Bezirksliga Nord

Schock für den Amateurfußball: St. Pauli III-Spieler prügelt Ebbecke ins Krankenhaus!

Eskalation an der Vogt-Kölln-Straße. Foto: Olaf Both

Dass der HFC Falke den Spitzenreiter der Bezirksliga Nord, den FC St. Pauli III, auf sportlichem Wege stürzte, geriet angesichts der Begleitumstände traurigerweise fast in den Hintergrund. Traurigerweise deshalb, weil einem Akteur der „Kiezkicker“ sämtliche Sicherungen durchbrannten. So sehr, dass nur zu hoffen ist, dass der Hamburger Fußball-Verband hart durchgreift und eine lebenslange Sperre gegen den „Bekloppten“, der seinen sportlich so erfolgreichen Club in Verruf bringt, verhängt!

Mit einem Doppelpack sorgte Timo Riemer rein sportlich für die Schlagzeilen. Foto: Olaf Both

Was war passiert? Die zweite Halbzeit war erst wenige Minuten alt, als ein eigentlich harmloser Zweikampf und ein Trikotzerren an der Eckfahne vom sehr gut leitenden Unparteiischen Henri Rockel geahndet wurde. So weit, so gut. Doch plötzlich streckte der gänzlich unbeteiligte Schneider G. Falkes Ersatzspieler Hendrik Ebbecke, der sich hinter dem Tor warmmachte, nieder. So sehr, dass sich Ebbecke schwer verletzte. Der 31-jährige Ex-Oberliga-Spieler erlitt eine Gehirnerschütterung, eine Fraktur in der Augenhöhle und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Von dieser Stelle: Die allerbesten, schnellstmöglichen und vor allem vollständigen Genesungswünsche an Ebbecke, der Strafanzeige stellte!

"Man merkte glaubhaft, wie unangenehm dieser Vorfall den Braun-Weißen war"

Schiedsrichter Henri Rockel zeigt Schneider G. (li.) die Rote Karte für dessen Ausrastet. Foto: Olaf Both

Auf der „Facebook“-Seite des HFC Falke hieß es im Nachgang: „Getrübt wird der grandiose Sieg durch eine äußerst unschöne Szene in Halbzeit zwei, als es nach einem Zweikampf an der Eckfahne zu einer Rudelbildung kommt, in deren Folge Hendrik Ebbecke durch einen Faustschlag niedergestreckt wird und mit einer schweren Verletzung im Gesicht ins Krankenhaus überführt werden muss. Wir drücken die Daumen und wünschen alles Gute, Ebbe!“ Und weiter: „Auf Seiten unserer Gäste sorgt dieser Ausraster eines der ihren ebenfalls für großes Entsetzen. Vielen Dank für die Entschuldigungen! Man merkte glaubhaft, wie unangenehm dieser Vorfall den Braun-Weißen war. Somit beruhigten sich die Gemüter und nach drei roten Karten kann das Spiel mit Zehn gegen Neun fortgesetzt und fair beendet werden.“

"Hendrik muss sich bald einer Operation unterziehen"

Kurz nach der Pause eskalierte die Situation... Foto: Olaf Both

Die folgende Rudelbildung hatte insgesamt vier Rote Karten zur Folge. Neben „Schläger“ Schneider G. wurde ein weiterer Spieler der Gäste des Feldes verwiesen. Zudem traf es einen Falke-Akteur sowie den Torwart-Trainer des HFC. Doch zurück zu dem Vorfall um Ebbecke: „Wir sind alle geschockt. Auch die St. Pauli-Verantwortlichen, die sich mehrfach entschuldigt haben. Hendrik muss sich bald einer Operation unterziehen. Es wird ein Implantat eingesetzt bekommen, damit er alle Funktionen seines Gesichts nutzen kann“, wird Präsident Timo Ohlenschläger im „Hamburger Abendblatt“ zitiert. „Wir alle müssen uns Gedanken machen, wie wir es schaffen, dass so etwas nie wieder vorkommt. Weder in der Zivilgesellschaft noch auf dem Fußballplatz!“