Fr - 18.10. 20:15 Uhr
Bundesstraße
185
Martin Ghafury (BU)
LL Hammonia
„Unser Hashtag ‚Halligalli‘ steht für das, was heute passiert ist!“
Da ETV-Chefcoach Dennis Mitteregger im Urlaub weilt, sprangen Koray Gümüs und Mitteregger-Assistent Leandro Indulto in die Bresche und fungierten als Trainer-Gespann. Mit Erfolg. „Es hat ‚Leo‘ und mir extrem viel Spaß gemacht – und wir sind unheimlich stolz!“, strahlte Gümüs nach dem 6:0-Kantersieg seiner Elf gegen Lokstedt. Man wollte „eine Reaktion“ auf das BU II-Spiel zeigen, „das haben wir gemacht“, fiel die Erkenntnis äußerst positiv aus. „Ich kann heute wirklich jeden Spieler – von der Nummer eins bis zur 18 – nur loben!“ Gleiches gelte für das Zusammenspiel an der Seitenlinie: „Als Manager steht man sonst irgendwo am Spielfeldrand und macht den Besserwisser. Aber mitten im Geschehen drin zu sein und Dinge mitzuentscheiden, das ist natürlich etwas ganz anderes. Da kann ich mich nur glücklich schätzen, dass ich das mit ‚Leo‘ zusammen machen konnte und durfte. Das hat einfach richtig gut funktioniert.“
„Wir haben so viele Sachen, die gegen BU II gefehlt haben, heute richtig gemacht“
Manager Koray Gümüs sprang als Interimstrainer ein und lobte die Zusammenarbeit mit Leandro Indulto. Foto: Verein
Auch auf dem Platz funktionierte es von Beginn an. „Das frühe Tor hat uns natürlich zusätzliche Sicherheit geben“, befand Gümüs – und sprach damit auf dem ersten Streich seiner Jungs an. Nicht einmal 180 Sekunden waren gespielt, als der Ball über Jasper Hölscher und Simon Mensah zu Hammed Nawaz kam. Dessen Schuss konnte Eintracht-Fänger Önder Cinar zwar noch entschärfen, doch Leon Bolz war beim Abpraller zur Stelle. Den Eimsbüttelern kam entgegen, dass man „einen Gegner hatte, der sich nicht hinten reingestellt hat, sondern mutig war und versucht hat, mitzuspielen“, wie Gümüs meinte. Die Folge: Erst erhöhte Bamo Mohamed, nachdem ein versuchter Ball in die Box bei ihm landete und er das Leder noch einmal mit links nach innen zog (22.), dann besorgte Hölscher nach einem Ballgewinn der Hausherren und einem überragenden Diagonalpass von Emre Cem Töremis den 3:0-Pausenstand (38.). „Wir sind gelaufen, haben Fußball gespielt – und so viele Sachen, die gegen BU gefehlt haben, heute richtig gemacht“, strahlte Gümüs.
„Er hat die Entscheidung super aufgenommen und sich belohnt“
„Wir haben gesagt, dass wir bis dato ein richtig gutes Spiel gemacht haben. Um ein überragendes Spiel daraus zu machen, müssen wir in der zweiten Halbzeit daran anknüpfen.“ Gesagt, getan. Lokstedt machte nun auf und lief in einen weiteren Konter. Lennart Mierow flankte von der Grundlinie auf den zweiten Pfosten, wo Leon Bolz per Kopf zur Stelle war – 4:0 (64.). Beim ETV klappte nun (fast) alles. Ein Beispiel: Nach einer kurz ausgeführten Ecke schlug Mohamed noch einen Haken und ließ den Ball dann mit einem wahren Sonntagsschuss im Knick einschlagen (72.)! Den Schlusspunkt setzte ein Akteur, „dem wir vor dem Spiel sagen mussten, dass er heute nicht spielt und das trotzdem super aufgenommen hat“, so Gümüs. Die Rede ist von Joshua Kouame. „Er kam nach 35 Minuten für Simon Mensah, hat ein super Spiel abgeliefert und sich mit einem Tor dafür belohnt!“ Und für Gümüs war es nicht irgendein Tor, sondern eines mit einer „ganz besonderen Bedeutung“. Denn: „Es fiel nach einer Eckenvariante, die ich anfangs der Saison mit eingebracht habe und die nun funktioniert hat.“
„Halligalli steht für das, was heute passiert ist“
Hat die Entscheidung, zunächst auf der Bank Platz nehmen zu müssen, professionell hingenommen - und mit Leistung zurückgezahlt: Joshua Kouame. Foto: Heiden
Man wollte es „besser machen als gegen BU II“ und „über 90 Minuten Power-Fußball spielen“, erklärte Gümüs. Die Erkenntnis: „Wir benutzen ja nicht umsonst dem Hashtag ‚Halligalli’. Der steht für das, was heute passiert ist!“ Die Stimmung war so gut, dass sich der „Aushilfstrainer“ abschließend noch an den „Chef“ wandte – natürlich mit purer Ironie: „Man hat gemerkt, dass Dennis nicht da war. Dadurch war es etwas lauter an der Seitenlinie als sonst. Fußball ist nun mal meine Leidenschaft. Sorry, Coach!“ Während Eintracht-Dompteur Anto Josipovic von einer „bösen Niederlage“ sprach, aber den Fokus schon wieder auf die kommende Woche legte.