Landesliga Hammonia
9. Spieltag


FC Teutonia 05

5

:

3


HEBC

Anpfiff

So - 25.09. 10:45 Uhr

Spielstätte

Kreuzkirche

Zuschauer

170

Schiedsrichter

Torben Kunde (SCALA)

Überragender Winkel bei Teutonias TikiTaka-Show!

Nach dem Führunsgteffer von Michael Meyer (3. v. l.) durfte Teutonia noch vier weitere Torerfolge bejubeln. Foto: noveski.com/Herzog

In der Nachspielzeit bekam er seinen verdienten Abgang: Stefan Winkel drückte dem Spiel seines FC Teutonia 05 einmal mehr den Stempel auf! Nach seiner abermaligen Glanzleistung im Hammonia-Kracher gegen den HEBC huldigte ihn auch sein Trainer: „Er sticht in dieser Liga heraus – auch menschlich! Stefan ist nicht nur hier zum Fußballspielen, sondern auch in der Mannschaft sehr hoch angesehen. Das ist ein Komplettpaket, was man sich so als Trainer wünscht“, erklärte Florian Gossow, dessen Mannschaft die Vormachtstellung in dieser Liga einmal mehr eindrucksvoll untermauerte – wenngleich die Defensive alt-bekannte Lücken offenbarte ...

Kurze Hoffnung beim HEBC nach dem Anschlusstor durch Janosch Rinckens (3. v. l.). Foto: noveski.com/Herzog

Phasenweise hatte es schon was von TikiTaka, was der FC Teutonia 05 an der heimischen Kreuzkirche zelebrierte. Bezeichnend für die offensive Gala war das zwischenzeitliche 4:2, als André Friebe den Ball in der eigenen Hälfte abfing - und die Ballartisten in Schwarz und Weiß nicht mehr aufzuhalten waren. Gerrit Pressel trieb die Kugel durchs Mittelfeld, ehe es im allerfeinsten „One-Touch-Stil“ viel zu schnell für die Gäste vom HEBC ging. Über Erman, Winkel, Jaques Rodrigues de Oliveira und den ebenfalls vor Spielfreude sprühenden Michael Meyer, der von der rechten Grundlinie scharf in den Rücken der Abwehr passte, kam erneut Winkel ans Leder. Dieser krönte den Traumangriff mit einem trockenen Linksschuss aus 13 Metern in den rechten Torknick (52.)! Dabei hatten sich die Eimsbütteler gerade Hoffnung auf etwas Zählbares gemacht, nachdem Janosch Rinckens keine 35 Sekunden nach Wiederanpfiff ein unnachahmliches Solo über links hinlegte. Der Sturmriese war auf sich allein gestellt, was ihm offenbar rein gar nichts ausmachte - denn seine Gegenspieler benutzte er als Slalomstangen, zog nach innen und nagelte das Spielgerät dann auch noch trocken unters Gebälk. Ein unglaublicher Treffer des Torjägers!

Aytac Erman (l.) hatte heute keinen leichten Stand und ging leer aus. Foto: noveski.com/Herzog

Hätten seine Mitspieler von Anfang an denselben Mut an den Tag gelegt, wäre vielleicht sogar etwas drin gewesen. Denn die Hausherren legten nicht unbedingt los wie die Feuerwehr, stattdessen profitierten sie von zwei unglücklichen Aktionen des Gäste-Torstehers Robin Geist: Zunächst ließ er einen 22-Meter-Strahl von Michi Meyer, der nicht unhaltbar schien, ins linke untere Eck passieren (8.). Dann verfehlten Freund und Feind eine Freistoß-Flanke Pressels aus dem rechten Halbfeld - und auch Geist konnte den Einschlag nicht mehr verhindern (28.)! Ohne den ganz großen Aufwand führten die Gossow-Schützlinge mit 2:0 – aber nicht lange. Denn nur wenige Augenblicke darauf demonstrierte Rinckens erstmals seine Klasse, als er eine Flanke von Kostas Kordistos am ersten Pfosten gut verarbeitete und mit links einschoss (32.)! Die Spannung erhielt aber in der Schlussminute des ersten Abschnitts wieder einen Dämpfer, als Winkel für Pressel durchsteckte und dieser ganz cool per Chip über Geist hinweg ins lange Eck zum 3:1 vollendete (44.)!

In ganz abgezockter Manier hebt Gerrit Pressel (l.) den Ball über Robin Geist hinweg zum 3:1. Foto: noveski.com/Herzog

Es folgte der turbulente zweite Durchgang, in dem es stets hin und her ging – allerdings mit deutlichen Vorteilen für die „Kreuzkirchler“. Zwischen dem herausragenden Anschlusstreffer durch Rinckens und der nicht minder schönen Antwort von Winkel, hätte sich den „Veilchen“ um ein Haar die Chance auf das 3:3 geboten. Doch der ansonsten nahezu fehlerfreie Referee Torben Kunde (SCALA) untersagte den Gästen nach einem klaren Trikotzerren von Jeton Arifi, der den Ball leichtfertig verstolperte, an Kordistos den Elfmeterpfiff. In Minute 63 bot sich erneut Kordistos die große Möglichkeit, um aus kürzester Distanz auf 3:4 zu stellen – doch sein Schuss wurde von FCT-Keeper Rohrbach und Timo Ehlers im Verbund auf der Linie abgewehrt (63.). Anschließend diktierte 05 das Geschehen. HEBC-Fänger Geist hatte bei Pressels Freistoß-Hammer Glück, dass die Latte einen weiteren Schnitzer seinerseits verhinderte (68.). Komplett chancenlos war er hingegen beim 2:5, als das Runde erneut wie das Messer durch die warme Butter durch die eigenen Reihen zirkuliert wurde. Der glänzend aufgelegte Stefan Winkel leitete selbst ein – und schloss nach den Stationen Rodrigues de Oliveira und Pressel auch höchstselbst ab (76.)! Zumindest der letzte Torerfolg war dem Fagin-Ensemble vorbehalten: diesmal leitete Torsteher Geist den Angriff mit einem Abwurf selbst ein. Kosta Kordistos narrte André Martens und flankte diagonal rechts in den Strafraum zu Ole Natusch, der nach innen zog und mit Hilfe des linken Innenpfostens sehr sehenswert in den linken Giebel traf (84.)!

Anschließend war der Jubel groß. Foto: noveski.com/Herzog

Deshalb war bei Teutonen-Coach Gossow trotz der Offensiv-Gala auch noch längst nicht alles Gold was glänzt. „Die drei Gegentore ärgern mich schon. Wir wussten, dass die in der Offensive Qualitäten haben, aber ein Manko auf den Außenverteidigerpositionen im Defensivbereich. Dementsprechend wollten wir möglichst aggressiv spielen. Das haben wir größtenteils auch gut umgesetzt. Wir wollten aus einem 4-1-4-1-System immer wieder umschalten in ein 3-4-3 – dadurch hoch stehen und schnell ins Gegenpressing kommen. Ich denke, am Ende sprechen fünf Tore für sich, auch wenn wir mit der Defensivleistung nicht unbedingt zufrieden sein können. Allerdings ist das auch der extrem offensiven Grundausrichtung geschuldet.“ Von den äußerst schmuck herausgespielten Toren zeigte sich Gossow nicht großartig überrascht, schließlich „trainieren wir das genau so“! Die Frage, ob man sich in dieser Liga nur selbst schlagen könne, durfte nicht fehlen – und wurde von Gossow wie folgt beantwortet: „Unter anderem. Aber es kommen noch schwere Gegner. Wir werden nicht alle Spiele gewinnen, das wissen wir alle. Wir gehen jedes Spiel und jeden Gegner mit dem nötigen Respekt an.“ HEBC-Coach Marco Fagin war unmittelbar nach Spielschluss nicht mehr für ein Statement erreichbar, sondern befand sich schon auf dem Nachhause-Weg. Also beenden wir die Zeilen mit einem Statement von Liga-Manager Stilianos Vamvakidis, der gerade im Griechenland-Urlaub weilt und schon vor Saisonbeginn sagte: „Es ist falsch, wenn man Teutonia als FC Bayern der Landesliga bezeichnet. Es wäre nur dann zu vergleichen, wenn die Bayern in der Zweiten Liga spielen würden!“

Der komplette LIVE-Ticker zur Partie mit allen Höhepunkten zum Nachlesen!