Oberliga Hamburg
19. Spieltag


Meiendorfer SV

4

:

0


VfL Pinneberg

Anpfiff

Sa - 01.12. 14:00 Uhr

Spielstätte

Flens-Arena

Zuschauer

103

Schiedsrichter

Martin Ghafury (BU)

Ohne ein Dutzend und etatmäßigen Sturm: Meiendorfer Pflicht ohne Kür

Traf doppelt für seinen MSV: „Sturm-Ersatz“ Can Düzel. Foto: KBS-Picture.de

Meiendorf-Coach Baris Saglam bekannte: „Wir haben nicht das beste Spiel der Hinserie gezeigt. Es war ein Pflichtsieg“, und fasste damit die 90 Minuten an der B75 nüchtern sowie treffend zusammen. „In den letzten Wochen haben wir oft guten Fußball gespielt, konnten uns die drei Punkte aber nicht erkämpfen. Heute haben wir nicht annähernd so guten Fußball wie in den Wochen zuvor gezeigt, uns letztlich aber belohnt“, resümierte Saglam, dessen Schützlinge schon früh keine Zweifel am Sieger der Partie gegen Schlusslicht VfL Pinneberg aufkommen ließen.

Erst ließ Michael Sara den MSV nach einem Zuspiel von Ephrahim Kofi Asante aus der zweiten Reihe per Flachschuss jubeln (10.), dann profitierte Can Düzel vom viel zu zögerlich agierenden VfL-Keeper Maxim Ceban und überwand diesen nach einem scheinbar zu lang geratenen Pass von Paul-Luca Herrdum zum 2:0 (19.). Zwar hätte Florian Ballner nach schöner Vorarbeit von Tristan Trzeciok nach einer guten halben Stunde verkürzen können, scheiterte aber an Briant Alberti. In der Folge entwickelte sich eine zähe und an Highlights rar gesäte Begegnung, in der Meiendorf nur das Nötigste tat – und im zweiten Durchgang mit einem Doppelschlag für einen standesgemäßen Sieg sorgte. Der gerade erst 180 Sekunden auf dem Platz befindliche Youngster Henrik Schaaf erzielte sein erstes Tor im schwarz-gelben Dress, als er eine Düzel-Hereingabe zum 3:0 verwertete (63.), ehe Düzel – nach toller Herrdum-Vorlage – selbst zum zweiten Mal traf. 4:0 (66.).

Auch wenn Pinneberg nicht aufsteckte und es weiter versuchte, vergab die Saglam-Elf noch weitere Chancen und war zudem zweimal im Alu-Pech. „Wenn wir einige Situationen konsequenter ausgespielt hätten, hätten wir auch zweistellig gewinnen können“, konstatierte der Meiendorfer Dompteur. Doch er und sein Team gaben sich mit dem 4:0 zufrieden. Die Ampelkarte nach Schlusspfiff gegen VfL-Kapitän Yasir Zaman hatte nur noch statistischen Wert. „Das ist auch eine Frage der Einstellung und der Mentalität, aber auch dem Gegner sowie der Situation, in der wir stecken, geschuldet. Denn wenn wir jede Situation effektiv nutzen würden, würden wir nicht so weit unten stehen.“ Ein weiterer Grund: Die Verletztenliste. Am heutigen Tag musste Saglam auf Abwehrchef Kevin Heitbrock, Hamid Zazai, Leonel Varela Monteiro, Martin Fedai, Lucas Hallmann, die langzeitverletzten Mert Kepceoglu, David Goncalves und Josef Shirdel verzichten. Doch damit längst noch nicht genug. Mit Abiola Collins Folarin, Bazier Sharifi, Kalif Koura und Andrej Blum fiel auch der komplette etatmäßige Angriff aus.

„In den letzten Wochen haben wir eigentlich immer ohne Stürmer gespielt und stets improvisiert. Bisher ist es gut gegangen, aber natürlich wünsche ich mir, in der Rückrunde mal alle Mann an Bord zu haben – gerade die Offensivkräfte, so dass wir da auch ein bisschen freier in der Auswahl sind“, so Saglam, der deshalb betont: „Die Winterpause dient in erster Linie dazu, dass wir unsere Verletztenliste reduzieren können. Denn Potenzial und Qualität sind vorhanden. Da brauchen wir uns vor keinem Gegner verstecken. Aber aktuell müssen wir kleine Brötchen backen.“