Oberliga Hamburg
29. Spieltag


SC Victoria Hamburg

0

:

3


FC Süderelbe

Anpfiff

Fr - 24.02. 19:30 Uhr

Spielstätte

Stadion Hoheluft

Zuschauer

178

Schiedsrichter

Florian Schwarze (MSV Hamburg)

Oberliga

Süderelbe „mit dem Papst in der Tasche“ - aber „wir müssen uns dafür nicht entschuldigen“

Mit seinem Traumtor zum 2:0 sorgte Can Kömürcü (li.) für die Vorentscheidung zugunsten der "Kiesbargler". Foto: Küch

Wutentbrannt riss er sich die Kappe vom Kopf und und machte seinem Unmut mit finsterer Miene und beherztem Zupacken Luft. Doch nicht nur Süderelbe-Trainer Stefan Arlt schien unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannen. Auch Liga-Manager Seweryn Malyk sprach im Nachgang von „einem unserer schlechteren Spiele“. Was nach einer bösen Abreibung für die Kicker vom Kiesbarg klingen mag, war im Endeffekt ein glatter 3:0-Sieg an der Hoheluft beim SC Victoria Hamburg! „Das Ergebnis hört sich klar und deutlich an. Aber in Wahrheit war es das nicht. Das muss man ehrlich zugeben“, gestand Malyk.

Mustafa Ercetin (li.) - hier im Kampf um die Kugel mit Felix Schuhmann - brachte den FC Süderelbe nach einer halben Stunde in Führung. Foto: Küch

Die Hausherren hätten „eine Vielzahl von guten Möglichkeiten“ gehabt, ohne allerdings großartig zu überzeugen, scheiterten aber immer wieder an Gäste-Torwart Frederick Lorenzen oder aber am eigenen Unvermögen. Weder Dennis Bergmann noch Julian Schmid oder auch Vincent Boock konnten im ersten Abschnitt gute Einschusschancen in etwas Zählbares ummünzen. „Wir hatten sehr viele Fehler im Spielaufbau, wenig Zugriff in der Defensive und waren eigentlich nicht die bessere Mannschaft“, konstatierte Malyk, der trotz dessen nach einer guten halben Stunde die Führung bejubeln durfte.

In einer Kontersituation nahm Can Kömürcü nach einem Ballverlust des SCV das Tempo mit und bediente genau im richtigen Moment Mustafa Ercetin, der noch zwei, drei Gegenspieler stehen ließ - inklusive Vicky-Keeper Dennis Lohmann - und zum 1:0 für den FCS abschloss (29.). Was Arlt jedoch von der Darbietung seiner Equipe hielt, machte er mit einem Dreifach-Wechsel in der Pause deutlich.

Traumtor sorgt für Vorentscheidung

Süderelbe-Coach Stefan Arlt platzte der Kragen. Trotz des Sieges war er mit der Leistung nicht vollauf zufrieden. Foto: Küch

Während Nick Scharkowski nach Wiederanpfiff den möglichen Ausgleich kläglich vergab, hatten zwei Joker der „Kiesbargler“ quasi im Gegenzug direkten Anteil am zweiten Torerfolg: Malik Abu Dieh spielte einen tiefen Ball, der zu tief schien, auf Rouven Treu. Dieser erlief das Leder und flankte von der Grundlinie perfekt auf den zweiten Pfosten, wo Kömürcü die Kugel per Volleyabnahme in den Knick platzierte (62.)!

„Danach hat man gemerkt, dass Vicky ein bisschen mit sich selbst und dem Spielverlauf gehadert hat“, sprach Malyk unter anderem auf die Gelegenheit von Jorge Camacho zum 3:0 an. Auf der anderen Seite rettete der zur zweiten Halbzeit ebenfalls in die Partie gekommene Niklas Golke für seinen bereits geschlagenen Schlussmann auf der Linie. Neun Minuten vor Ultimo machte Camacho nach einem kapitalen Fehlpass von Felix Schuhmann endgültig alles klar und am Ende hätte der Sieg sogar noch höher ausfallen können. „Aber das wäre absolut vermessen gewesen. Auch das 3:0 ist schon sehr schmeichelhaft“, gab Malyk unumwunden zu - und fügte gleichzeitig an: „Wir müssen uns dafür nicht entschuldigen!“

Süderelbe mit dem Papst in der Tasche - Borck feiert Comeback

Frederick Lorenzen (re.) war ein starker und sicherer Rückhalt bei den Gästen. Foto: Küch

Vor allem in der Hinserie habe man „viele gute Spiele gemacht und keine Punkte geholt. Jetzt war der Papst mal zumindest 60 Minuten lang in unserer Tasche. Wir freuen uns über den Sieg - auch wenn wir wissen, dass die Leistung besser werden muss“, so das Fazit von Malyk.

Das einzig Erfreuliche aus Sicht der Krause-Kicker: Das Comeback von Alexander Borck (67.) nach sage und schreibe 19-monatiger Verletzungspause. Welcome back!