Bezirksliga Ost

Vertrag bei Cordi aufgelöst: Suntic soll ETSV Hamburg „mitreißen“!

Danijel Suntic jubelt künftig für den ambitionierten Ost-Bezirksligisten ETSV Hamburg. Foto: noveski.com

„Dadurch, dass wir ein bisschen was vorhaben, dachte ich: Er könnte gut zu uns passen“, sagt Jassi Huremovic mit einem leichten Augenzwinkern – und spricht damit auf seine jüngste Neuverpflichtung für den ETSV Hamburg an. Der Liga-Manager der „Eisenbahner“, der nach der Trennung von Trainer Thorsten Bettin auch den Posten des Chefcoaches am Mittleren Landweg eingenommen hat, konnte einen weiteren ganz „dicken Fisch“ in die Bezirksliga locken. Denn: Danijel Suntic hat seinen Vertrag bei Oberligist Concordia Hamburg per sofort aufgelöst und kehrt – nach seiner Zeit beim Hamm United FC – an die Seite von Huremovic zurück!

Beim ETSV ist Suntic (li.) wieder mit seinem Kumpel Alessandro Schirosi vereint. Foto: Bode

„Ich habe das damals aus der Enttäuschung heraus gesagt und stehe auch dazu“, gibt Huremovic offen und ehrlich zu, dass er sich nach Suntic‘ Abschied aus Hamm im Sommer 2017 eine weitere Zusammenarbeit mit dem Edel-Techniker zunächst nicht vorstellen konnte. „Ich war damals maßlos enttäuscht. Nicht, weil er uns aufgrund des Abstieges in die Bezirksliga verlassen hat, sondern wie es abgelaufen ist. Dass man geht, wenn man solch eine Qualität hat, das ist ja nur allzu verständlich. Denn er ist ein begnadeter Fußballer!“ Nach kurzer Funkstille sei man jedoch stetig in Kontakt gewesen und habe sich inzwischen auch ausgesprochen, so Huremovic. „Ich habe als junger Spieler auch Fehler gemacht. Von daher ist das vergessen. Und über das Fußballerische müssen wir nicht reden.“

"Es geht auch um menschliche Aspekte"

Seinen puren Siegeswillen soll Suntic nun auch beim ETSV einbringen. Foto: Bode

Denn Fakt sei, dass sich der Linksfuß „die Bezirksliga eigentlich nicht vorstellen“ konnte. Aber, so Huremovic weiter: „Profi-Fußballer werden die Jungs nicht mehr“, womit er auf einige weitere hochtalentierte Kicker in Reihen des ETSV anspricht. „Und gerade in der heutigen Zeit durch Corona ist es so: Entweder, du brennst so richtig, weil du 20 Jahre jung bist, in der Regional- oder Oberliga spielst und noch etwas erreichen kannst und Ambitionen hast, oder man ist an einem Punkt, wo das Drumherum passen muss. Da geht es nicht nur um das Finanzielle, sondern auch um menschliche Aspekte. Und wenn man mit einem dicken Hals zum Training muss, dann bringt das nichts“, befindet Huremovic, der bei Suntic nun wieder den Spaß wecken – und mit ihm zusammen den erwünschten Erfolg haben will.

"Die Basis zu schaffen - das ist die eine Sache"

Dass das nicht leicht wird, weiß der langjährige HUFC-Macher aber auch: „Man muss erstmal in der Bezirksliga bestehen. Viele haben in der Vergangenheit Beweise dafür geliefert, wie es nicht klappt. Die Basis zu schaffen – das ist die eine Sache. Aber aus dem Kader das Maximum rauszuholen, das ist die andere Sache.“ Er nehme „jeden einzelnen Gegner ernst“ und habe „größten Respekt vor den „sehr guten Mannschaften in der Bezirksliga Ost. Kein Spiel ist vor dem Abpfiff gewonnen“, betont Huremovic – und mahnt zur höchsten Konzentration.

Drei Abgänge - Huremovic kündigt noch "drei Kaliber" an

Auf dem Platz gibt Suntic (li.) immer 100 Prozent. Foto: noveski.com

Während auf der einen Seite große Namen an Land gezogen werden, gehen aber auch drei Mann von Bord. Tobias Czech und Jan Niklas Becker werden sich dem Hansa-Landesligisten SV Nettelnburg-Allermöhe anschließen, wie uns Huremovic verrät. Stürmer Kevin Göde verlässt die Eisenbahner mit noch unbekanntem Ziel. Doch auch auf der Habenseite soll mit der Verpflichtung von Suntic längst noch nicht Schluss sein. Im Gegenteil. „Zwei bis drei solcher Kaliber werden wir uns noch zulegen“, macht Huremovic keinen Hehl daraus – und teilt uns mit, dass er sogar mit einem Innenverteidiger eines Top-Regionalligisten im Gespräch sei. All das sei auch möglich dank Sponsor Thomas Kropmanns, der Huremovic die Arbeit erleichtert. „Ich habe ja schon viel erlebt, aber was er für uns macht, das ist wirklich außergewöhnlich.“

"Er ist ein Typ, der für den Sport lebt"

Bei Oberligist Concordia hat Suntic (Mi.) seinen Kontrakt aufgelöst, um dem ETSV Hamburg zum Aufstieg zu verhelfen. Foto: noveski.com

Außergewöhnlich ist auch die Qualität eines Danijel Suntic, der nun wieder mit einigen ehemaligen Teamkollegen aus Hamm-Zeiten und „Buddy“ Alessandro Schirosi vereint ist, für die Bezirksliga. „Über die spielerischen und fußballerischen Fähigkeiten eines Danijel Suntic brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Er hat in jeder Liga, in der er gespielt hat, seine Leistung gebracht. Er ist ein sehr spezieller Typ, aber eben auch ein Typ, der für den Sport lebt. Ich erwarte, dass er den einen oder anderen Mitspieler durch seine sehr positive Art, die manchmal etwas zu positiv ist, und seinen absoluten Willen, Spiele gewinnen zu wollen, mitreißt.“ Aber: „Man darf nicht denken, dass es ein Selbstgänger ist, wenn man aus der Ober- in die Bezirksliga wechselt. Man muss beweisen und zeigen, dass man von da oben kommt. Da erwarte ich mir von ihm eine Führungsrolle“, äußert Huremovic abschließend seine große Hoffnung.