Fr - 10.05. 20:00 Uhr
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Leif JischkowskiDas Spiel wurde vom Sportgericht mit3 : 0 für Hamburger SV III gewertet.
LL Hammonia
„Wir haben es uns absolut verdient, trotz dessen gebührend zu feiern!“
Glückwunsch an den HSV III zur Landesliga-Meisterschaft und Oberliga-Rückkehr! Die „Rothosen“ mussten bei ihrer „Meistersause“ jedoch ein wenig improvisieren. Foto: KBS-Picture.de
Einige Anhänger feierten ihre Mannschaft trotz der kurzfristigen Absage des Gegners. Foto: KBS-Picture.de
Die Stimmung in der Kabine sei „wie bei einem Abstieg“, teilte uns HSV III-Kapitän Torben Wacker mit – unmittelbar nachdem ihm und seinen Mannschaftskameraden der 90-minütige Triumphzug und sämtliche Emotionen vor großer Kulisse von einem nichtantretenden Gegner, der offenbar nur acht einsatzfähige Akteure zur Verfügung hatte, genommen wurde. Jendrik Bauer sprach gar von einem der „enttäuschenden Tage“ seiner Amaterufußballer-Laufbahn. Dabei hätte es einer der schönsten Tage werden sollen. „Für uns ist es natürlich ein extrem komisches Gefühl, gar nicht zu spielen und aufzusteigen. Es fühlt sich irgendwie noch nicht so richtig echt an“, so Rahn, ehe das Trainerduo von seinen Spielern eine Sektdusche über sich ergehen lassen mussten. Gute Miene zum bösen (Elmshorner) Spiel – so oder so ähnlich könnte man es zusammenfassen. Denn die „Rothosen“ machten das Beste aus dem Nichtantritt des Gegners und feierten, nachdem etwas Zeit der Wut ins Land ging, mit einigen Anhängern auf dem Platz. „Ich hatte richtig Bock auf das Spiel“, war nicht nur Rahn heiß. „Schon als ich heute Morgen aufgewacht bin, war ein Kribbeln und riesengroße Vorfreude da.“ Die wurde ihm und der Mannschaft jedoch genommen.
Jansen: „Im Endeffekt ist das ja nicht unser Verschulden“
Auch bei den Spielern wich nach einiger Zeit die Wut der Freude über das Geleistete. Foto: KBS-Picture.de
Im ersten Moment sei er „enttäuscht und wütend“ gewesen, verriet Rahn. Und auch „wenn es ein bisschen komisch ist, haben wir bis dato eine überragende Saison gespielt“. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Nur eine einzige Niederlage in 28 Partien, die letzten 13 Begegnungen – das Elmshorn-Spiel bereits mit eingerechnet – gewonnen: So spielt ein Meister und Aufsteiger! „Wir haben uns so sehr darauf gefreut, nach dem Spiel mit unseren Fans zu feiern. Wir hatten so großen Bock – unsere WhatsApp-Gruppe ist in den letzten Tagen überflutet, weil alle so heiß auf das Spiel waren. Auch die Fans hatten sich darauf gefreut. Deshalb sind wir schon traurig“, hätte auch HSV-Präsident Jansen, der in seinen letzten vier Liga-Einsätzen für die „Dritte“ sieben Scorerpunkte (drei Tore, vier Vorlagen) verbuchen konnte, lieber nach einem sportlichen Sieg die Meisterschaft und den Aufstieg in die Oberliga gefeiert. „Aber im Endeffekt ist das ja nicht unser Verschulden. Wir haben eine geile Saison gespielt und freuen uns jetzt, auf die letzten beiden Spiele und darauf, hoffentlich mit einem Heimsieg die Saison beenden zu können.“ Wenngleich Jansen auch meinte, dass es „schon wehtut, wenn man im Amateurfußball nicht auf den Fußballplatz kommt – und es ist einfach schade, nachdem du eine so lange Saison hinter dir hast. Aber wir können es nicht ändern und freuen uns jetzt trotzdem auf den Abend.“
Rabenhorst: „Die Jungs haben eine phänomenale Rückrunde gespielt“
Das Trainerduo Marcus Rabenhorst (re.) und Christian Rahn (li.) mit HSV-Präsident Marcell Jansen. Foto: KBS-Picture.de
Marcus Rabenhorst sprang in dieselbe Kerbe: „Auch wenn die Stimmung jetzt in Ordnung ist, hätten wir natürlich lieber einen echten Sieg hingelegt und eine ‚richtige‘ Meisterschaft gefeiert – deshalb war die Enttäuschung auch bei den Jungs so riesengroß.“ Im Vorfeld sei schon „so ein bisschen gemunkelt“ worden, dass der Gegner nicht antreten würde. „Dann war es bittere Gewissheit. Und als ich von Zuhause zum Treffpunkt losgefahren bin, war schon klar, dass wir nicht spielen werden“, erklärte Rabenhorst. Es dauerte ein wenig, bis Stimmung aufkam und „wäre anders gewesen, wenn du auf dem Platz ein Tor schießt und weißt, jetzt sind es noch 70 oder 80 Minuten, der Schiedsrichter am Ende pfeift und du die absolute Gewissheit hast, das Spiel sportlich gewonnen und Meister geworden zu sein“, so Rabenhorst, der betonte: „Wir haben alles dafür getan, um zu spielen – und müssen uns dafür nicht entschuldigen.“ Im Gegenteil. „Wir haben es uns absolut verdient, heute auch gebührend zu feiern!“ Ohne jeden Zweifel – am HSV III gab es in dieser Spielzeit kein Vorbeikommen. Deshalb nutzte Rabenhorst auch den Moment, um der Mannschaft „ein ganz, ganz großes Lob auszusprechen, wie sie das durchgezogen hat – gerade auch nach der Winterpause, wo wir selbst immer noch gewarnt haben und wussten, dass da noch ein paar Brocken im Weg liegen, bis das Ziel erreicht ist. Aber die Jungs haben eine phänomenale Rückrunde gespielt.“
Auch „Rivale“ Paloma gratuliert
Das eine oder andere Kaltgetränk - wie hier bei Youssef Mountassir - wurde sich auf der Anlage noch genehmigt. Foto: KBS-Picture.de
Und sich damit bereits zwei Spieltage vor Ultimo zum „Champion“ gekrönt – vor dem USC Paloma, der sich als unheimlich fairer „Verlierer“ erwies. Auf „facebook“ gratulierte der Vize-Meister – die „Tauben“ können nach dem 1:1 von Kontrahent Tornesch bei TuRa Harksheide nicht mehr vom zweiten Platz verdrängt werden – dem Titelträger „zur verdienten Meisterschaft“. Mit der abschließenden Bemerkung: „Schade, dass Ihr Eure klasse heute nicht noch einmal Euren Fans zeigen konntet. So etwas Unsportliches und Unfaires gehört sich einfach nicht, FC Elmshorn.“
Auch die gesamte FussiFreunde-Redaktion gratuliert dem Hamburger SV III zu einer bärenstarken Saison, der errungenen Meisterschaft in der Landesliga Hanmonia und dem damit verbundenen Oberliga-Aufstieg!