
Di - 21.03. 19:30 Uhr

Adolf-Jäger-Kampfbahn (Rasen)

601

Marco Kulawiak (SC Teutonia 10)
Oberliga
„Wasserschlacht im Zentrum der AJK“ – Gut erholter AFC profitiert (auch) von Slapstick!
Michael Gries (Mi.) bejubelt seinen Kopfballtreffer zum zwischenzeitlichen 2:0 unmittelbar nach der Halbzeit für seinen Altonaer Fussball-Club. Foto: Ingo Brussolo
Simon Keisef (li.) und Yannick Petzschke im Kampf um den Ball. Beide blicken auf eine Vergangenheit beim FC Süderelbe zurück. Foto: Ingo Brussolo
Aus AFC-Sicht stellte sich im Vorfeld die Frage: Wie haben die „Bergmänner“ die 0:2-Niederlage im Spitzenspiel beim Eimsbütteler TV verkraftet? Der Beginn wirkte jedenfalls nervös und fahrig. „Wir waren eigentlich klar im Plan, wollten etwas tiefer stehen und über die Umschaltmomente kommen. Das ist uns eigentlich ganz gut gelungen, weil wir wenig zugelassen haben und in der Anfangsphase die klareren Chancen hatten. Da muss es dann auch einfach mal klingeln“, befand Gürsan – und sprach auf zwei Situationen an, die allerdings von den Hausherren selbst kreiert wurden.
Zunächst profitierte der Gast von einem haarsträubenden Ballverlust von Yannick Petzschke am eigenen Sechzehner. Simon Keisef eroberte die Kugel, aber Cedric Fuß stand im Abseits (8.). Dann köpfte Moritz Grosche eine Hereingabe von Dejan Sekac ohne jede Not – kein Buchholzer war weit und breit zu sehen – an den eigenen Innenpfosten (10.). Und nur wenig später: „Altona überlagert den ersten Pfosten, wir laufen nicht richtig mit“, und schon hieß es 0:1 aus TSV-Sicht, weil die Buchholzer Gegenwehr nach einem weiten Grosche-Einwurf gen Null ging und Bujar Sejdija das Leder noch mit den Haarspitzen in die Maschen „streichelte“ (13.)!
"Leider können wir uns dafür am Ende nichts kaufen"
Dejan Sekac (li.) - hier im Duell mit AFC-Torschütze Michael Gries - wehrte sich, fand aber kaum Unterstützung im Sturm. Foto: Ingo Brussolo
Gries sorgt für Ruhe, Sejdija für den Punch
Gänzlich unbedrängt und ohne Gegenwehr darf Michael Gries (3. v. li.) zum vorentscheidenden 2:0 für den AFC einköpfen. Foto: Ingo Brussolo
Der Reihe nach: Jeremy Wachter, der sein Startelf-Debüt feierte, scheiterte freistehend an Tim Burgemeister, holte aber eine Ecke heraus. Den von Grosche hereingebrachten Ball nickte Michael Ambrosius an die Latte. Die Szene blieb aber weiter heiß. Über Sejdija und Prince Hüttner kam das Spielgerät auf rechts erneut zu Grosche, dessen perfekt getimte Hereingabe von Michael Gries zum 2:0 eingeköpft wurde (48.)! Der Mann, der gegen den ETV die einzige echte Altonaer Torchance hatte, sorgte nun für die vermeintliche Vorentscheidung. Und die Equipe von Chefcoach Andreas Bergmann baute ihren Vorsprung aus: Eine Bogenlampe von Mika Feigenspan wurde von den 08ern ganz schlecht verteidigt und geklärt – genau vor die Füße von Sejdija, der aus 18 Metern trocken per Linksschuss halbhoch ins rechte Toreck einschweißte (64.)!
"Ein scheiß Gefühl!"
Bujar Sejdija (2. v. li.) bejubelt seinen zweiten Treffer zum 3:0 für den AFC. Am Ende feierten die "Bergmänner" einen ungefährdeten 4:1-Sieg und die richtige Reaktion. Foto: Ingo Brussolo
„Wenn du trotz des Aufwandes, den du betreibst, drei solche Gegentore kassierst, dann stehst du nun mal mit leeren Händen da, die Köpfe gehen runter – und es ist ein scheiß Gefühl! Obwohl du das eigentlich vernünftig gemacht hast“, konstatierte Gürsan, der sich auch über den Anschlusstreffer kurz vor Schluss nicht mehr so richtig freuen konnte. Altona verteidigte nur noch halbgar, so dass ein langer Ball von Mucunski den Weg zu Hussein Sharba fand. Der eine Joker legte für den anderen quer – Dominik Fornfeist hatte keine Mühe mehr (87.).
Doch beinahe im Gegenzug stellte der AFC den alten Abstand wieder her. Martin Schauer bediente Marcus Borgmann, der links im Strafraum Maß nahm – und im Glück war, dass Jonas Fritz den Schuss so entscheidend abfälschte, dass auch Burgemeister den Einschlag im kurzen Eck nicht mehr verhindern konnte (9.). Slapstick! Während Altona 93 die drei Punkte an der heimischen „AJK“ behielt und die richtige Reaktion auf die ETV-Pleite zeigte, lautete die Erkenntnis der nach wie vor im Abstiegskampf befindlichen Nordheider: „Es ist nicht so, dass wir fest damit gerechnet haben oder konnten, bei Altona drei Punkte zu holen. Es gilt jetzt, weiterzumachen“, gab Gürsan die Richtung für die kommenden Aufgaben vor.