Landesliga 03
10. Spieltag


Rahlstedter SC

1

:

2


Eimsbütteler TV

Anpfiff

Fr - 26.11. 20:00 Uhr

Spielstätte

Scharbeutzer Straße

Zuschauer

380

Schiedsrichter

Patrick Hiebert

Landesliga 03

Trotz Pausenführung: Auch Rahlstedt kann Schröder und den ETV nicht aufhalten!

Der Eimsbütteler TV feierte den zehnten Sieg im zehnten Spiel und trotzte abermals dem "Verletzungs-Fluch". Foto: noveski.com

Beide Trainer machten bereits im Vorfeld des Gipfeltreffens keinen Hehl aus ihrer Vorfreude. Der Rahlstedter SC wollte die erste Mannschaft sein, die dem Eimsbütteler TV auf dem Weg ins Hamburger Oberhaus ein Bein stellt. Neun Siege nach neun Spielen hatte der ETV vor dem direkten Duell beim ärgsten Verfolger und ebenfalls noch ungeschlagenen RSC zu Buche stehen. Ein Spektakel war zu erwarten – und fast schon garantiert! Nach den turbulenten 90 Minuten stellten sowohl Rahlstedt-Coach Mohet Wadhwa als auch ETV-Trainer Khalid Atamimi unisono fest: „Das war ein mega gutes Landesligaspiel!“

Nach seinem Führungstor dreht Mohamed Giresse Fané (li.) zum Jubeln ab. Foto: noveski.com

Für Wadhwa war es „der Knackpunkt im Spiel“, als er kurz vor der Pause seinen Angreifer Darijo Maksimovic angeschlagen vom Platz nehmen musste (41.). Bis dato sei „die Taktik eigentlich voll aufgegangen“, stellte Wadhwa fest – und sprach damit auf den Schachzug an, den ehemaligen Concorden als „falschen Neuner“ aufzubieten. Das Ziel: „Wir wollten in die richtigen Pressing-Momente kommen – und die dann gut auflösen. Das haben wir geschafft.“ Die Folge: Der Führungstreffer Mitte der ersten Halbzeit, als ein 16-Meter-Schuss von Mohamed Giresse Fané an den Innenpfosten klatschte und vom Kopf von ETV-Schlussmann Phil Kolvenbach ins Netz hoppelte (23.) – 1:0! 


Auch Atamimi gestand hinterher: „Rahlstedt war vor allem in den ersten 20 Minuten richtig gut. Sie haben uns stark gepresst, wir hatten viele Probleme, konnten das von hinten heraus nicht richtig auflösen und haben viele Fehlpässe gespielt.“ 

"Die zweite Halbzeit war der absolute Wahnsinn"

Mit seinen Saisontoren 19 und 20 in gerade mal neun Einsätzen drehte ETV-Goalgetter Theo Schröder (re.) das Spitzenspiel. Foto: noveski.com

Während Wadhwa befand: „Der ETV hatte etwas mehr Ballbesitz in der ersten Halbzeit, aber das war nicht das Problem, sondern gewollt. Ich fand uns trotz dessen dominanter.“ Aber: Es ging rauf und runter. Beide Mannschaften wollten und investierten viel. Sehr viel. Nach der Pause habe der ETV „relativ viel Druck gemacht“, so der Rahlstedt-Übungsleiter. Sein Gegenüber ging noch eine Spur weiter: „Die zweite Halbzeit war der absolute Wahnsinn! Von der 46. bis zur 80. haben wir brutal Fußball gespielt“, lobte Atamimi seine Mannen. Man habe „von hinten heraus immer wieder gute Lösungen gefunden“ und hatte „vorne viele tiefe Laufwege“, erklärte Atamimi.

Schröder dreht das Spiel auf den Kopf

Wadhwa haderte indes mit zwei Situationen, die der nach Krankheit zurückgekehrte ETV-Goalgetter Theo Schröder eiskalt bestrafte. Erst leistete sich Florian Rust nach einem Ballverlust seiner Vorderleute ein unnötiges Foulspiel, das zum Elfmeter führte. „Da müssen wir einfach erfahrener werden und dazulernen.“ Schröder sagte vom Punkt artig „Danke“ – 1:1 (54.). Auch der zweite Gegentreffer sein „ein gefühltes Eigentor“ gewesen, monierte Wadhwa, der mitansehen musste, wie Alexandros Vamvakidis im Zentrum wegrutschte und den Ball verlor. Der darauffolgende Steckpass ließ Schröder allein auf Oliver Stein zueilen – Spiel gedreht (69.)!

"Wir haben gewonnen, weil wir die Tore gemacht haben"

Unmittelbar nach Schlusspfiff rannte ETV-Coach Khalid Atamimi (Mi.) seinem Kapitän und "Leader" Fabian Hürzeler in die Arme. Foto: noveski.com

Es ging auch in der Folge weiter rauf und runter – mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. „Rahlstedt hatte ebenfalls gute Torchancen. Da hatten wir auch Glück“, gab Atamimi unumwunden zu – und bilanzierte recht nüchtern: „Am Ende des Tages haben wir gewonnen, weil wir die Tore gemacht haben im Gegensatz zu Rahlstedt.“ Und das, obwohl seine Mannen die Schlussminuten in Unterzahl zu Ende bringen mussten, nachdem Referee Hiebert dem Eimsbütteler Jephtah Asare, erst 17 Minuten zuvor eingewechselt, den roten Karton zeigte (87.). Nicht nur das: Nachdem in den vorangegangenen drei Partien der jeweilige Spieler mit der Rückennummer des siebten (Bamo Mohamed), achten (Jon Pauli) und neunten (Theo Schröder) Saisonspiels ausfiel, setzte sich der Fluch fort. Im zehnten Spiel musste der ETV auf seinen „Zehner“ Lukas Wenzel verzichten.

Unterdessen sah Wadhwa, der nach Schlusspfiff vom etwas überfordert wirkenden Unparteiischen noch die Ampelkarte aufgedrückt bekam, „ein Unentschieden-Spiel“, musste schlussendlich aber die erste Saisonniederlage mit seinen Kickern einstecken – und gratulierte dem ETV dennoch sportlich-fair zum Sieg. Fakt ist, dass es schlussendlich nur einen Triumphator geben konnte. An dem Abend gab es aber zwei Gewinner: Den ETV und den Fußball!