Bezirksliga West
12. Spieltag


FC Roland Wedel

0

:

1


SV Lurup

Anpfiff

So - 15.10. 15:00 Uhr

Spielstätte

--

Zuschauer

--

Schiedsrichter

Thorsten Kunkel

Was der Trainer sagt, ist Gesetz: Bojang und der lange Pfosten…

Das erlösende Siegtor! Sulayman Bojang (li.) nickt zum 1:0 für den SV Lurup ein. Foto: Klaas Dierks

Am Sonntagnachmittag empfing das Team von Roland Wedel den SV Lurup bei strahlendem Herbstwetter im Elbestadion. Nach zwölfminütigem Abtasten aus dem sich keine gefährlichen Aktionen nach vorne entwickelten, bekam Lurups Sulayman Bojang die erste Großchance für Lurup serviert. Nach einem von Belkhodja getretenen Freistoß stieg er unbedrängt am linken Pfosten zum Kopfball hoch und setzte den Ball aus der Kurzdistanz knapp links neben den Pfosten ins Toraus. Aber auch Wedel ließ sich nicht lange bitten. Drei Minuten später nutzte Niklas Ole Gauger einen Patzer in Lurups Abwehr, scheiterte aber hart bedrängt von Thorben Dahlgrün, der den Ball noch abgrätschen konnte.

Die Latte verhindert den Treffer von Khaled Belkhodja. Foto: Klaas Dierks

In der 22. Minute war dann wieder Lurup an der Reihe. Einen gut getimten Ball aus dem Halbfeld erreichte Khaled Belkhodja. Der machte auf der linken Angriffsseite Meter und versuchte vom Strafraumeck aus mit einem Lupfer den Ball über Torwart Kadir Katran zu heben. Die Latte und die Fingerspitzen des Keepers verhinderten den Einschlag im Gehäuse des Gastgebers. In der Folge hatten beide Mannschaften weitere, wenn auch keine überzeugenden Torchancen, waren kämpferisch engagiert, ohne aber spielerische Glanzlichter zu setzen. Erst kurz vor Schluss der ersten Halbzeit gelang Lurup der spielerisch sehenswerteste Angriff des Spiels. Aus der eigenen Hälfte gelangte der Ball über den gewohnt rackernden Hüsnü Turan, der sich den Ball mit einem feinen Kopfball an der rechten Außenlinie selbst vorlegte, auf Weys Karimi im Sechzehner, der am langen Pfosten Loukianos Kattides fand. Der legte per Kopf zurück auf Belkhodja, der wiederum Karimi am Fünfmeterraum anspielte. Bedrängt von Moritz Rosemeier schoss die Luruper Nummer drei im Fallen rechts neben den Pfosten.

Mahmoud Djebbi (u.) rettet im Duell gegen Weys Karimi. Foto: Klaas Dierks

Wie in der ersten Halbzeit folgte nach dem Anpfiff zwölf Minuten vorwiegend Mittelfeldgeplänkel, ohne dass sich Wedel versteckte. In der 57. Minute bekam Lurup eine Ecke zugesprochen. Vehement forderte Trainer Turan Sulayman Bojang auf, Position am langen Pfosten zu beziehen. Kaum dort, brachte Khaled Belkhodja die Kugel von rechts genau auf den Schädel seines hochgewachsenen Mitspielers, der aus spitzem Winkel vorbei am Torwart der Heimmannschaft zum vielumjubelten Führungstreffer einnickte. Vier Minuten später fast eine Doublette des Führungstreffers. Wieder Ecke von rechts, wieder lauerte Bojang am langen Pfosten, wieder stieg er hoch – doch diesmal wurde von Umut Can Bayram gut abgedeckt.

Wedels Kapitän Burak Bayram (2. v. li.) verpasst die Chance auf den Ausgleich. Foto: Klaas Dierks

In der 70. Minute konnte Roberto Rodriguez Estevez ein Missverständnis in der Wedeler Hintermannschaft nicht nutzen. Zwar gelang es ihm, den Torwart zu umspielen, er wurde dann aber vor dem Abschluss von einem Verteidiger erfolgreich abgedrängt. Lurup hatte über das gesamte Spiel gesehen die klareren Chancen. Weil der Gast aber nur eine nutzte, blieb Wedel gefährlich. Der Ausgleich lag durchaus im Bereich des Möglichen. Beide Trainer versuchten immer wieder von außen Einfluss zu nehmen, nicht alle Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns wurden kommentarlos hingenommen. Das führte zu einem Platzverweis eines Wedeler Betreuers und in der 77. Minute zu einer Gelb-Roten Karte für Wedels David Kroll, der erst zur zweiten Halbzeit eingewechselt worden war. Wer dachte, dass die Überzahl Ruhe und Stabilität in Lurups Spiel bringen würde, sah sich getäuscht. Die Elbstädter bekamen die zweite Luft und mehr vom Spiel, ohne letztendlich zwingend zu werden. Die größte Chance auf den Ausgleich in der 80. Minute hatte Kapitän Burak Bayram von der Grenze des gegnerischen Sechzehners – aber Benjamin Ernst im Tor der Gäste lenkte den Ball über die Latte zur Ecke. Diese bot Yannik Kurowski die Möglichkeit für den Ausgleich, doch sein Kopfball verfehlte das Ziel.

Kadir Katran (re.) riskiert gegen Roberto Rodriguez Estevez Kopf und Kragen. Foto: Klaas Dierks

In der 87. Minute wurde dann auch Lurups Dennis Grzesik wegen Spielverzögerung vorzeitig zum Duschen geschickt. In den verbleibenden neun Minuten – der Schiedsrichter ließ sechs Minuten nachspielen – versuchte Wedel noch einmal alles. Lurup hielt kämpferisch dagegen, ohne im Kontern die endgültige Entscheidung herbeizuführen. Die letzte Chance vergab Wedel durch einen unglücklich ausgeführten Freistoß in aussichtsreicher Position. So blieb es letztlich beim 0:1 und Wedel damit in der Tabelle weiter unter dem Strich. Allerdings machte die Mannschaft ihrem Namenspatron Roland alle Ehre, der sich bekanntlich laut der literarischen Überlieferung bei einem Rückzugsgefecht gegen die Sarazenen tapfer, aber vergeblich wehrte. Lurup wird sich um einiges steigern müssen, wenn man gegen den aktuellen Tabellenführer SSV Rantzau auf eigenem Geläuf am Freitag punkten will.

Klaas Dierks