Ganze 150 zahlende Gäste verirrten sich zum Nachholspiel des fünften Spieltages an den Jägerhof. Die Zuschauer sollten gleich von Beginn an zu sehen bekommen, dass die Hausherren nicht so einfach durch den Abend spazieren würden. Der SVW verteidigte nämlich sehr hoch und zwang durch das aggressive Pressing den Ligaprimus zu diversen Fehlern im Spielaufbau. Dadurch kamen die Gäste zunächst einmal zu den ersten klaren Torchancen, die sie jedoch nicht für sich nutzen konnten. Nach einer guten Viertelstunde befreite sich der FTSV allmählich. Sinnbildlich hierfür war ein beherzter Antritt von Daniel Rossa, der letztendlich im gegnerischen Sechzehner nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den darauffolgenden Elfmeter verwandelte Alexander Kübler sicher (15.) und brachte somit seine Farben in Front. Bis zum Halbzeitpfiff erarbeitete sich das Bettin-Ensemble einige gute Abschlussmöglichkeiten, scheiterte aber an der hauseigenen Ineffizienz und am Innenpfosten, nachdem Chrstian Carlsen abgedrückt hatte (31.).

Viele Tore und eine heiße Schlussphase

Nach dem Seitenwechsel agierte das Heimteam forscher als zu Beginn der Partie. Die mangelhafte Chancenverwertung blieb allerdings immer noch ein Manko. Mit drei Mann lief Altenwerder auf den SVW-Keeper Kevin Schulz zu, verpasste es allerdings den geeigneten Zeitpunkt für den entscheidenden Pass oder Abschluss zu finden. So hielt man Wilhelmsburg quasi am Leben und fing sich folgerichtig in der 75. Spielminute den Ausgleich. Justin Drechsler traf in der besten Phase der Gäste zum 1:1 und erweckte neue Hoffnungen auf einen Überraschungssieg. Das hohe Pressing des SVW fand wieder seinen Weg in die Partie. Sechs Zeigerumdrehungen nach dem Drechsler-Tor, war es Altenwerder-Verteidiger Marcel Kreß, nach einer scharfen Hereingabe, der den Ball, für Torhüter Marc Wendt, unhaltbar ins eigene Netz beförderte. Dass der Spitzenreiter zurückkommen kann, bewiesen die Jungs vom Jägerhof in den letzten Zügen des brisanten Spiels. In der 84. Minute besorgte Adrian Scheffler den zweiten FTSV-Treffer des Tages und heizte die Stimmung erneut an.

„Trotz zwei verlorener Punkte, sind wir immer noch hochzufrieden“

Kurz vor Schluss ging es ein ums andere Mal richtig zur Sache. Daniel Weber flog nach längerem Diskutieren mit dem Unparteiischen mit Gelb-Rot vom Platz. Zwei Minuten vor Schluss forderten die Gastgeber vehement einen weiteren Elfmeter, da Jerome Embalo, aus ihrer Sicht, regelwidrig von den Beinen geholt wurde. Die Schiedsrichter ließen das Spiel weiterlaufen, Embalo musste allerdings verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Die Bezirksliga Süd-Begegnung fand letzten Endes keinen Sieger, denn es bleib beim 2:2-Unentschieden. FTSV-Manager Lührs zog folgendes Fazit nach dem Schlusspfiff: „Unser großes Manko ist, dass wir vor dem gegnerischen Kasten zu unkonzentriert sind. Wir haben Hundertprozentige liegen gelassen. Trotz zwei verlorener Punkte, sind wir immer noch hochzufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Man darf nicht vergessen, dass wir durch einige Ausfälle an jedem Spieltag eine andere Elf auf’s Feld schicken!“