Heino-Gerstenberg-Pokal

Titelverteidiger macht es spannend

Mahli Shamo Haji sorgte für das Happyend des Titelverteidigers. Foto: Björn Meyer

Ein paar Gemeinsamkeiten haben sie durchaus, die Kontrahenten im Erstrundenduell SC Sternschanze VI gegen Niendorfer TSV VI: Beide Teams wagten einst als A-Jugenden den Schritt als neue Herrenmannschaft und beide blieben der Kreisklasse A nach ihren vorigen Aufstiegen aus der B-Klasse erhalten. Heute, im erstmaligen Aufeinandertreffen, trennten sie am Ende drei Tore – der Vorjahressieger aus dem Schanzenviertel durfte wieder jubeln!

Eine Folge der höheren spielerischen Qualität, doch der Weg dorthin führte über die altbekannte Hürde der schwachen Chancenverwertung. Selbst Königstransfer Alexander Hartmann (18) passte sich schnell an seine neuen Kollegen an, hebelte die Kugel nach schönem Doppelpass mit Mahli Shamo Haji in Rücklage über das Ziel (5.). Oder wurde ihm dies in einigen Jahren Jugendausbildung beim FC St. Pauli beigebracht?


Sein Vorbereiter machte es dagegen noch in der Anfangsphase besser, als ihm Johannes Brockmöller einen langen Cisse-Freistoß unfreiwillig servierte und der fleißige Stürmer das 1:0 für seinen Kollegen nachholte (11.). Alles im Lack für Blau-rot, wäre da nicht das fehlende zweite Tor gewesen, wofür es pünktlich zur Trinkpause die Bestrafung setzte. Einmal im Zentrum nicht aufgepasst, ergriff Jannis Gerdau die Gunst der Stunde und schon stand der Tacho wieder auf Gleichstand.

Durchatmen hieß es in Niendorfs bester Spielphase bei Max Jürgensens Lattenfreistoß (35.).
…bis der Kapitän quasi mit dem Halbzeitpfiff aus dem Spiel heraus eiskalt zuschlug – 1:2!


Zeit, die seinen mal im Alleingang wieder auf Kurs zu bringen, schien sich Laurin Windeknecht da nach der Pause gedacht zu haben. Mit idealer Packing-Rate trug der Defensivmann das Spielgerät einmal die Vertikale hinauf, um es cool vor Lionel Kleu in die lange Ecke zu schieben. 

Unentschieden kam der Spielstand daher, mit zunehmender Dauer, ging den Niendorfern, im Gegensatz zu den Gastgebern, so langsam der Saft aus. Gut für sie, dass der bereits verwarnte Henri Jürgens nicht die berechtigte Ampel im Umfegen von Alexander Hartmann sah (62.). Übertrieben wirkte dagegen der Karton, wenig später, für den eingewechselten Manuel Meyer (durchaus noch regelkonform den Ball gespielt), der damit Paul Rellers flachen Gewaltroller von der linken Seite unfreiwillig vorbereitete. Wenn die Kollegen aus dem Spiel heraus nicht wollten, musste es der Kapitän halt kurios machen!

Oder wahlweise auch per Distanzschuss, den Lionel Kleu allerdings von seinem Gehäuse wegzuhalten wusste (86.).
Mit letzter Kraft meldete sich Weiß aber noch einmal zu Wort und verpasste dabei die Riesenchance zur möglichen Verlängerung, als Brockmöller halbrechts im Strafraum unbedrängt drüber lupfte (89.). Bitter, bitter, denn im direkten Gegenzug machte der final von Marlo Bergerhoff bediente Shamo Haji alles klar. 


Auch wenn es Jürgensen mit Punkt Nummer zwei in der persönlichen Crossbar Challenge fast noch einmal spannend gemacht hätte (90.+1). Letzte Restzweifel beseitigte schließlich der damit dreifach erfolgreiche Mahli Shamo Haji, indem er, zentral vor dem Tor, klassisch links unten einnetzte (90.+2).
Genau diese Coolness im Abschluss hätte den Zweitrundeneinzug von Schanze Sechs wohl schon früher im Match eingetütet…

Tore: 1:0 Shamo Haji (11. Cisse), 1:1 Gerdau (21.), 1:2 Jürgensen (45.), 2:2 Windeknecht (49.), 3:2 Reller (74. direkter Freistoß), 4:2 Shamo Haji (89. Bergerhoff), 5:2 Shamo Haji (90.+1)

Gelbe Karten: Reller, Bergerhoff, Emig – Jürgensen, Brockmöller, Gorszka, Jürgens, Meyer

Schiedsrichter:
Jürgen Gand (Hummelsbütteler SV)

Zuschauer: 45

Text: Björn Meyer