Regionalliga Nord

Was „Sini“ kann, kann Hathat auch: Duo sorgt für Tore beim Teutonen-Test

Abdel Hathat (re.) zeigt's an: Einen Treffer selbst gemacht, einen vorbereitet – macht unterm Strich einen 2:0-Sieg für Teutonia. Foto: Both

Die Premiere von Achim Hollerieth ist gelungen: Der FC Teutonia 05 feierte im ersten Spiel unter seinem neuen Trainer – zugleich auch der erste Auftritt der Kicker von der Kreuzkirche als Nord-Regionalligist – einen Sieg. Da in Hamburg aufgrund der derzeit geltenden Verordnungen in Folge der Corona-Krise noch keine Spiele erlaubt sind, wich die Equipe aus Ottensen nach Niedersachsen aus. In der LZ Logistik-Arhena in Meckelfeld im Kreis Seevetal besiegte Teutonia den TV Meckelfeld mit 2:0 – und hatte dabei in der Offensive in seinen Reihen ein Duo, das für die beiden Treffer verantwortlich zeichnete.

Als Schiedsrichter Marvn Schories die Partie abpfiff, zog es Achim Hollerieth erst einmal aus seiner Coaching-Zone  heraus – er und sein Assistent Jan-Philipp Rose hatten kurzerhand eine Bank auf der gegenüberliegenden Seite der eigentlichen Ersatzbänke vorgezogen – auf den Platz. Der neue „T05“-Coach, im März als Nachfolger von Sören Titze installiert, wegen Corona aber bislang ohne Spiel mit seinem Team, klatschte mit dem einen oder anderen Akteur ab. Dann machte Hollerieth kehrt und verschwand in die Kabine. Rose sammelte die Akteure des Regionalligisten, der in hellblauen Trikots auflief, kurz an der umfunktionierten Ersatzbank ein, dann bat er das kickende Personal in die Kabine.

„Die Jungs sollten miteinander das Gefühl bekommen, wie es ist, wieder Fußball zu spielen“

Sinisa Veselinovic (vo.) war für den ersten Teutonen-Treffer verantwortlich. Foto: Both

Als Hollerieth schließlich wieder aus selbiger auftauchte, zog der Ex-Profi-Torwart sein Fazit der vorangegangenen 90 Minuten – und das fiel trotz der Anzahl von „nur“ zwei Teutonen-Treffern gegen die „Bravehearts“, in der letzten Saison Tabellenvierter in der Bezirksliga Lüneburg 2, wohlwollend aus. „Nach der langen Zeit von vier Monaten war es das erste Spiel. Wir durften nur eine begrenzte Anzahl an Spielern aufgrund der Corona-Beschränkungen mitnehmen – nämlich 14 Spieler. Dafür war das Ganze okay“, sagte der 46-Jährige, für den Resultate im Testspielbetrieb erst einmal Nebensache sein dürften. „Das war ein Spiel, um reinzukommen und die Kugel laufen zu lassen. Die Jungs sollten miteinander das Gefühl bekommen, wie es ist, wieder Fußball zu spielen“, so Hollerieth.

Dass sie nicht verlernt haben, wie genau das geht, zeigten die Teutonen, bei denen namhafte Akteure wie Yannick Zummack, Leon Kroiß, Davidson Eden, der privat anwesende Dino Fazlic und Neuzugänge wie Samuel Louca, Fabian Istefo, Tino Schulze oder Marcus Coffie fehlten, schon in der Anfangsphase. Vier Minuten waren gespielt, als Abdel Hathat mit einem Pass in die Spitze Sinisa Veselinovic bediente und dieser zum 1:0 vollendete. Danach hatte der TVM 20 starke Minuten, ehe Narek Abrahamyan für Teutonia einen Schuss über den Kasten feuerte (24.). Nach 30 Minuten traf Hathat nach Zuspiel von Veselinovic zwar, stand dabei jedoch im Abseits. Nachdem anschließend Abrahamyan vergab (37.), war wieder das Duo Veselinovic und Hathat dran: „Sini“ spielte seinen Teamkollegen an, Hathat schlenzte die Kugel zum 2:0 ins Netz (42.).

„Wir sind jetzt dabei, eine gut funktionierende Mannschaft daraus zu machen“

Neu-Trainer Achim Hollerieth setzte mit Fabio Parduhn und Christian Degener zwei Testspieler ein. Foto: Both

Zur Pause brachte „T05“ mit Christian Degener (früber unter anderem SV Curslack-Neuengamme und HSV Barmbek-Uhlenhorst) einen Testspieler in die Partie, in der anschließend zunächst Nick Brisevac (52.) am Meckelfelder Keeper scheiterte, ehe Hathat nach einer kurz ausgeführten Ecke mit einem raffinierten Schuss aufs lange Eck beinahe den dritten Treffer des Nord-Regionalligisten an diesem Tag markiert hätte – aber eben nur beinahe. Denn der Ball wollte kein weiteres Mal mehr im Netz landen. Nicht bei Hathats Versuch aus der 55. Minute, nicht bei Hathats Doppel-Chance in der 63. Minute und auch keine zwei Zeigerumdrehungen später, als sich der Ex-Barmbeker den Ball zum Freistoß zurecht legte, dann allerdings über das Gehäuse der Gastgeber zielte, bei denen der in Hamburg aus seiner BU- und Altona-Zeit noch bestens bekannte „Benny“ Lipke (jetzt spielender Co-Trainer) fehlte. Danach passierte nicht mehr viel.

Dennoch: „Bisher ist alles zufriedenstellend. Wir sind mit den neuen Spielern auf einem guten Weg. Da hat der Verein gute Arbeit geleistet. Wir sind jetzt dabei, daraus eine gut funktionierende Mannschaft zu machen“, erklärte Achim Hollerieth nach der Begegnung und erklärte: „Klar: Wir werden in der nächsten Zeit immer wieder mal noch ein paar Testspieler mit dabei haben, um uns den einen oder anderen anzugucken.“ So wie eben bei Christian Degener und Fabio Parduhn. Über das Interesse der Teutonen an Letztgenanntem hatten wir bereits am Freitag berichtet. „Da muss letztlich Liborio (Mazzagatti, Teutonias Vorsitzender, Anm. d. Red.) sagen, wie weit wir in den Gesprächen sind. Er ist für uns auf jeden Fall ein interessanter Spieler“, so Hollerieth über den Stürmer, der zuletzt beim VfB Lübeck spielte. Mazzagatti machte den Transfer nach dem Spiel schließlich fix. Bei Degener „würde ich eher nein sagen. Es reicht momentan für uns noch nicht“, so Hollerieth abschließend.