Landesliga Hansa

Rahlstedt zieht Marquardt hoch – Birke zu Cordi, Rettstadt zurück zum AFC

Finn Rettstadt (li.), hier im Duell mit West Hams Marko Arnautovic, kehrt vom Rahlstedter SC zu Altona 93 zurück - geht dort aber in die "Zweite". Foto: KBS-Picture.de

Gerade erst hatte der Rahlstedter SC die frohe Kunde zu vermelden, dass Kapitän Lukas Baake dem Verein – trotz höherklassiger Anfragen – erhalten bleibt. Zumindest dann, wenn der Norddeutsche Fußball-Verband sein Vorhaben ebenso in die Tat umsetzt, wie der Hamburger Fußball-Verband. Denn dann wäre Baake als Trainer der Rahlstedter C-Jugend mit seinem Team in die höchste deutsche Spielklasse – in diesem Fall die Regionalliga – aufgestiegen. Doch an der Scharbeutzer Straße gibt es nicht nur freudige Nachrichten zu verkünden…

Nachdem Matteo Evers nicht mehr an seine Leistungen von einst anknüpfen konnte und von Trainer Mohet Wadhwa nur noch bedingt berücksichtigt wurde, zog es das einstige Offensivtalent zum SV Eichede. Bei den Schleswig-Holsteinern wird er künftig in der U23 spielen – und das zusammen mit Alexander Hintz, der den gleichen Weg einschlug. Nun hat der RSC zwei weitere Abgänge zu verzeichnen: Leon Birke probiert sein Glück bei Oberligist Concordia – während der ebenfalls erst im Winter verpflichtete Finn Rettstadt an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt. Der 22-Jährige läuft wieder für den Altonaer Fussball-Club auf – allerdings nicht für die Liga-Mannschaft, sondern für die von „AFC-Legende“ Jakob Sachs trainierte „Zweite“ in der Bezirksliga Süd!

"Wenn andere Mächte im Spiel sind, ist es bitter"

Leon Birke (3. v. re., vor Joel Szillat) versucht sein Glück künftig in der Oberliga bei Concordia. Archivfoto: Thomas Hoyer

„Bei Finn ist es sehr schade. Aber er ist kürzlich in die Kieler Straße gezogen und kann den Aufwand, in der Woche mehrfach nach Rahlstedt zu kommen, nicht mehr betreiben“, erläutert Wadhwa den Wechsel. Während er zu Birkes Oberliga-Ambitionen sagt: „Leon ist ein guter Junge. Er wollte die Chance nochmal ergreifen und ich wünsche ihm dabei extrem viel Erfolg! Aber natürlich ist es für uns schade, dass er sich nach einem halben Jahr für einen anderen Weg entschieden hat. Denn es hat im Winter viel Mühe gekostet, ihn aus Amerika zurück nach Hamburg zu holen“, erklärt Wadhwa – und lässt dann, ohne jedoch ins Detail zu gehen, ein wenig zwischen den Zeilen durchblicken: „Aber wenn andere Mächte im Spiel sind, die im Hintergrund dafür sorgen, dass Spieler den Verein verlassen, dann finde ich das ein bisschen bitter.“

Marquardt ersetzt Lamm

Dass „ein paar Spieler den Verein verlassen“ würden, sei normal und „gehört in diesem Geschäft dazu“, so der RSC-Coach. „Jeder ist seines Glückes Schmied. Ich drücke allen die Daumen.“ Dafür bleibt der heiß umworbene Top-Torjäger Joel Szillat der Scharbeutzer Straße treu – und das, obwohl er unseren Informationen zu Folge ein Probetraining beim designierten Regionalliga-Aufsteiger FC Teutonia 05 absolvierte. Und auch auf der Position des Torhüters konnten die Rahlstedter Verantwortlichen auf den Abgang von Lucas Lamm, der studienbedingt nach Stuttgart geht, reagieren und Pascal Marquardt, der bis Sommer 2017 bereits das Tor der Rahlsteder Liga-Mannschaft hütete und später bei BU II im Kasten stand, aus der „Dritten“ nach oben ziehen. Marquardt ist nach Mohamed Giresse (Eintracht Norderstedt A-Regionalliga) und Artur Blum (Hoisbütteler SV, davor Meiendorfer SV und TuS Berne) der dritte Neue.

"Hat sich herumgesprochen, dass man in Rahlstedt mit jungen Spielern kann"

Pascal Marquardt (re.) kehrt ins Tor des Rahlstedter SC zurück. Foto: Bode

Die Abgänge werde man auch weiterhin „über junge und talentierte Spieler kompensieren“, will Wadhwa den eingeschlagenen Weg fortsetzen. „Das birgt natürlich ein gewisses Risiko, kann aber auch eine riesen Chance sein.“ Denn: „Es hat sich herumgesprochen, dass man in Rahlstedt mit jungen Spielern gut kann und dort auch eine realistische Chance bekommt. An vielen Beispielen sieht man ja auch, dass es klappen kann. Wir versuchen, das Beste draus zu machen und werden auf dem Spielermarkt hellhörig bleiben.“