Oberliga Hamburg
30. Spieltag


FC Türkiye

2

:

1


Hamburger SV III

Anpfiff

Do - 13.04. 18:30 Uhr

Spielstätte

Fährstrasse

Zuschauer

80

Schiedsrichter

Gerhard Alexander Ludolph

Oberliga

Trotz Überzahl und Führung: Rothosen-GAU rückt näher – Türkiye dreht Spiel spät!

Beraat Sarikaya sorgte kurz vor Ultimo in Unterzahl für das Siegtor seines FC Türkiye gegen den HSV III. Archivfoto: noveski.com

Die Luft wird immer dünner und dünner. Die Talfahrt nimmt einfach kein Ende. Ganz im Gegenteil: Nach dem zum Teil schockierenden Auftritt gegen Union Tornesch (2:3) gab es für den Hamburger SV III auch am Donnerstagabend beim zuletzt mit sechs Schlappen in Serie ausgestatteten FC Türkiye nichts zu ernten – und dass trotz langer Überzahl und Führung! Zwar stehen die Rothosen noch über dem Strich, haben aber nur noch ein mickriges Pünktchen Vorsprung auf den SV Rugenbergen. Nicht nur das: Sowohl die Bönningstedter als auch der vier Zähler hinter der HSV-Dritten lauernde Hamm United FC haben jeweils noch fünf (!) Partien mehr in der Hinterhand.

Albin Bektesi läutete die Aufholjagd ein und erzielte den wichtigen Ausgleichstreffer für die Wilhelmsburger. Archivfoto: noveski.com

„Das war der Knackpunkt – in negativer Hinsicht“, befand Torben Wacker im Nachhinein – und sprach damit auf die aus Sicht von Türkiye-Manager Klaus Klock „unberechtigte Gelb-Rote Karte“ für Demian-Coray Wicke unmittelbar nach der Pause an. In der 48. Spielminute sah der Mittelfeldspieler der Wilhelmsburger die Ampelkarte und erwies seinem Team beim Stand von 0:0 – ein Verdienst der starken Torhüter Tobias Braun (Türkiye) auf der einen und Tobias Müller (HSV III) auf der anderen Seite – einen absoluten Bärendienst.

Nur kurze Zeit später: Freistoß Dominik Jordan, Kopfball Michael Ulbricht – 0:1 (55.)! Es lief eigentlich alles nach Plan für die Wacker-Elf. Doch der Chefcoach der Rothosen konstatierte, dass es nach dem Platzverweis für den Gegner und der Führung „angefangen hat, in den Köpfen der Spieler zu rattern. Man hat nicht gemerkt, welche Mannschaft in Überzahl gespielt hat. Wir haben es einfach nicht hinbekommen, auch nur einen Konter vernünftig zu Ende zu spielen – obwohl Türkiye zu dem Zeitpunkt gefühlt nur noch mit einem Mann abgesichert hat“, haderte Wacker.

"Während der Fastenzeit in Grund und Boden gespielt"

Und so brachte der Führungstreffer von „Sportchef“ Ulbricht, der Jendrik Bauer auf dem Posten ablösen wird, am Ende nichts Zählbares ein. „Während der Fastenzeit spielen wir die in Unterzahl in Grund und Boden“, zeigte sich Klock überaus stolz über die Moral und Einstellung seiner Mannen, die der Begegnung noch eine entscheidende Wendung verpassten. Eine starke Einzelaktion von Albin Bektesi (81.) und ein trockener Abschluss vom einmal mehr glänzend aufgelegten Beraat Sarikaya (89.) sorgten für einen 2:1-Triumph der Sager-Schützlinge!

Ein „unterm Strich verdienter Sieg“, gab Wacker unumwunden zu. Während Klock seine Nerven erst einmal sammeln und sortieren musste: „Ich bin so sauer, was die Jungs die letzten Wochen mit mir gemacht haben. So hätten wir viel eher Ruhe haben können“, stand ihm die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.