachte ich so nach ungefähr zwölf, 14 Minuten: 'Das reicht schon für einen außergewöhnlichen Tag'. Dass diesen drei Dingern innerhalb kürzester Zeit anschließend dann noch vier weitere folgen würden, habe ich so natürlich nicht erwartet.

Mit 38 Treffern habt ihr bislang die meisten Tore in der Bezirksliga Nord erzielt. Warum ist die Offensive im Titelkampf euer größter Trumpf?

Tramm: Das möchte ich so nicht unbedingt sagen. Es ist schon ein gutes Zusammenspiel aller Mannschaftsteile, denke ich. Wir haben auch eine super Defensive und ein gutes Mittelfeld. Entsprechend wäre meine Antwort, dass das nicht unser Trumpf ist. Klar läuft es gerade ganz gut – vor allem in der Offensive. Aber wir haben jetzt auch andere Gradmesser, die in den nächsten Wochen auf uns warten. Man müsste das Ganze danach noch mal neu bewerten. Bisher funktioniert die Offensive  – wie gesagt – gut. Aber da haben eben auch das Mittelfeld mit den Flankenläufen und die Abwehr mit der Spieleröffnung gleichermaßen ihren Anteil dran.

Apropos Defensive: Sie steht stabil. Sieben Gegentore sprechen für sich. Wo hat die Mannschaft überhaupt Schwachstellen?

Torjubel: Allein gegen den Hosibütteler SV traf Daniel Tramm am vergangenen Wochenende sieben Mal ins Schwarze. Foto: Bode

Tramm: (überlegt) In der Tat sieht das aktuell relativ gut aus. Aber auch hier muss ich nochmal darauf zurückkommen, dass wir noch nicht gegen die absoluten Konkurrenten gespielt haben. Da werden sich sicher irgendwo Schwächen auftun, die wir mit Sicherheit jetzt auch schon haben, die aber anhand der Statistiken vielleicht nicht so ersichtlich sind. Wir sind weit davon entfernt, ein Team zu sein, das keine Schwächen hat.

Auch der Trainerwechsel von Hamid Derakhshan zu David Eybächer und Michel Massing scheint euch nicht aus dem Konzept zu bringen. Wie hat die Mannschaft den beruflichen Abschied von Hamid aufgenommen?

Tramm: Es hat uns überrascht und trifft uns natürlich auch. Auf der anderen Seite haben Michel und David mit Hamid im Trainerteam im Endeffekt alles zusammen gemacht. Klar fehlt Hamid jetzt und hat als Head-Coach auch eine wichtige Rolle gespielt, aber es muss weitergehen. Wir müssen das als Mannschaft so hinnehmen und können es nicht ändern. Für die Zukunft sind wir mit Michel und David als Trainer nach meinem Empfinden sehr gut aufgestellt.


Auf der zweiten Seite des Interviews spricht Tramm über den plötzlichen Tod des damaligen Vicky II-Trainers Gody Hoedoafia, darüber, wie er seine eigene Rolle im Team sieht und wie er die Aufstiegschancen einschätzt

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