Seine Mannschaft war es, die besser in die Partie fand. Nach 13 Minuten gingen die Gäste dann auch in Führung. Danny Pilß zog aus gut 25 Metern einfach mal ab und das Spielgerät landete im Netz. Kurz Zeit später hatte Ouahib Mounaam die Möglichkeit, direkt den Ausgleichstreffer zu erzielen. Joshua Gier spielte einen Abstoß direkt in die Füße von Mounaam, der das Spielgerät allerdings über das Tor schoss (15.). Nur drei Minuten später gab es eine weitere große Chance für die Hausherren. Gregor Kmoth schlug einen Freistoß aus der eigenen Hälfte in den Strafraum der Gäste. Dort köpft Alexander Tietz den Ball auf das Tor. Gier zeigte eine starke Parade und lenkte das Leder um den Pfosten. Die nachfolgende Ecke war nicht weniger gefährlich. Nachdem der Ball zwei Mal per Kopf verlängert wurde, köpfte Tim Diesing aus kurzer Distanz an die Latte (18.).

Beherzt abgezogen: Osdorfs Nando Ehlert nimmt Maß zum 2:1. Foto: Damm

Osdorf II ließ sich von dieser Druckphase des Tabellenführers wenig beeindrucken und verzeichnete nach gut 25 Minuten wieder Chancen für sich. Pilß, der den Ball von links bekam, setzte sich vor dem Strafraum gut durch und zog dann ab. Sebastian Caerio Nogueria fälschte die Kugel ab und das Spielgerät landete im Kasten. Während die TuS-Reserve jubelte, meldete sich Schiedsrichter Frank Schnehagen mit einem Pfiff und entschied, dass der Treffer nicht zählte. Sein Assistent hatte die Fahne gehoben, da der Ball, bevor er zu Pilß gespielt wurde, bereits im Seitenaus war (26.). Als der Ball knapp zehn Minuten später erneut im Tor lag, zählte der Treffer dann aber: Marc Eggerstedt wurde auf der rechten Seite nicht konsequent angegriffen und flankte die Kugel in den Strafraum. Am zweiten Pfosten legte Niklas Schulz das Leder in den Rückraum und Nando Ehlert vollendete den Spielzug mit dem Treffer (38.).

Tietz besorgt den Anschlusstreffer

Die Gäste kamen auch nach der Pause wieder besser in die Partie, blieben aber insgesamt zu harmlos vor dem Tor. Die Freistöße von Kmoth sorgten jedoch immer wieder für Gefahr. Nach einem dieser ruhenden Bälle brachte Mounaam den Ball per Kopf auf das Tor, das Spielgerät ging knapp links am Kasten vorbei (58.). Beide Mannschaften kamen danach immer wieder zu weiteren Chancen. Glen Liebscher setzt seinen Versuch knapp am linken kurzen Pfosten vorbei (73.), Diesing auf der Gegenseite schoss haarscharf rechts daneben (76.). Nur vier Minuten später kam der eingewechselte Kauso Martinon Touray Conteh im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Schnehagen ließ zunächst weiterspielen, entschied dann aber auf Hinweis seines Assistenten auf Strafstoß. Alexander Tietz übernahm die Verantwortung und verwandelte unten links – der Anschlusstreffer (80.).

Werner: "Die Schlussphase war sehr emotional"

Union-Keeper Dino Music in Erwartung des Schusses von Osdorfs Danny Pilß (Nummer 22). Foto: Damm

„Die Schlussphase war sehr emotional, wir hatten zwei Riesenchancen. Eigentlich macht unser Toptorjäger einen davon und dann wäre es 2:2 ausgegangen. Ich fand, es war dann doch noch ein dramatisches Spiel“, sagte Union-Trainer Werner zu den packenden letzten zehn Minuten des Spiels. Die angesprochene Chance vergab Tietz. Er setzte sich im Strafraum stark gegen drei Abwehrspieler durch und zog dann aus knapp elf Metern ab. Sein Schuss war allerdings zu ungenau und flog direkt auf Keeper Gier zu, der den Ball abwehren konnte (89.). Das war gleichzeitig auch die letzte Aktion des Spiel, denn kurz darauf ertönte der Abpfiff und die erste Saisonniederlage für Union 03 war besiegelt.

„Wir sind auch nur Menschen – und das wussten wir vorher. Ich habe ein tolles, leidenschaftliches Kreisligaspiel gegen einen starken Gegner gesehen, der nicht umsonst da oben steht. Trotzdem bin ich zufrieden mit meiner Mannschaft, die sich in der zweiten Halbzeit auch kämpferisch gesteigert hat“, konstatierte Union-Coach Werner nach dem Spiel und fuhr fort: „Dass wir irgendwann ein Spiel verlieren werden, wussten wir auch. Jetzt geht es weiter. Die Mannschaft wird sich deshalb nicht vom Kurs bringen lassen.“ 

Jobmann: "Das haben die Jungs heute ordentlich gemacht"

Auch Osdorf II-Übungsleiter Jobmann war der Meinung, dass man „die beiden besten Mannschaften der Liga gesehen hat.“ Der Trainer der Gäste war der Meinung, dass „wir fußballerisch weiter waren als Union. Das war im Hinspiel auch schon so. Dafür haben sie eine brutale Qualität vorne. Du musst Union permanent attackieren und dran sein. Man hat immer gesehen,  wie schwer es ist gegen körperliche Stärkere zu spielen, aber das haben die Jungs heute ordentlich gemacht.“