LL Hammonia

Türkiye: Klock tritt kürzer, Malyk macht’s

Seweryn Malyk (re.) wird neuer Manager beim FC Türkiye. Foto: Olaf Both

Seit nunmehr gut zehn Jahren ist Klaus Klock beim FC Türkiye. „Angefangen hat alles mit der Spielersuche“, erinnert er sich, „dann habe ich die Mannschaft trainiert – und mit der Zeit immer mehr Aufgaben übernommen“, so der 53-Jährige, der zur kommenden Saison kürzertreten wird. „Irgendwann ist alles mal zu Ende“, meint er. Doch (komplett) Schluss macht Klock noch lange nicht. „Ich freue mich und bin wirklich froh darüber, dass wir uns breiter aufstellen. Denn so ein Verein ist nichts für drei Personen“, erklärt Klock – und spricht damit auf Präsident Dogan Inam, Ismail Uysal (Zweiter Vorsitzender) sowie seine Person an.

Mit Seweryn Malyk bekommt der aktuelle Hammonia-Fünfte einen neuen Liga-Manager. „Es musste frisches Blut her“, betont Klock. „Seweryn ist hochmotiviert und wird uns mit seinen Kontakten weiterhelfen. Er ist in der Türkiye-Familie herzlich willkommen.“ Malyk, der zuletzt bis vor sechs Jahren denselben Posten beim damaligen Hansa-Landesligisten TSV Wandsetal bekleidete und zuvor auch schon beim SC Europa und GSK Bergedorf tätig war, erklärt uns gegenüber: „Ich werde ein aktives Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainer und Verein sein“, und fügt an, dass er zunächst mal „eine Bestandsaufnahme machen, aber nicht alles umkrempeln“ werde. „Das Wichtigste wird sein, das zu verbessern, was von Spielern moniert wurde.“ Womit Malyk vor allem die „Rahmen- und Trainingsbedingungen im Winter“ meint. „Da wird es dann darum gehen, sich nach Beendigung der Kaderplanung frühzeitig damit zu beschäftigen, was im Winter möglich ist.“ Nach Alternativen Ausschau halten – das könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Denn: „Türkiye ist ein spannendes Projekt, weil in naher Zukunft an der Landesgrenze zwei Kunstrasenplätze und ein Naturrasenplatz entstehen werden und man schon jetzt an der Fährstraße über einen Rasenplatz verfügt. Dann herrschen perfekte Bedingungen, die in Hamburg seinesgleichen suchen.“

„Das Image ist nicht angebracht“

Klaus Klock tritt nach zehn Jahren zwar etwas kürzer, bleibt dem Verein aber erhalten. Foto: Bode

Er wolle in den Austausch gehen und sich „die Meinungen der Spieler anhören, aber gleichzeitig auch Lösungen einfordern und selbst entwickeln“, verrät er. Der erste Eindruck, den sich der 37-Jährige verschafft hat, sei aber durchweg positiv. „Als ich mich in der vergangenen Woche auf der Anlage mit einem potenziellen Neuzugang getroffen habe, waren 16 Mann beim Training – und viel größer ist der Kader derzeit nicht.“ Auch die Kommunikation und Stimmung innerhalb der Mannschaft sei überaus gut, so Malyk, der mit dem Image des Vereins in der Öffentlichkeit nur wenig anfangen kann: „Manchmal ist der Ruf auch selbst verschuldet, aber wenn man die Leute im Verein und auch Spieler erstmal kennenlernt, dann wäre dieser nicht angebracht. Das sind durchweg super Jungs.“ Hinzu komme, dass man in der Fairness-Tabelle den sechsten Platz belegen würde, führt Malyk aus.

„Den wahren Charakter erfährst du in der ersten Krise“

Rein sportlich gesehen müsse „kein radikaler Umbruch her, sondern Leute, die uns punktuell verstärken“. Denn der Kern der Mannschaft sei „unter Sebastian Loether nochmal enger zusammengewachsen“, befindet er – und stellt klar: „Wir sind nicht mehr in der Oberliga. Wer dick Kohle verdienen will, der muss sich etwas anderes suchen. Wir suchen Jungs, die auch dahinter stehen.“ Der Verein erhofft sich etwas durch Malyks „Netzwerk, das nicht klein ist“. Er selbst möchte Spieler dazuholen, die „charakterlich passen. Ich weiß, dass das bei allen Vereinen nach außen hin so kommuniziert wird. Aber wir legen da großen Wert drauf, wissen allerdings auch, dass man das nicht in den ersten Gesprächen, sondern in der ersten sportlichen Krise oder wenn einer mal nicht spielt, erfährt.“ In Wilhelmsburg weht also ein neuer Wind, der den FC Türkiye zurück in die Erfolgsspur bringen soll…