LOTTO-Pokal
5. Spieltag


TSV Buchholz 08

1

:

5


FC Eintracht Norderstedt

Anpfiff

So - 17.02. 13:00 Uhr

Spielstätte

Otto-Koch-Kampfbahn

Zuschauer

438

Schiedsrichter

Konrad Oldhafer (SC Poppenbüttel)

ODDSET-Pokal

Von Knebel entfesselt: Mit Evans „in heaven“, ohne Boss wenig los

Johann von Knebel (li.) ließ sich auch von Andreas Metzler und dessen rustikalem Einsatz nicht aus der Bahn werfen. Foto: KBS-Picture.de

"Nein, auf keinen Fall", wollte Johann von Knebel dem verdienten Ruhm ein Stück weit entgehen und nicht allzu zu sehr im Mittelpunkt stehen. Dabei war er es, der den Unterschied im ODDSET-Pokal-Achtelfinale zwischen dem TSV Buchholz 08 und seinen Norderstedtern ausmachte - auch wenn er es selbst verneinte und sich ganz bescheiden gab: "Solche Spiele gibt es manchmal. Ich stand einfach vorne ein paar Mal richtig und hab' einmal mit etwas Glück quer gelegt. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung", befand der Mittelfeldakteur, dem sein Trainer Dirk Heyne nach dem 5:1-Sieg über die Nordheider und dem Einzug in die Runde der letzten Acht eine "Riesen-Entwicklung" attestierte, ehe er auf dieselbe Frage, ob von Knebel der Unterschieds-Spieler war, entgegnete: "Definitiv!"

Zunge raus! Philipp Koch (Mi.) bejubelt seinen sehenswerten Freistoßtreffer zur frühen Führung. Foto: KBS-Picture.de

Als Nils Brüning in der dritten Minute der Nachspielzeit aus spitzem Winkel das 5:1 für seine Eintracht markierte, war die Messe längst gelesen. Und dennoch hatte das Tor des USA-Neuzugangs eine Besonderheit zu bieten: Denn erstmals an diesem sonnigen Nachmittag in der Nordheide war Johann von Knebel nicht direkt an einem Treffer seines Teams beteiligt. In den 90 Minuten zuvor war es der "Blondschopf", der vor dieser Saison von Landesligist Voran Ohe in die vierte Spielklasse wechselte, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. Erst holte er einen Freistoß raus, den Philipp Koch in den Giebel zirkelte (11.). Dann traf er nach einem Brüning-Zuspiel höchstselbst (29.), ehe von Knebel mit seinem Querpass das Eigentor von Marcel Peters zum 3:0-Pausenstand zugunsten der favorisierten Gäste initiierte (45.).

„Das frühe Gegentor hat uns geschockt und die Luft genommen“

Ahmed Abdurahman (re.) hätte im Duell mit Ex-Profi Ronny Marcos durchaus einen Strafstoß zugesprochen bekommen können. Foto: KBS-Picture.de

"Mit den ersten 45 Minuten war ich sehr zufrieden, das war eine sehr konzentrierte Leistung von allen, die auf dem Platz waren. Ich denke, da haben wir auch gezeigt, dass wir auf einem ordentlichen Weg sind", konstatierte Heyne. Während sein Gegenüber, Buchholz-Trainer Thorsten Schneider, zu Protokoll gab: "Das frühe Gegentor hat uns geschockt und richtig die Luft genommen." Und weiter: "Das 0:3 mit dem Pausenpfiff tat richtig weh und war der vermeintliche Genickbruch", so Schneider, dessen Mannen aber keineswegs chancenlos waren. Bereits nach 20 Sekunden nutzte Can Kömürcü um ein Haar die Konfusion in der Eintracht-Abwehr, ehe Dominik Fornfeist mit seinem Schuss Johannes Höcker zu einer Glanztat zwang (16.). Zur zweiten Hälfte brachte Heyne mit Vico Meien einen Neuen für den bis dahin starken Evans Nyarko - und plötzlich lief kaum mehr was zusammen. "Da kam wieder so ein bisschen der Schlendrian rein. Wir haben all das, was wir in der ersten Halbzeit gut gemacht haben, nicht mehr gut gemacht. Wir haben kaum mehr Zweikämpfe im Mittelfeld und zweite Bälle gewonnen und auch nicht die klugen und schnellen Pässe nach vorne gespielt. Das haben wir vermissen lassen."

Ohne Nyarko: „Er war der Boss - man hat gesehen, wie es ohne einen war“

Und rein damit! Trotz Bedrängnis schweißt von Knebel (re.) die Kugel zum 4:1 in die Maschen. Foto: KBS-Picture.de

Man merkte den Garstedtern das Fehlen einer ordnenden Hand an - das Fehlen eines Evans Nyarko. "Man hat schon gesehen, wie wichtig 'Eve' ist. Er war der Boss auf dem Platz", adelte Heyne seinen Winter-Zugang - uns fügte kritisch an: "Wir haben dann gesehen, wie es ist, wenn man keinen Boss mehr auf dem Platz hat. Wir hatten nur noch Ronny (Marcos; Anm. d. Red.), der was sagt. Aber das war's auch schon. Ich will jetzt nicht sagen, dass das die Erkenntnis ist und wir jetzt, übertrieben gesagt, die Daumen drücken müssen, dass 'Eve' gesund bleibt. Aber so darf's natürlich nicht sein. Denn wir haben auch mit Vico und Philipp gestandene Spieler, die das genau so packen müssen. Das erwarte ich einfach. Das müssen wir besser hinkriegen." Und so kamen die Hausherren durch Kömürcü (75.), der einige weitere Chancen auf dem Fuß hatte, wieder heran - nach guter Vorarbeit von Niklas Jonas. Der "Sechser" der 08er kam nach vierwöchigem Urlaub und nur einer absolvierten Trainingseinheit lediglich in der letzten halben Stunde zum Einsatz, zeigte aber gleich in diversen Aktionen, wie schmerzlich er in den 60 Minuten zuvor fehlte. "Nach dem 3:1 hat man schon gesehen, dass wir da hinten in der Abwehr ein bisschen geschwommen sind", gestand Heyne, dessen Team über die gesamte Spielzeit zu viele Möglichkeiten für den Gegner zuließ und defensiv nicht immer sattelfest wirkte.

„Solche Situationen müssen wir uns ersparen“

Nils Brüning auf dem Weg zum 5:1-Endstand für seine Eintracht. Foto: KBS-Picture.de

"Wir haben nach vorne schon die individuelle Klasse, um uns auch gegen Norderstedt die eine oder andere Chance zu erspielen", zeigte sich Schneider nicht überrascht von der Vielzahl an Chancen, die sich sein Team herausarbeitete. Auch, weil "man nicht vergessen darf, dass das auf der anderen Seite auch nur Menschen sind. Die denken sich auch: 3:0, Thema erledigt." Aber: "Wir sind erst nach unserem Tor so richtig wach geworden. Gegen Norderstedt musst du die zwei, drei Halbchancen irgendwie reinmachen, um es nochmal spannend werden zu lassen. Das haben wir nicht getan und sind dann hintenraus dafür bestraft worden." Zunächst in Person von Johann von Knebel, wieder von Brüning in Szene gesetzt (90. +2), der dann wiederum den Schlusspunkt setzte. "Nach dem 4:1 war wieder Ruhe drin. Aber solche Situationen müssen wir versuchen, uns zu ersparen", forderte Heyne, um festzuhalten: "Man muss sagen: Wir sind total zufrieden mit dem Ergebnis, dem Weiterkommen und teilweise auch mit der Leistung - speziell in der ersten Halbzeit und zum Schluss, als wir die Tore noch gemacht haben. Das gibt uns definitiv Auftrieb. Denn wir haben ja durchaus einige Neue zu integrieren." Während Schneider gestand, dass das "Ergebnis am Ende schon schmerzt". Nicht zuletzt dafür verantwortlich: „JvK“. "Wir haben es ein bisschen unnötig spannend gemacht", lautete das finale Statement vom Matchwinner, der eine "ziemlich gute erste Halbzeit" seines Teams sah und einen zweiten Abschnitt, in dem man "zu wenig investiert" habe. Dennoch reichte es schlussendlich - nicht zuletzt dank seiner vier Scorerpunkte...