Fr - 25.10. 19:00 Uhr
Slomanstraße
102
Gerhard Alexander Ludolph (Hoisbütteler SV)
Landesliga Hansa
„Tiffys“ tolles Tor: „(Alten)Gammer Hammer“ sorgt für Kosova-K.O.
Ein Bild mit Symbolcharakter: SVA-Torschütze René Johannsen (vorne re.) und Tim Stegmann jubeln, Kosovas Keeper Olivier Sossou (hinten re.) und Kapitän Berat Ademi können es nicht fassen. Foto: Both
Um den stand es freilich zunächst einmal aber kritisch. Nach fünf Minuten visierte Top-Torjäger Sandro Schraub für die Gäste zwar den Pfosten an, weil auf der anderen Seite aber Kevin Herzberg in der Box Agonis Krasniqi von den Beinen holte, ging Kosova durch einen von Albin Bektsei verwandelten Foulelfmeter in der 25. Minute in Führung. Kosova verpasste es, noch vor der Pause einen weiteren Treffer nachzulegen, obwohl das durchaus im Bereich des Möglichen gewesen wäre. Doch wie heißt es in einer dieser vielen Fußball-Weisheiten so trefffend? Richtig: Wer vorne die Dinger nicht macht, wird hinten bestraft. In diesem Fall durch Schraub, der einen von Kosova-Keeper Olivier Sossou nach vorne abgewehrten Schuss humorlos ins Netz drosch (62.) und nur vier Minuten später von René Johannsen. Nachdem eine Flanke von links quer durch den Strafraum segelte, tauchte der bis dahin starke Sossou unterm Leder durch, die Kugel fiel am zweiten Pfosten „Tiffy“, wie Johannsen genannt wird, auf den Fuß – und der knallte die Kugel volley ins Netz – 2:1.
Krey: „Die Jungs haben sich für ein richtig gutes Spiel belohnt“
Die Szene, die zum Elfmeter führt: Kevin Herzberg (li.) hat Kosovas Offensivmann Agonis Krasniqi in der Box zu Boden gebracht. Foto: Both
„Ein verdienter Sieg, wir waren die klar bessere Mannschaft“, formulierte Philip Alpen schon vor seinem Sprint zum Jubeln auf dem Platz – und auch sein Coach sah das so und wollte auch keine allzu große Kritik daran aufkommen lassen, was seine Equipe in der ersten Hälfte trotz des Rückstandes geleistet hatte: „Wir haben auch in der ersten Halbzeit guten Fußball gespielt“, sagte Jan Krey, hatte aber auch erkannt, dass sich der SVA phasenweise ein bisschen schwer(er) getan hatte. „Der Gegner hat eben auch Qualität, das haben sie in der ersten Hälfte besser umgesetzt als in der zweiten. Vor der Pause war das Schwerstarbeit für uns, trotzdem bin ich – bis auf das Ergebnis – mit der Art und Weise auch in der ersten Hälfte zufrieden“, konstatierte Altengammes Coach, ergänzte jedoch: „Bei der Situation, die zum Elfmeter führt stellen wir uns – um es mal vorsichtig zu formulieren – nicht ganz so clever an.“ In der zweiten Hälfte aber „haben wir das Spiel aus meiner Sicht dominiert und zurecht gedreht. Die Jungs haben sich für ein richtig gutes Spiel belohnt.“ Und in beste Stimmung für Halbzeit Nummer drei gebracht: Für den SVA ging's nach dem Match Richtung Reeperbahn. Auch Coach Krey kündigte an, die Tour zum „Kiez“ mitzumachen: „Einer muss ja aufpassen, dass das nicht eskaliert...“
Sager: „Wenn's gut läuft, haben wir Stabilität – wenn ein Negativerlebnis kommt, fehlt das noch“
Und die Stimmungslage beim Konkurrenten? „Natürlich hat Altengamme in der zweiten Halbzeit mehr investiert – vor allem, was das Offensiv-Pressing betrifft. Aber ich frage mich: Warum werden wir nervös und hören mit dem auf, was in der ersten Hälfte ganz gut funktioniert hat? Klar hatten wir da auch ein paar Aktionen zu überstehen, aber wir können vom Chancenverhältnis her auch deutlicher führen. Das haben wir wieder verpasst und haben dann nicht die Sicherheit eines 2:0 oder 3:0 in der zweiten Halbzeit“, bilanzierte Daniel Sager. „Dennoch dürfen wir nicht einfach aufhören, Fußball zu spielen. Beim zweiten Treffer ist es natürlich ärgerlich, dass dem Keeper der Ball durch die Hände rutscht und wir dann zuhause verlieren“, konstatierte der Kosova-Coach und befand: „Altengamme hat eine gewisse Reife an den Tag gelegt im Vergleich zur vergangenen Saison, wo wir sie spielerisch auseinander genommen haben. Sie stehen stabil, spielen gut nach vorne und haben da einen 'Killer' wie Schraub, der das beim Treffer zum 1:1 gut macht.“ Seiner Elf hingegen, so Sager in seiner Spielanalyse, „fehlt noch die Reife und die Ordnung, wenn der Gegner Druck macht. Wenn es gut läuft, dann haben wir die nötige Stabilität, aber wenn man ein Negativerlebnis hat, dann fehlt das bei uns einfach noch. Daran müssen wir arbeiten.“
Jan Knötzsch