Oberliga Hamburg
36. Spieltag


TSV Sasel

3

:

1


Concordia Hamburg

Anpfiff

So - 23.04. 15:00 Uhr

Spielstätte

Alfred-Mager-Stadion

Zuschauer

350

Schiedsrichter

Dominik Kopmann (Eintracht Norderstedt)

Oberliga

Sasel kommt der Krönung näher: „Eine harte Woche, um uns ein Finale zu erspielen – und das wollen wir!“

Der TSV Sasel ist nach dem 3:1-Heimsieg gegen Concordia Hamburg nur noch zwei Schritte von der Hamburger Meisterschaft entfernt. Foto: Kormanjos

Der Abpfiff war noch gar nicht richtig verhallt (alle Highlights im LIVE-Ticker), da legte Danny Zankl nach dem „erwartet schweren Spiel“ gegen Concordia Hamburg den Fokus bereits komplett auf die kommende Woche. „Wenn die 20 Spieler, die wir da haben werden, auch vom Mindset her 20 Stammspieler sind, dann werden wir am Freitag dort hinfahren und versuchen, unser Spiel zu gewinnen“, blickte der Chefcoach des TSV Sasel bereits auf das Kräftemessen mit dem SC Victoria Hamburg im Stadion Hoheluft voraus. „Wir wissen, dass wir dafür eine sehr gute Leistung brauchen werden. Und das beeinflusst nicht Vicky, nicht der Schiedsrichter und auch keine anderen Mannschaften, sondern wir müssen unsere Leistung positiv beeinflussen und abliefern. Das werden wir diese Woche auch tun.“

Sasel-Kapitän Samuel Hosseini (Mi.) geht zum Kopfball hoch. Mit 3:1 behielten die "Parkwegler" gegen Cordi die Oberhand. Foto: Kormanjos

In den 90 Minuten zuvor hatte der Primus der Oberliga, der nach der Niederlage von Dassendorf am Freitagabend (3:4 beim HSV III) und dem Patzer vom ETV am Sonntagvormittag (1:3 beim USC Paloma) wieder alles in der eigenen Hand hat, eine harte Nuss zu knacken. „Es ist immer gefährlich, wenn ein Gegner um die Ehre spielt. Denn die individuelle Klasse ist ja da“, sprach Zankl auf die augenblickliche Situation bei seinem ehemaligen Jugendverein an. „Mir ist das vollkommen egal, ob das der Spitzenreiter, der Fünfte oder der Sechste ist – ich will ein Spiel gewinnen. Und wenn wir gegen die gewinnen können, ist das natürlich noch cooler“, zog Cordis Interimstrainer Thomas Bohlen keine besondere Motivation aus der Ausgangslage.

"Du musst eigentlich zur Halbzeit führen"

Tolga Celikten (re.) behauptet an der Seitenauslinie den Ball und wird von Onur Saglam (li.) gestellt. Zwei Schritte muss Sasel noch gehen. Foto: Kormanjos

Vielmehr wollte er das nötige Engagement bei seinem Team sehen. „Wir stehen im Niemandsland der Tabelle und haben noch dieses Türkiye-Spiel im Kopf. Deshalb war es so wichtig, dass wir diese Moral gezeigt und uns nicht gehen lassen haben“, so Bohlen, der anfügte: „Wir haben gut gegengehalten – auch läuferisch.“ Und beinahe hätte man den „Parkweglern“ so richtig in die Meistersuppe gespuckt. Denn: Der Gast ging nach einem starken Ballgewinn von Enock Hartwig gegen Andranik Ghubasaryan und einem perfekten Steilpass von Arbes Tahirsylaj nicht nur durch Gerrit Wintermeyer in Führung (17.), sondern hätte die prompte Antwort des Tabellenführers durch Tim Jeske, der einen Angriff über Maximilian Grünberg und den überragenden Deran Toksöz veredelte (26.), abermals kontern können.

"Am Ende hat Sasel verdient gewonnen"

Nico Zankl (Mi.) schimt den Ball gegen Enock Hartwig ab. Das wichtige 2:1 bereitete der Linksfuß per Freistoß vor. Foto: Kormanjos

„Du musst zur Halbzeit eigentlich führen“, befand Bohlen – und fügte an: „Zu Beginn der zweiten Halbzeit müssen wir das Ding machen. Dann führst du hier 2:1 – und es sieht vielleicht ganz anders aus“, sprach er nach einem individuellen Patzer von Sasel-Keeper Anton Lattke auf die Dreifach-Chance von Tahirsylaj, Wintermeyer und wiederum Tahirsylaj an. Zweimal machte Lattke seinen eigenen Fehler wieder wett, im dritten Anlauf rettete Marc-Oliver Timm auf der Linie (46.). Stattdessen klingelte es auf der anderen Seite, als Jeske in einen Freistoß von Nico Zankl reinlief und den Fuß reinhielt – 2:1 (58.)! „Wir gehen da gar nicht hin. Warum auch immer“, rätselte Bohlen.

Während der TSV mit einem traumhaft herausgespielten Tor die Kirsche auf die Torte setzte: Grünberg leitete einen „Diago“ von Timm per Kopf in den Lauf von Toksöz weiter. Dieser demonstrierte seine ganze Klasse und schlenzte die Kugel aus 16 Metern mit dem ersten Kontakt über Jan Hoffelner hinweg – 3:1 (70.)! „Hintenraus war Sasel die bessere Mannschaft und hat am Ende verdient gewonnen und war, weil uns die Physis ausgegangen ist. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich nicht zufrieden, aber mit der Einstellung auf jeden Fall“, bilanzierte Bohlen.

"Kein Weltklasse-Spiel" - aber: "Unser Plan B hat gegriffen"

Maximilian Grünberg (li.) ist vor Vedat Düzgüner am Ball. Letztlich war Grünberg an zweit Toren direkt beteiligt. Foto: Kormanjos

Und der Titelanwärter? Der hatte in der Anfangsphase zu kämpfen. „Wenn man unser System spiegelt und übers ganze Feld Manndeckung bekommt, ist das richtig anstrengend für den Gegner und hart zu spielen, aber auch für uns richtig brutal schwer zu spielen. Wir haben am Anfang drei, vier Fehler gemacht und waren nicht richtig konzentriert in den Momenten“, erläuterte Zankl, der daraufhin das System umstellte und anpasste. „Ich glaube, das hat fünf Minuten gedauert, bis die Mannschaft verstanden hat, welches System wir spielen. Aber mit einer klareren Ordnung und Struktur haben wir das Spiel in den Griff bekommen. Unser Plan B hat gegriffen.“

Man habe „kein Weltklasse-Spiel gemacht“, konstatierte der scheidende Sasel-Coach, hatte „aber viele Spieler auf dem Platz, die alles investiert haben, widerstandsfähig waren und sich reingesteigert haben. Deswegen können wir sehr zufrieden und glücklich sein. Das war im Großen und Ganzen ein guter Auftritt gegen einen guten Gegner, der es uns echt schwer gemacht hat.“

"Wenn wir es schaffen, bei Vicky abzuliefern, haben wir zwei Finalspiele"

Der überragende Deran Toksöz (li.) wird bei seiner Auswechslung von Trainer Danny Zankl geherzt. Foto: Kormanjos

Zwei Schritte sind noch zu gehen – und der TSV Sasel hat den Traum zur Realität werden lassen. Aber: „Wir wissen, dass wir in der Hinrunde gegen Vicky und Rugenbergen einen Punkt geholt haben“, mahnte Zankl, erklärte aber zugleich: „Wenn wir es schaffen, bei Vicky abzuliefern, dann haben wir zwei Finalspiele. Ein Finale um den ersten Platz und ein Finale um den Pokal. Das können wir uns nächste Woche hart erarbeiten. Wenn man das vor der Saison gesagt hätte, wäre das die Kirsche gewesen. Aber erstmal haben wir jetzt eine harte Woche, um uns ein Finale zu erspielen – und das wollen wir!“