Landesliga Hammonia
9. Spieltag


Niendorfer TSV II

5

:

1


Hausbruch-Neugrabener TS

Anpfiff

So - 25.09. 11:30 Uhr

Spielstätte

Sachsenweg

Zuschauer

25

Schiedsrichter

Timo Rehder (Heidgrabener SV)

Landesliga Hammonia

„Unterschiedsspieler“ sorgt für klare Verhältnisse: „Das war genau der ‚Ilo‘, den wir brauchen!“

Vollstrecker Mohammed Yari (li.) und Vorbereiter Evailton Fernandes bejubeln das zwischenzeitliche 2:0. Foto: KBS-Picture.de

Als noch neun Minuten auf der Uhr waren, eilte Ilyas Ait Oufkir nach einem Steckpass von Evailton Fernandes ungehindert auf das Gehäuse der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft zu. Der Joker des Niendorfer TSV II hatte alle Zeit der Welt, täuschte den Abschluss zweimal an und setzte Gäste-Keeper Marcel Herbst damit bereits so gut wie auf den Hosenboden. Als Oufkir dann abschloss, „pikte“ er Herbst mehr oder minder an. Chance vertan (alle Highlights im LIVE-Ticker). Und obwohl er den „Hundertprozenter“ liegen ließ, avancierte der 23-Jährige zum „Unterschiedsspieler“…

Die Führung: Torschütze Nikolas Aslanidis (li.) dreht jubelnd ab, HNT-Keeper Marcel Herbst guckt bedröppelt drein. Foto: KBS-Picture.de

„Das war am Ende genau der ‚Ilo‘, den wir brauchen! Wir wissen alle, was für ein bezaubernder Fußballer er ist. Und wir werden daran arbeiten, ihn viel häufiger so zu haben. Denn: Wenn er so ist, dann ist er in dieser Liga ein Unterschiedsspieler. Das war er heute. Mit seiner Einwechslung waren wir auf einmal viel besser. Er hat uns am Ende auf die Siegerstraße gebracht“, lobhudelte NTSV II-Coach Jan Ramelow seinen Offensivakteur, der in der 64. Minute für den glücklosen Henry Steinbeck das Geläuf am Sachsenweg betrat. Zu diesem Zeitpunkt führte die U23 der „Sachsenwegler“ gegen das „Kellerkind“ knapp mit 2:1. Und wenige Augenblicke zuvor bot sich den Gästen die ganz dicke Chance zum Ausgleich, als Mustapha Saidy Khan urplötzlich rechts im Strafraum frei vor Endrit Halili auftauchte, den Ball aber rechts oben an den Pfosten jagte (63.).

Zwei Vorlagen, ein Tor: "Ilo" liefert ab

Und hoch das Bein! Mohammed Yari (Mi.) verpasst eine Steinbeck-Hereingäbe knapp. Foto: KBS-Picture.de

Kaum auf dem Grün, setzte Oufkir bereits die ersten Akzente, ehe er nach einem feinen Solo von Michel Amorin genau im richtigen Moment für Evailton Fernandes weiterleitete. Dieser vollendete aus spitzem Winkel zum vorentscheidenden 3:1 (73.)! Keine 180 Sekunden später wurde Oufkirs verunglückter Torschuss zur Vorlage für den ebenfalls eingewechselten Ilir Neziri, der keine Mühe mehr hatte – 4:1 (76.)! Fünf Minuten vor Ultimo setzte „Ilo“ schließlich höchstselbst den Schlusspunkt, als er einen Steckpass von Michele Morrone veredelte! Viel effizienter hätte man die Spielzeit wohl kaum für sich nutzen können.

Dank der Oufkir-Gala schlug sich die HNT am Ende unter Wert. „Was ist los?! Denkt ihr jetzt, Niederlage ist Niederlage – oder was?“, schimpfte David Aslan, der zusammen mit Morris Avsar die Geschicke beim Liga-Neuling leitet, kurz vor Ultimo. Letzterer hatte nach Schlusspfiff „keinen Nerv“, sein Fazit zum Spiel abzugeben. Lange hat man gut mitgehalten und dem wieder an der Spitze thronenden Kontrahenten Paroli geboten, um „am Ende so bestraft zu werden“.

"Sexy, Männer!"

Harter Zweikampf: Henry Steinbeck (li.) und Mustapha Khan, der die große Ausgleichschance auf dem Fuß hatte, im "Fight" um den Ball. Foto: KBS-Picture.de

„Männer, wird langsam besser – ohne dass es gut ist“, zeigte sich Ramelow mit der Anfangsphase nicht wirklich zufrieden, gab das seinen Schützlingen auch zu verstehen – und versuchte gleichzeitig, positiv auf seine Jungspunde einzuwirken. Keine fünf Minuten nach jenem verbalen Auswurf sah die Stimmungs- und Gemütslage schon ganz anders aus: „Sexy, Männer!“, strahlte der Cheftrainer des Niendorfer TSV II – und bejubelte den Führungstreffer nach einem ganz feinen Spielzug. Nicht nur das. Es war ein Treffer mit Ansage. Denn wenige Augenblicke zuvor gab Ramelow seinem Rechtsverteidiger Max Kleim noch mit auf den Weg, wie er sich im Zusammenspiel mit Evailton Fernandes über die rechte Seite verhalten solle. Gesagt, getan. Kleim wurde in Szene gesetzt – und hatte die ganze rechte Bahn für sich, da Martin Naj am Ball vorbei rutschte. Die scharfe Hereingabe beförderte Nikolas Aslanidis mit der linken Innenseite in die Maschen (23.)!

Kiraz köpft zum Anschluss ein

Drin! Mohammed Yari (re.) schießt zum 2:0 ein. Foto: KBS-Picture.de

Nach einer guten halben Stunde legte Mohammed Fahim Yari nach einer Ablage von Fernandes nach – 2:0 (31.). Alles schien seinen Gang zu gehen. Aber die HNT steckte nicht auf – obwohl es ab und an etwas unruhig unter- und miteinander zur Sache ging. Da Fernandes die Kugel gleich doppelt (!) an die Unterkante der Latte jagte (38.), stand es weiter „nur“ 2:0. Nur deshalb, weil die Gäste mit dem Pausenpfiff zurückschlugen: Hüseyin Kiraz, der ein ums andere Mal gefährlich vor dem Niendorfer Kasten auftauchte, schädelte eine Ecke von Burak Ören in die Maschen (45. +1) und auf einmal war es wieder spannend.

"Worüber wollen wir meckern?!"

Der Anschluss: Hüseyin Kiraz (li.) hat nach einer Ecke zu viel Platz, ist vor Max Kleim am Ball und nickt ein. Foto: KBS-Picture.de

„Räume aufmachen, reinspielen – tschüss“, forderte Ramelow in der 66. Minute von der Seitenlinie. Und Zumindest Ilyas Ait Oufkir hielt sich in der Folge an die Ansage. „Hintenraus ein auch in der Höhe verdienter Sieg. Wir haben uns ein bisschen schwer getan, weil der Gegner es am Anfang auch gut gemacht hat, in der zweiten Halbzeit mit der Kette sehr hoch stand und wir gefühlt 700 Mal ins Abseits gelaufen sind. Ich glaube, wenn wir die Bälle da ein bisschen besser bewegen und auch durchkriegen, dann haben wir die Chance auf den einen oder anderen Moment mehr in Richtung Tor. Aber wir gewinnen hier zu Hause mit 5:1 – also worüber wollen wir meckern?! Das war eine gute Reaktion auf Vicky“, sprach Ramelow noch einmal auf die erste Saisonniederlage in der Vorwoche an, als man bei der U23 des SCV mit 1:4 verlor.

Nun weilt man aber wieder an der Tabellenspitze. „Nach neun Spielen ist das schon was wert. Wenn man sieht, dass der älteste Spieler auf dem Platz heute 22 Jahre jung war, wir insgesamt sieben Spiele gewonnen haben und mit welcher Konstanz die Jungs abliefern, dann ist das insgesamt schon richtig gute Arbeit“, strahlte Ramelow abschließend.