LOTTO-Pokal

Torhungriges BU und auch „Sensationsteam“ Hamburger Berg schlägt wieder zu

Die Spieler des FC Hamburger Berg stürmen auf ihren Keeper Patrick Antwi (Mi.) zu. Foto: Olaf Both

Überraschungen, Sensationen, Favoritensiege – und jede Menge Spektakel: Die Auftaktrunde im LOTTO-Pokal 2022/23 ist (fast) Geschichte! Am vergangenen Wochenende hieß es wieder mehrfach: David vs. Goliath. Wir blicken auf das Geschehen zurück…

Der Hamm United FC triumphierte im Oberliga-Duell beim FC Türkiye - auch dank eines Tores von Neuzugang Sinisa Veselinovic - mit 2:0. Foto: HUFC

Die Regionalligisten: Der FC Eintracht Norderstedt ließ beim Kreisklassisten SV West-Eimsbüttel überhaupt nichts anbrennen und feierte einen standesgemäßen 17:0-Erfolg. „Knappe Kiste“, witzelten die „Wespe“-Offiziellen auf ihrem Instagram-Account. Vor allem die Youngster der Garstedter bereiteten dem Trainer-Team „Kopfschmerzen“, wie es auf der „facebook“-Seite des Viertligisten hieß. „Michael Igwe war an sechs Toren beteiligt, Manuel Brendel traf gleich vier Mal, Benjamin Dreca überzeugte mit klugen Pässen und Ballbehandlung vom Allerfeinsten und Falk Schmidt ist ein absolutes Arbeitstier, der hinten abräumt und vorne trifft. Klar, es war ein mehr als deutlicher Klassenunterschied. Aber alle Vier untermauerten ihren Anspruch auf einen Platz in der Mannschaft.“

Nicht ganz so oft traf der FC Teutonia 05 am Achter de Weiden ins Schwarze. Im Gegenteil. Als Henry Laurence Wankel in der 27. Spielminute das 1:2 aus Sicht von BW 96 Schenefeld erzielte, brandete großer Jubel beim krassen Underdog auf. Letzten Endes war der Bezirksligist jedoch chancenlos. Fabian Istefo war der einzige Teutonen-Torschütze, der auch schon in der Vorsaison für die „Kreuzkirchler“ aktiv war. Ansonsten waren Ole Wohlers (3), Linus Meyer (2), Diamant Berisha, Pascal Steinwender und der kürzlich vom 1. FC Phönix Lübeck verpflichtete Fabian Graudenz für den RB Leipzig-Kontrahenten erfolgreich.

Die höchsten Siege

Durch das 24:0 bei Kreisklassist FC Hamburg feierte BU den höchsten Sieg der ersten Pokalrunde. Foto: HSV Barmbek-Uhlenhorst Liga/fB

Das größte Ausrufezeichen setzte Oberliga-Absteiger HSV Barmbek-Uhlenhorst. Die neuformierten Koss-Kicker triumphierten mit sage und schreibe 24:0 beim Kreisklassisten FC Hamburg. Besonders treffsicher zeigte sich Leon Sobottka, der sieben Mal einschweißte! Ebenfalls kurzen Prozess machte Regionalliga-Absteiger Altona 93 mit dem wieder an den Start gehenden Störtebeker SV. Die „Freibeuter“ kamen unter der Regie von Chefcoach Burhan Öztürk in den Genuss, auf der alt-ehrwürdigen Adolf-Jäger-Kampfbahn zu spielen, mussten sich aber mit 1:21 geschlagen geben. Solima Saif markierte den Ehrentreffer für die Gäste.

Torhungrig zeigten sich auch die Landesligisten SC Poppenbüttel (19:0 beim TSV Stellingen, überragender Mann: Stefan Winkel mit zwei Toren und sagenhaften zwölf (!) Assists), ASV Hamburg (16:1 bei Einigkeit Wilhelmsburg), VfL Lohbrügge (13:0 beim SC Europa) und FC Voran Ohe (10:1 beim FC Preußen Hamburg). Bereits am Dienstag gelang dem Oberligisten SV Rugenbergen im allerersten Pflichtspiel der neuen Saison ein 15:0-Schützenfest beim SC Ellerau. Auch Oberliga-Meister TuS Dassendorf schoss sich bei Absteiger Meiendorfer SV warm für den Saisonstart. Während die Mannen von der B75 nicht einen einzigen (!) Spieler der vergangenen Saison im Kader hatten und in jener Verfassung auch in der Landesliga große Probleme haben dürften, glänzte bei den Gästen „Pokalheld“ Kristof Kurczynski in Abwesenheit des Top-Duos Martin Harnik/Mattia Maggio als Sechsfach-Torschütze.

Überraschungen

Ohne Ex-Profi Morike Sako zelebrierte der FC Hamburger Berg die nächste Pokal-Gala gegen den klassenhöheren Hoisbütteler SV. Foto: Olaf Both

Die ganz großen Sensationen blieben zwar aus, dennoch brachte die erste Pokalrunde das eine oder andere unerwartete Ergebnis zum Vorschein. Zum Beispiel setzte Vorjahres-Viertelfinalist FC Hamburger Berg das nächste Ausrufezeichen und wies den Bezirksligisten Hoisbütteler SV im Elfmeter-Krimi mit 5:3 in die Schranken. Damit geht die Reise des Sensations-Teams der vergangenen Pokal-Serie weiter. Ebenfalls in die nächste Runde eingezogen sind der SV Barmbek, der Bezirksliga-Aufsteiger VfL Hammonia mit 3:2 besiegte, der Harburger Türk-Sport, der Landesligist SC Hansa 11 mit 4:2 aus dem Rennen warf, die Hamburg Hurricanes, die den Bezirksligisten Glashütter SV mit 2:0 eliminierten, und der SC Schwarzenbek. Die Mannen von der Schützenallee fertigten den klassenhöheren SC V/W Billstedt mit 5:1 ab – eine echte Packung für die Elf von Neucoach Ümit Taytanli! Zudem servierte B-Kreisklassist FC Underground den Landesliga-Absteiger SV Bergstedt mit 5:4 nach Elfmeterschießen ab.

Zurückgezogen

Der Pokal hat nicht nur seine eigenen Gesetze, sondern lebt auch von den Duellen zwischen Außenseiter und Favorit. Umso überraschender und bemerkenswerter, dass es bis dato ganze zehn (!) Nichtantritte gegeben hat!