Regionalliga Nord
17. Spieltag


Hamburger SV (U21)

3

:

2


Lüneburger SK Hansa

Anpfiff

Mi - 09.12. 18:30 Uhr

Spielstätte

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Zuschauer

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Schiedsrichter

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„Rudi“ leitet Wende ein, „Joker“ Brand sticht LSK mitten ins Herz!

Artjoms Rudnevs sorgte unmittelbar nach Wiederanpfiff mit seinem Treffer zum 1:2 wieder für Leben bei den "Rothöschen". Foto: KBS-Picture.de

Es war eine der schwächsten ersten Halbzeiten der HSV-U23 in dieser Saison. Mit einem völlig verdienten Zwei-Tore-Rückstand ging es im Nachholspiel des 17. Spieltages gegen den Lüneburger SK in die Kabinen. Nach einer kurzen Ansprache in der Pause schickte Coach Soner Uysal eine im Kopf freiere Truppe zurück auf's Feld. Das Ergebnis: Aus 0:2 mach‘ 3:2! Rafael Brand avancierte dabei zum Matchwinner. Der in der 69. Minute eingewechselte Jungspund erzielte sieben Zeigerumdrehungen vor Ultimo den entscheidenden Treffer und sicherte seiner Mannschaft drei ganz wichtige Punkte. „Kommt rein: Ein Schuss, ein Tor. Dafür ist Rafael da“, frohlockte Uysal auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Mit zwei Siegen im Rücken geht es am Montag im Derby gegen den FC St. Pauli II weiter.

Ein Treffer, eine Vorarbeit: Torjäger Okyere Wriedt brachte seinen LSK auf die Siegerstraße. Am Ende herrschte jedoch nur Frust bei den Gästen. Foto: KBS-Picture.de

Die Partie begann allerdings überhaupt nicht nach dem Geschmack der Hanseaten. Bis zur 21. Spielminute tasteten sich die beiden Kontrahenten ab. Fußballästheten hätten von einem taktisch geprägten Spiel sprechen können – für den normalen Zuschauer war es eher langweilig. Dann nahm sich Okyere Wriedt die Kugel. Der Stürmer schickte, nach einem kurzen Dribbling, Pascal Ehrenberg auf Rechtsaußen, der das Laufduell gegen Ahmet Arslan klar gewann. Im Sechzehner angekommen, zog der Rechtsverteidiger ab. Sein Schuss wurde noch im letzten Augenblick von Ronny Marcos grätschend abgefälscht, sodass HSV-Keeper Tom Mickel keine Abwehrchance mehr hatte! Er war bereits auf dem Weg in die andere Ecke. Es kam allerdings noch dicker! 180 Sekunden später erhöhten die Gäste die Führung. Der sehr aktive Wriedt war abermals auf die linke Außenbahn ausgewichen, wo er zum Tempodribbling ansetzte und dabei Ashton Götz bis zehn Meter vor dem Tor auf Distanz halten konnte. Seinen Flachschuss aus linker Position konnte Mickel noch mit dem Fuß berühren, den Einschlag aber nicht verhindern!

„Rudi“ nach 25 Sekunden - Brand mit goldenem Schuss

Rafael Brand dankte seinem Trainer die Einwechslung mit dem siegbringenden Treffer kurz vor Schluss. Foto: noveski.com

In der Kabine schien Uysal die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn, nach nicht einmal einer halben Minute, besorgte, die bis dahin blass gebliebene Profi-Leihgabe, Artjoms „Rudi“ Rudnevs den Anschlusstreffer. Die Hamburger eroberten im Mittelfeld den Ball und spielten schnurstracks nach vorne. Dren Feka passte mit guter Übersicht durch eine Schnittstelle in der LSK-Abwehr, genau in den Lauf von Rudnevs. Dieser fackelte nicht lange und schob eiskalt unten links ein (46.). In der Folgezeit etwas Leerlauf. Die HSV-Talente wurden zunehmend spielbestimmend – Lüneburg verlegte sich auf's Kontern. Beide Varianten zeugten in dieser Phase nicht von zwingender Torgefährlichkeit. Das änderte sich in der 76. Minute. Ein Einwurf erreichte Rudnevs, der von Rechtsaußen in den Strafraum eindrang. Er zog an einem Gegenspieler vorbei und legte den Ball mustergültig in den Rückraum. Genau in diesen eilte Philipp Müller heran: Annahme und Schuss! Mit Wucht beförderte er das Leder oben ins kurze Eck. Keine Chance für Lüneburgs Schlussmann Briant Alberti. Rafael Brand kürte sich dann in der 83. Minute zum „Goldjungen“. Über die linke Seite gelang das Spielgerät zum Einwechselspieler, der mit dem Rücken zum Tor stand. Angenommen, kurz gedreht und direkt mit dem linken Fuß abgeschlossen. Auch an diesen platzierten Schuss, ins untere rechte Eck, kam Alberti nicht mehr heran. Damit fuhr die Uysal-Elf den nächsten Dreier ein und bewies eine starke Moral.

HSV II-Trainer Soner Uysal mit seiner Spieleinschätzung nach den 90 Minuten: „In der ersten Halbzeit haben wir sehr gehemmt gespielt. Eher reagiert, als agiert. Für mich, war die Leistung eine reine Kopfsache. Daraufhin gab es eine kurze Ansprache in der Kabine und dann starten wir, mit einem Quäntchen Glück, super in den zweiten Durchgang. Wir haben nun öfter in die Tiefe gespielt und die Räume im Rücken der Abwehr gesucht. Am Ende machen wir die Tore. Und Rafael Brand – kommt rein: Ein Schuss, ein Tor. Dafür ist er da. Und dafür ist er eingewechselt worden.“
Sein Gegenüber Elard Ostermann hingegen war, verständlicherweise, geknickt – hat sein LSK doch eine durchaus komfortable Halbzeitführung in den Händen gehalten: „Das Spiel darfst du nicht verlieren. Wir haben wieder guten, beherzten Fußball gezeigt. Aber, wie schon in den letzten Wochen, belohnen wir uns nicht. Völlig verdient sind wir mit 2:0 in die Halbzeit gegangen und dann macht der HSV aus vier Chancen drei Tore. Ich denke, dass uns die Winterpause nun gut tut, damit wir mit einem frischeren Wind zurückkommen können.“