
Fr - 05.05. 19:00 Uhr

Paul-Hauenschild-Plätze 6

--

Murat Yilmaz
Oberliga
„Was ist Druck?“ – Der ETV gibt die richtige Antwort und will in der Aufstiegsrunde „das Optimum rausholen“
Ein Team, eine große Familie: Der Eimsbütteler TV bejubelt den 4:0-Auswärtssieg beim HSV III und die Teilnahme an der Regionalliga-Aufstiegsrunde. Foto: Verein
Khalid Atamimi (li.) hat seine Jungs heiß gemacht und im ersten Jahr nach dem Aufstieg in die Regionalliga-Relegation geführt. Foto: Justus Stegemann
Schon vor dem Spiel stellte Khalid Atamimi die alles entscheidende Frage: „Was ist oder bedeutet Druck? Druck hat man, wenn man nichts zu Essen oder zu Trinken hat. Wenn man keinen Lebensunterhalt hat. Das ist Druck! Also: Warum setzen wir uns eigentlich so unter Druck? Fußball ist die schönste Nebensache der Welt. Und ich habe mit dieser Mannschaft wieder das Gefühl erlebt, Fußball zu leben und zu lieben!“ Eindringliche Worte vom ETV-Coach, der noch einmal klarstellte: „Wenn mir auch nur einer vor der Saison gesagt hätte, dass wir die Aufstiegsspiele bestreiten werden, hätte ich das niemals geglaubt und für möglich gehalten.“
Chancenwucher als "einzige Befürchtung"
Can Yildiz brachte den ETV in Front. "Wieder ein Außenverteidiger - wie so oft in den wichtigen Spielen", so Khali Atamimi anschließend. Foto: Justus Stegemann
"Ein guter Wegweiser, dass man mit viel Arbeit, Energie und einem guten Plan viel erreichen kann"
Jephtah Asare (li.), der nach einem starken Solo den "Brustlöser" zum 2:0 erzielte, und Michael Igwe sind zwei Garanten für den Erfolg der Eimsbütteler. Foto: Justus Stegemann
„Ein großer Dank an die Mannschaft, dass sie so viel ‚Hustle‘ reingelegt hat, so viel Energie, Kraft und Zeit investiert hat für unser aller Leidenschaft – den Fußball“, lobhudelte Atamimi seine Equipe. „Die Jungs hatten Bock, aggressiven und intensiven Fußball zu spielen – mit viel Pressing, vielen Ballstafetten und immer füreinander da zu sein. Ein ganz großes Kompliment an die Mannschaft! Wenn wir die Torchancen, die wir haben, konsequenter nutzen würden, wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen. Aber das ist alles hypothetisch. Ich bin einfach nur stolz auf das, was die Jungs gegeben haben und freue mich auf die nächsten Wochen“, sprach er auf die Aufstiegsspiele an.
Schon jetzt könne man am „Loki“ mit der Saison „natürlich mega zufrieden“ sein. Doch nun will man mehr. „Die Jungs haben jetzt erstmal frei. Und dann schauen wir mal, dass wir uns bestmöglich auf die Relegationsspiele vorbereiten und auch da das Optimum rausholen. Es ist sowohl für den Verein als auch für Hamburg ein guter Wegweiser, zu zeigen, dass man mit viel Arbeit, viel Energie und einem guten Plan viel erreichen kann.“
"Wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, haben wir eine gute Chance"
"Wenn wir es schaffen, unsere Qualität auf den Platz zu bringen, dann haben wir eine gute Chance. Aber das ist natürlich kein Selbstgänger", so Sportchef Jasper Hölscher. Foto: Justus Stegemann
Während Hölscher meinte: „Ich glaube, das hat uns über die ganze Saison ausgezeichnet, dass wir trotz des jungen Alters an den Aufgaben gewachsen sind. Wir haben mit Hinnerk Smolka einen überragenden Teamcoach, der über die ganze Saison sehr intensiv mit der Mannschaft gearbeitet hat. Und ich finde, das merkt man, dass sich das, was in den ersten Spielen schon noch zu sehen war und sich auch so ein bisschen durch die Hinrunde gezogen hat, in der Rückrunde deutlich entwickelt hat. Ich habe eigentlich kein schlechtes Spiel mehr im Kopf. Es gab die Partien bei Hamm und Türkiye, die nicht berauschend waren. Aber da waren die Bedingungen auch katastrophal und trotzdem sind wir da mit vier Punkten rausgegangen. Ansonsten haben wir gute Spiele gemacht – auch in den Spielen, die wir verloren haben. Die waren allesamt eng.“
Er selbst habe sich noch nicht allzu sehr mit den Gegnern in der Aufstiegsrunde beschäftigt. Aber: „Ich denke, in zwei Spielen kann immer alles passieren. Für alle Teams sind die Chancen gleich. Wenn wir es schaffen, unsere Qualität auf den Platz zu bringen, dann haben wir eine gute Chance. Aber das ist natürlich kein Selbstgänger“, mahnte Hölscher abschließend.