Regionalliga Nord
37. Spieltag


BSV SW Rehden

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Hamburger SV (U21)

Anpfiff

Fr - 19.05. 19:00 Uhr

Spielstätte

Sportplatz Waldsportstätten

Zuschauer

360

Schiedsrichter

Horn (Lunden)

Regionalliga Nord

Verrückte Nachspielzeit: Sanne verpasst den „Lucky Punch“ – und die „Rothöschen“ die vorzeitige Meisterschaft!

Pit Reimers und seinen "Rothöschen" fehlte nicht viel - und man hätte in Rehden die Meisterschaft in der Regionalliga Nord klargemacht. Foto: noveski.com

„Zwei Spieltage vor Schluss wäre es doch albern, wenn wir um den heißen Brei herumreden würden. Die Saison ist jetzt schon großartig – und nun wollen wir die Kirsche auf das Sahnehäubchen setzen und uns belohnen“, machte Pit Reimers nach dem 1:0-Derbysieg gegen den FC Teutonia 05 keinen Hehl mehr daraus, dass er mit der U21 des Hamburger SV nun auch die Meisterschaft in der Regionalliga Nord fest im Blick hat uns ins Visier nimmt. Auch wenn der Verein aus Kostengründen auf den Drittliga-Aufstieg verzichtet und keine Meldung eingereicht hat.

Jonah Fabisch hatte in der Nachspielzeit zweimal die Schusschance aus gut 17 Metern. Beide Male blieb Rehden-Keeper Ole Bahr der Sieger. Foto: noveski.com

Nach dem neuerlichen Patzer von Konkurrent und Drittliga-Aufsteiger VfB Lübeck (1:3 beim TSV Havelse) bot sich den „Rothöschen“ nun schon früher als eigentlich gedacht die Chance, die Kirsche auf eben jenes Sahnehäubchen – und eine überragende Saison zu setzen. „Man merkt, die Jungs gehen auf der letzten Rille, werden aber ein Stück weit von ihren Emotionen getragen. Wir wissen aber auch, dass uns geschenkt wird“, stand das mögliche Meisterschaftsspiel beim noch gegen den Abstieg kämpfenden BSV Rehden unter dem Motto: „Alle Kräfte bündeln – und dann: Go for it!“

Unabhängig vom Ausgang, wurde Profi-Coach Tim Walter im Vorfeld in der „Mopo“ wie folgt zitiert: „So eine Geschichte freut uns sehr. Der Austausch ist sehr eng. Wir versuchen, viele Spieler ins Training einzubinden. Unten werden sie eingesetzt, kommen zu Spielpraxis. Das ist der Weg des HSV.“

Irre Nachspielzeit: Sanne verpasst den "Lucky Punch"

Doch der Weg war steinig. Lautstark trieb und pushte „Erfolgsmacher“ Reimers sein Team immer wieder nach vorne. Aber: Die Hausherren standen gut, agierten unheimlich diszipliniert und erwiesen sich als harter Brocken für den Regionalliga-Primus – und im Endeffekt auch als Spielverderber. Als der Schlusspfiff ertönte, sanken die Spieler beider Mannschaften erschöpft nieder. Die Akteure des BSV Rehden, weil der Abstieg nach elfjähriger Regionalliga-Zugehörigkeit besiegelt war. Und die Reimers-Rackerer, weil die Chance auf die vorzeitige Meisterschaft verpasste wurde.

90 Minuten lang schenkten sich beide Parteien absolut nichts. Chancen waren hüben wie drüben absolute Mangelware. Doch dann brach die Nachspielzeit an – und es entwickelte sich ein sechsminütiges Feuerwerk. Gleich zweimal hätte der eingewechselte Tom Sanne den „Lucky Punch“ setzen können, wenn nicht gar müssen! Erst wurde sein Abschluss in einer Umschaltsituation von der Linie gekratzt (90. +1), ehe Sanne ein abgeblockter Schuss von Theo Harz vor die Füße fiel. BSV-Fänger Ole Bahr lag bereits am Boden, parierte aus sechs Metern dennoch stark (90. +2)! Die „Last-Minute-Könige“ des HSV drängten nun auf den Sieg. Aber auch Jonah Fabisch konnte Bahr aus jeweils 17 Metern gleich zweimal nicht bezwingen (90. +3, 90. +5).

Und urplötzlich bot sich den Hausherren die Chance zum Triumph. Aber Jan Roschlaub scheiterte nach einem Konter an Leo Oppermann (90. +4), ehe eine Überzahlsituation schlecht ausgespielt wurde (90. +5). Schluss!

"Bin auch schon ein paar Tage Trainer - aber das habe ich noch nie erlebt"

BSV-Schlussmann Ole Bahr hielt den Punkt für sein Team fest - und erhielt ein Sonderlob von HSV-U21-Coach Pit Reimers. Dennoch reichte das 0:0 auch Rehden nicht. Foto: noveski.com

„Ich denke, man hat beiden Mannschaften heute angemerkt, dass es um viel geht und beide Teams den Sieg unbedingt auf ihre Seite ziehen wollten. In der ersten Halbzeit habe ich eine ausgeglichene Partie gesehen – ohne viele Höhepunkte und Chancen auf beiden Seiten. Das Spiel hat sich eher zwischen den Strafräumen abgespielt. In der zweiten Halbzeit sind beide Mannschaften von Minute zu Minute immer mehr ins Risiko gegangen. Gerade in den letzten zehn, 15 Minuten war es ein offener Schlagabtausch. Ich bin auch schon ein paar Tage Trainer. Aber das habe ich noch nie erlebt, wie beide Mannschaften mit komplett offenem Visier das Ding unbedingt gewinnen wollten“, bilanzierte Reimers – und attestierte seinem Gegenüber eine „eine überragende Torwartleistung“.

„Es ist schade, dass wir das Ding nicht auf unsere Seite ziehen konnten. Dennoch denke ich, dass es ein gerechtes Remis ist, wenn man die gesamten 90 Minuten sieht“, so Reimers, dern abschließend sehr warme Worte für Kristian Arambasic und dessen BSV Rehden verlor: „Ich finde, dieser Standort hat Regionalliga-Fußball verdient! Ich hoffe und drücke euch die Daumen, dass ihr einen guten Kader zusammenstellt und schnell wiederkommt und wünsche euch alles Gute!“ Im letzten Heimspiel gegen Weiche Flensburg bietet sich der HSV-U21 die abermalige Möglichkeit, den Sack zuzumachen. Es sei denn, der VfB Lübeck lässt – angesichts von fünf Punkten Rückstand – am Samstag gegen Jeddeloh schon wieder Federn...