Oberliga-Meisterrunde

Sasel gibt Vollgas: 19 Spieler bleiben, Quintett geht, Trainerteam erhält Zuwachs – drei Neuzugänge fix!

Hat den Sprung geschafft: Semir Demirovic vom SC Hansa 11 jubelt in der kommenden Saison für den TSV Sasel. Foto: noveski.com

„Wir haben unsere Ziele, die wir uns vor der Saison gesteckt haben, erreicht”, lautet das Resümee von Danny Zankl. Weiter meint der Chefcoach des TSV Sasel: „Wir haben uns die letzten Jahre im oberen Drittel der Oberliga etabliert. Dementsprechend haben wir uns für diese Saison vorgenommen, uns da zu halten und es zu schaffen, über unsere Art und Weise die Top-Mannschaften schlagen zu können. Nicht nur zu ärgern, sondern mindestens auf Augenhöhe zu sein. Deswegen sehen wir uns leistungsmäßig auf dem richtigen Weg.” Hinter die gerade zu Ende gegangene Spielzeit 2021/22 könne man also „leistungsmäßig einen fetten Haken machen – sogar mit dem Wissen, dass wir ein, zwei Punkte liegen gelassen haben, weil wir ein paar Mal nicht unsere beste Tagesform an den Tag gelegt haben”, so Zankl.

Zwei Stützen, die dem Parkweg die Treue halten: Nico Zankl (li.) und "Jonny" Gerken. Foto: noveski.com

Der Übungsleiter der „Parkwegler” sieht noch Luft nach oben. Dementsprechend laufen auch die Planen auf absoluten Hochtouren! „Was es heißt, sich in einem Verein heimisch zu fühlen und die fußballerische Philosophie bedingungslos zu 100 Prozent mitzutragen – dafür steht die Ligamannschaft des TSV Sasel einmal mehr: 19 Spieler aus dem aktuellen 24-Mann-Kader haben ihr Wort gegeben und werden auch in der kommenden Oberliga-Saison 2022/23 ihre sportliche Heimat am Saseler Parkweg haben“, geben die Verantwortlichen – in Person von Immo Hoppe – in einer ausführlichen Pressemitteilung bekannt. Lediglich ein Quintett werde dem Club den Rücken kehren.

19 Spieler geben ihr Ja-Wort

Das Trainer-Duo Danny Zankl und Finn Apel kann personell weiter auf Todd Tuffour, Benjamin Lucht, Kjell Ellerbrock, Fatih Umurhan, Deran Toksöz, Leon Tonder, Tolga Celikten, Daniel Lichy, Ulas Dogan, Marc-Oliver Timm, Nico Zankl, Andranik Ghubasaryan, Jean-Lucas und Nick Gerken, Tim Jeske, Lukas Kourkis und Kapitän Samuel Hosseini bauen. Und auf die „Neuzugänge“ Abdullah Beckmann und Enrik Nrecaj. Letztere sind auf der Zielgeraden dieser Spielzeit endlich voll im Saft und werden somit ab der Vorbereitung so richtig durchstarten, heißt es in der Mitteilung des Vereins.

„Die Jungs wissen das zu schätzen und wir versuchen unser Bestmöglichstes zu geben“

Sasel-Coach Danny Zankl (re.) und sein "Königstransfer" Finn Apel harmonieren prächtig miteinander. Foto: noveski.com

Angesprochen auf das Vertrauen der Spieler, entgegnet Zankl uns gegenüber: „Ich glaube, das beruht auf Gegenseitigkeit. Die Jungs wissen, was sie an uns haben. Das ist auch der Grund, weshalb viele Spieler nicht mehr gehen. Wir bieten den Jungs ein sehr gutes Umfeld und wirklich sehr vernünftige Oberliga-Bedingungen. Dass wir uns in den letzten Jahren im oberen Drittel etabliert haben, trägt seinen Teil dazu bei, dass das Gesamtpaket passt. Und wir haben das Glück, dass alle Spieler – ob jung oder schon etwas älter – noch sehr ambitioniert denken. Das ist beidseitig gewachsen. Die Jungs wissen das zu schätzen, guten Oberliga-Fußball zu spielen. Und wir versuchen unser Bestmöglichstes zu geben, damit die Jungs weiter die Basis haben, langfristig in dem Verein zu bleiben.“

Grünberg wechselt in die Regionalliga – Trio geht

Maximilian Grünberg (li.) hat sich zu einem der besten Oberliga-Außenverteidiger entwickelt und wechselt nun in die Regionalliga zu Phönix Lübeck. Foto: noveski.com

Maximilian Grünberg, der sich in Sasel zu einem Top-Oberliga-Akteur gemausert hat, wird in Zukunft seine Visitenkarte in der Regionalliga abgeben. Der 22-Jährige wechselt zu Phönix Lübeck. Schmerzlich ist ebenso der Abgang von Luis Take. Berufsbedingt führt ihn sein Weg in die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover. Dies gilt auch für die Trennung von Yannik Reinke. Denn mit Take und ihm verlassen zwei Saseler Urgesteine die Mannschaft, die noch nie für einen anderen Verein gespielt haben! Marcus Borgmann und Lleyton John werden den TSV Sasel nach einem einjährigen Gastspiel – derzeit noch mit unbekanntem Ziel – verlassen. „Wir wünschen allen Abgängen für die Zukunft alles Gute und bedanken uns für die erfolgreiche Zusammenarbeit.“

Kratzmann verstärkt Trainerteam: „Eine Win/Win-Situation“

Abwehr-Ass Luis Take (re.) muss den Parkweg berufsbedingt in Richtung Hannover verlassen. Foto: noveski.com

Neben dem neuen Athletiktrainer Jan Bannasch, der den scheidenden Tim Adomat ersetzt, haben sich Zankl/Apel zudem noch einen weiteren Baustein ins Kompetenzteam geholt. Eigengewächs Lenny Kratzmann, der bis jetzt erfolgreich als Coach der Dritten Herren arbeitete, soll den nächsten Schritt machen und für noch mehr Input sorgen. Dem 26-Jährigen wird in Sasel eine große Trainerkarriere zugetraut. „Wir wissen, dass wir mit Lenny ein richtiges Trainertalent bei uns im Verein haben. Einer, der mega loyal ist und die absolute Identifikation hat. Als wir mitbekommen haben, dass er bei unserer Dritten nicht weitermachen wird, weil er für sich den total nachvollziehbaren nächsten Schritt gehen wollte, kam das für uns wie gerufen. Das ist eine Win/Win-Situation für beide Seiten“, freut sich Zankl auf die Zusammenarbeit.

„Alle haben ihre Aufgaben und erfüllen diese mit so viel Herzblut”

Einst war er selbst noch Spieler unter Zankl - nun verstärkt Lenny Kratzmann, zuletzt bei der "Dritten" tätig, das Trainerteam des TSV. Foto: noveski.com

„Finn war im letzten Jahr unser Königstransfer, wir ergänzen uns super“, lobhudelt Zankl seinen kongenialen Partner, der sich auch in der kommenden Saison zeitlich noch intensiver um die Videoanalysen, die in dieser Spielzeit installiert und von ihm sehr erfolgreich betreut wurden, kümmern. „Das Team, was wir uns zusammengestellt haben, macht schon jetzt richtig Laune. Und das, was wir ohnehin schon im Drumherum haben, ist Oberliga-Spitze! Alle haben ihre Aufgaben und erfüllen diese mit so viel Herzblut – das macht einfach nur riesen Spaß!“ Das Wichtigste sei für ihn, „dass wir mit Finn, Lenny und Jan drei Leute haben, die richtig brennen und alle sportlichen Bereiche abdecken, die heutzutage im Fußball wichtig sind. Und was wir Vier vor allem vorleben können, ist: Identifikation und Amateurfußball. Das ist uns wichtig, diesen Spagat zwischen dem ambitioniert sein und dem Amateurfußball zu schaffen." Dabei betont Zankl: „Das gewachsene Trainer- und Funktionsteam, das seit Jahren den Erfolg bringt und trägt, fühlt und lebt das genauso. Vom Trainer bis zum Social Media-Beauftragten oder Betreuer. Das ist das, was Sasel die Jahre ausgezeichnet hat . Das könnte in dieser Konstellation das Limit sein.“

Tadic kommt aus der „Zweiten“, Basoah aus Meiendorf

Wissbegierig lauscht Marko Tadic (li.) den Anweisungen von Finn Apel. Künftig gehört der "Unterschiedsspieler" der Zweiten fest zum Liga-Kader. Foto: noveski.com

„Und für alle, die sehnlichst darauf gewartet haben, gibt es selbstverständlich noch Vollzug zu vermelden: Kein Unbekannter dabei ist Marco Tadic aus der zweiten Ligamannschaft. Der Unterschiedsspieler der Bezirksliga, der bereits mehrfach von Zankl berufen und getestet wurde, hat sich den Aufstieg mehr als verdient. Durch die sehr gute Zusammenarbeit der Herrenmannschaften mit der A-Jugend sowie einem regelmäßigen, transparenten Austausch der verantwortlichen Trainer sollen auch in Zukunft weitere vielversprechende Talente an den Oberliga-Kader herangeführt werden“, lassen die Saseler verlautbaren – und verkünden zudem: „Als Grünberg-Ersatz wird ab dem Sommer Josiah-Frimpong Basoah (22) die Außenbahn rauf und runter beackern. Der aktuelle Kapitän des Meiendorfer SV passt perfekt ins Gefüge und spielt beim Absteiger eine herausragende Saison.“

„Seine Loyalität hat mir imponiert“

Immer mit vollem Einsatz bei der Sache: "Josh" Basoah (re.) wechselt aus Meiendorf an den Parkweg. Foto: noveski.com

Das sieht auch Zankl so und hebt die Vorzüge seines ersten Neuzuganges hervor: „Was uns richtig imponiert hat: Seine Loyalität gegenüber Meiendorf in den Gesprächen. Er hat dort zurecht die Kapitänsbinde getragen, weil er sich trotz seiner noch jungen Jahre immer sehr professionell verhalten hat. Leistungsmäßig versprechen wir uns von ihm, dass wir Bock haben, ihn zu entwickeln, und er großen Bock hat, sich selbst noch zu entwickeln. Das ist schon mal eine gute Basis. Er kann hinten durchverteidigen, mit seiner Athletik auch Akzente nach vorne setzen – und er ist ein absoluter Teamplayer, der die fußballerischen Fähigkeiten, aber auch den Ehrgeiz und die Variabilität mitbringt.”

Demirovic wechselt von Hansa 11 an den Parkweg

Natürlich, macht Zankl keinen Hehl daraus, sei der Abgang von Grünberg „sehr schade. Er hat sich bei uns brutal entwickelt und ist einer der besten Außenverteidiger der Liga. Chapeau an Maxi! Den Weg, den er nun geht, unterstützen wir gerne, wie wir es schon bei vielen Spielern getan haben.” Ein weiterer Neuzugang im Dress des TSV ist: Semir Demirovic vom Landesligisten SC Hansa 11.” Mit dem 22-Jährigen konnte ein sehr strategischer Spieler - zudem gesegnet mit einem begnadeten linken Fuß – verpflichtet werden. Und vielleicht schaut ja auch mal sein Bruder Ermedin am Parkweg vorbei.“ Dieser befindet sich nämlich gerade mit dem SC Freiburg in der Bundesliga im absoluten Höhenflug und steht sogar im DFB-Pokalfinale. 

„Er hat eine Woche mittrainiert und brutal abgeliefert“

Sein Noch-Trainer bei Hansa 11, Erkan Sancak, sieht Semir Demirovic längst dazu bereit, den nächsten Schritt in Angriff zu nehmen - und zwar am Parkweg. Foto: noveski.com

Zankl über seinen neuen Zentrumspieler: „Er spielt auf einer Position, wo wir gemeinhin gut besetzt sind. Aber wir spielen ja tendenziell mit vier, teilweise sogar mit fünf zentralen Mittelfeldspielern. Und wir haben in dieser Saison das eine oder andere Mal auf Spieler auf der Position verzichten müssen. Wir wollen variabel bleiben und dazu brauchten wir noch einen Jungen auf der Position. Er hat bei uns eine Woche mittrainiert und brutal abgeliefert. Er verfügt über ein Talent, was man nicht lernen kann: Zwischen den Ketten auf engen Räumen spielen. Aber er hat auch eine extreme Antizipation und kann mit dem linken Fuß fast alles. Semir hat diese Spielintelligenz, die wir für diese Position benötigen, spielt starke Standards, ist super klar im Kopf und hat richtig Bock auf ‚Fussi‘. Er ist das richtige Puzzleteil für unser Anforderungsprofil und kann zur positiven Überraschung werden“, verspricht sich Zankl viel vom Jungspund – und meint in Bezug auf beide Zugänge: „Sie waren in ihren Mannschaften trotz des jungen Alters schon richtige Kapitänstypen und Gallionsfiguren. Das hat sie geprägt. Das sind junge, aber schon richtig reife Leute.“

Letzter Feinschliff fehlt noch

Zwei junge und sehr hungrige sowie talentierte Spieler – das passt an den Parkweg. „Viele erwarten von uns irgendwelche Transfers aus der Regionalliga. Aber das ist nicht das, was wir brauchen. Erstens haben wir Vertrauen in die Spieler, die da sind – und da bleiben ja wichtige Säulen. Und die Neuzugänge sitzen einfach“, so Zankl. Und auch der Verein weiß: „Ohne großen Stress kann nun mit dem Feinschliff des Kaders begonnen werden, um die eine oder andere vakante Position zu besetzen. Zielsetzung vor dieser Saison war es, im Kampf mit den Topmannschaften konkurrenzfähig zu sein – dies haben wir unterstrichen. Aber damit sind wir noch nicht am Limit, haben deshalb an einigen Stellschrauben gedreht. „Wir bleiben hungrig“, prognostiziert Zankl – und sucht, resultierend aus den Abgängen, noch nach einem Torwart und einem Innenverteidiger. Aber auch da könnte es schon bald Vollzug geben…