Landesliga Hammonia
4. Spieltag


Harburger TB

1

:

2


SC Sternschanze

Anpfiff

Fr - 23.10. 19:30 Uhr

Spielstätte

Jahnhöhe

Zuschauer

--

Schiedsrichter

Martin Pfefferkorn (SC Urania)

Landesliga Hammonia

„Sehr unglücklich!“ – „Kiko“ knickt ein, Stockhorst lässt Schanze jubeln

Thomas Stockhorst avancierte zu Sternschanzes Matchwinner. Foto: Bode

Da stand er – und hatte fünf Meter vor dem Tor nur noch den gegnerischen Torsteher vor sich. „Eine Tausendprozentige“, kategorisierte sein Trainer Kirill Schneider die Größe der Chance, die Kerim „Kiko“ Eken auf dem Fuß hatte. Doch der Angreifer des Harburger TB scheiterte mit seinem Abschluss am glänzend reagierenden Sternschanze-Schlussmann Nils Ortner. „Ich will ihm da aber keinen Vorwurf machen“, beschwichtigte Schneider, um anzufügen: „Das war vielleicht ein bisschen zu einfach.“ Der Coach des HTB befürchtete in jenem Moment aber auch: „Machst du das 2:1 nicht, kriegst du es hinten.“ Und so kam es dann auch…

Thomas Stockhorst war auf und davon, aber Maciej Sowa ebenso hellwach. Der Keeper des mit sieben Punkten aus drei Spielen überaus erfolgreich in die neue Saison gestarteten Harburger TB vereitelte die Chance der Gäste. Doch die Szene hatte ein folgenschweres Nachspiel aus Hausherren-Sicht: „Unser Torwart will aufstehen und verhakt sich mit dem Stürmer.“ Die Fahne des Assistenten ging hoch und Referee Martin Pfefferkorn (SC Urania) deutete auf den Punkt. Als „sehr, sehr unglücklich“ bezeichnete Kirill Schneider den Entschluss des Unparteiischen – und sah, wie seine Mannen in Rückstand gerieten, weil der „Gefoulte“ aus elf Metern cool blieb und zum 2:1 für den SCS traf (77.). Nur knapp zehn Zeigerumdrehungen nach dem „Riesen“ des HTB.

"Haben uns für die gute Leistung in der zweiten Halbzeit nicht belohnt"

Die Schneider-Schützlinge gaben sich aber noch nicht geschlagen. „Wir haben alles versucht, hatten noch einen Lattentreffer. Die Moral war auf jeden Fall da. Aber wir hatten heute etwas Pech mit der einen oder anderen Entscheidung und haben uns nicht für die gute Leistung in der zweiten Halbzeit belohnt“, bilanzierte der HTB-Dompteur, dessen Mannen im ersten Durchgang bereits zweimal ins Schwarze trafen. Beide Tore zählten wegen vermeintlicher Abseitspositionen jedoch nicht. Stattdessen gingen die „Schanzer“ mit einer Führung in die Kabine, was Schneider durchaus als „verdient“ betitelte. Denn: „Sternschanze war überraschend gut in der ersten Halbzeit, sehr ballsicher und gut mit sowie gegen den Ball. Das hat mich wirklich überrascht, denn sie waren viel besser als in den letzten Jahren.“

"Wenn du da das 2:1 machst, gewinnst du das Spiel"

Das Tor resultierte allerdings aus einem Freistoß des HTB. Die Hereingabe von Vincent Bürger wurde jedoch abgefangen, Fernando Franco Alas spielte lang auf Ben Kutschke. Dieser startete im linken Halbfeld ein unnachahmliches Solo, zog im Strafraum leicht nach innen und vollendete trocken ins kurze Eck (40.). In der Halbzeit habe man auf den Rückstand reagiert und „ein bisschen was umgestellt“, verriet Schneider, dessen Team kurz nach Wiederanpfiff prompt antwortete. Nach einem Steilpass war Maximilian Ofosu durch, ließ sich nicht mehr stoppen und markierte per Linksschuss aus 17 Metern den Ausgleich (49.). „Wir haben es dann richtig gut gemacht, das Spiel kontrolliert, eigentlich nichts mehr zugelassen und hatten selbst gute Möglichkeiten“, sprach Schneider unter anderem auf den eingangs bereits erwähnten „Tausendprozenter“ von Eken an. „Wenn du da 2:1 in Führung gehst, dann glaube ich, gewinnst du das Spiel auch“, befand Schneider – und fügte an: „Wir waren am Drücker und kriegen einen Elfmeter nicht.“ Den bekam stattdessen der Gast auf der anderen Seite zugesprochen.

"Sollten nicht über Schiri-Entscheidungen meckern..."

Er sei zwar „enttäuscht“, so Schneider, „aber nicht traurig“, resümierte der Übungsleiter der Harburger nach der ersten Saison-Niederlage. „Die Entwicklung geht trotzdem nach oben und mit sieben Punkten stehen wir gut da“, um die Ziele zu erreichen. „Man will unter die ersten Acht kommen. Alles andere macht angesichts der Regularien keinen Sinn“, macht er keinen Hehl aus den Ambitionen. Auch wenn im Endeffekt die eine oder andere Entscheidung nicht gerade zugunsten der Hausherren ausfiel, konstatierte Schneider: „Wir sollten nicht über Schiedsrichter-Entscheidungen meckern, denn es gibt wirklich Wichtigeres. Wir sollten froh sein, Fußball spielen zu können. Mal gucken, wie lange noch…“ 

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