LOTTO-Pokal
4. Spieltag


TSC Wellingsbüttel

1

:

2


Concordia Hamburg

Anpfiff

Mi - 02.10. 18:30 Uhr

Spielstätte

Pfeilshof

Zuschauer

100

Schiedsrichter

Dominik Bannier (Rahlstedter SC)

LOTTO-Pokal

Umut verhindert Unmut: „Welle“ bringt Cordi ins Wanken, bis Kocin-Knaller kommen

Er machte – zumindest, was die Tore angeht – den Unterschied: Cordis Umut Kocin. Foto: KBS-Picture.de

Er hätte einfach gerne noch ein paar Augenblicke gehabt. Und so spurtete Christopher Darracott Sekunden nach dem Schlusspfiff des LOTTO-Pokalspiels zwischen dem TSC Wellingsbüttel und Concordia (Hier gibt’s die Highlights im Live-Ticker) auf Referee Dominik Bannier (Rahlstedter SC) zu, um zu erfragen, warum der Spielleiter denn nach genau 90 Minuten abpfiff und es keine Nachspielzeit mehr obendrauf gab. Damit war sie dann nämlich dahin – die Chance des Nord-Bezirksligisten aufs Weiterkommen gegen den favorisierten Oberligisten. Knapp mit 1:2 musste sich die Mannschaft von Trainer Daniel Schäffer am Ende auf dem Kunstrasen am Pfeilshof geschlagen geben – und eine zeitlang lag die Sensation tatsächlich in der Luft.

Spätestens ab dem Moment, in dem Adrian Kortmann in der ersten Minute der Nachspielzeit des ersten Durchgangs nach einer Flanke von Jan Zierau davon profitierte, dass Cordi-Keeper Tim Burgemeister die Kugel nicht richtig sah, das Leder im Regen zum „Welle“-Offensivmann durchflutschte und dieser das Spielgerät zum vielumjubelten 1:0-Führungstreffer nutzte. Überhaupt: Vor dem Seitenwechsel hielt der „Underdog“ mehr als ordentlich mit, stellte die Equipe von Trainer Frank Pieper-von Valtier vor das eine oder andere Problem und hatte letztlich Pech, dass man im zweiten Durchgang dann einen Treffer nicht gegeben bekam, weil der Ball im Aus war, und einen weiteren in Person von Louis Schwien vergab, als dieser nach 89 Minuten über den Querbalken zielte. Hätte der Schuss gesessen – es wäre das 2:2 gewesen. Denn: Nach Wiederanpfiff hatte Umut Kocin für die nun spielbestimmenden Concorden erst einen Freistoß von der rechten Seite des Strafraums mit Wucht unter die Latte geknallt, von wo der Ball über die Linie sprang (59.), und dann nach 80 Minuten humorlos die Kugel aus dem Rückraum mittig ins Netz gedonnert.  

Pieper-von Valtier: „Dann muss man das nehmen, was man hat...“

Concordia-Coach Frank Pieper-von Valtier war mit der Chancenverwertung seiner Equioe nicht einverstanden. Foto: Bode

Schon zuvor hätten der Ex-Profi, der einen Handlefmeter an den linken Außenpfosten (27.) und einen Schuss aus gut und gerne 30 Metern aus dem Stand an die Latte feuerte (14.), und seine Teamkollegen den Sack eigentlich zumachen können – wenn nicht sogar müssen. Das sah auch Frank Pieper-von Valtier so. „In der ersten Hälfte haben wir dominiert, waren aber im letzten Drittel nicht immer zielstrebig genug. Wenn wir den Elfmeter reinmachen, dann geht das Spiel in eine andere Richtung. So haben wir den Gegner unnötig lange leben lassen“, befand der Cordi-Coach nach dem Abpfiff. „Wir bekommen dann ein unglückliches Gegentor, bei dem Tim (Burgemeister, Anm. d. Red.) sagt, dass er nichts gesehen habe. Es kann immer mal vorkommen, dass man dominiert und der Gegner einen rein macht. Entscheidend war, was die Mannschaft unmittelbar danach angeboten und gezeigt hat in der zweiten Halbzeit. Wir haben unzähliche Torchancen, spielen das Ganze allerdings mit einem zu geringen Abstand über die Zeit. Wir hätten eigentlich mehr Tore machen können oder müssen. Das haben wir aber nicht“, so Pieper-von Valtier. „Wenn wir fünf bis zehn Treffer machen, dann kann sich hier keiner beschweren. Das machen wir nicht, dann muss man das nehmen, was man hat. Letztlich zählt nur, dass wir eine Runde weiter sind“, sagte Trainer der Concorden, bei denen Umut Kocin letztlich der Mann war, der Unmut verhinderte.

Schäffer: „Wir haben ein so gutes Spiel gemacht, dass Cordi richtig schwitzen musste“

TSC-Trainer Daniel Schäffer fand trotz des Ausscheidens Gefallen am Auftritt seines Teams. Foto: Both

Bei Cordis Widersacher sah Daniel Schäffer das Spiel mit einem weinenden und einem lachenden Auge. „Am Ende muss mann es dem Gegner dann auch lassen, dass er eine ordentliche Qualität hat und wir den einen oder anderen Abschluss zu viel zugelassen haben“, konstatierte der „Welle“-Coach in seiner Spielanalyse. „Auf der anderen Seite bin ich allerdings super stolz auf meine Mannschaft, weil wir Cordi das Leben super schwer gemacht haben und kurz vort Schluss noch die Chance aufs 2:2 haben. Das war eine Hunderpotzentige, die auch gern mal rein gegen darf“, so Schäffer, der befand, dass „wir uns über diesen Auftritt freuen können, die Sache aber jetzt abhaken müssen, weil am Sonntag ja schon wieder der Liga-Spielbetrieb wartet.“ Nachdem seine Elf „aufgemacht hat, hatte Cordi noch mehr Chancen, davor waren da snicht die Hundertprozentiogsten, die sie sich rausgespielt haben. Es ist einfach brutal ärgerlich, wenn man selbst Gelegenheiten hatte“, bilanzierte der TSC-Trainer, der aber auch wusste: „Ich möchte nicht unbedingt das Eckenverhältnis sehen. Wir hatten vielleicht drei Stück, Cordi hatte an die 20 Eckbälle.“ Am Ende „dürfen wir uns nicht beschwren. Aber wir haben ein so gutes Spiel gemacht, dass Cordi richtig schwitzen musste. Das ist schön“, schloss Schäffer sein Statement mit einem fröhlichen Grinsen – und das trotz Niederlage und jeder Menge Regen...

Jan Knötzsch